Hey,
habe dieser Tage die Gummilager meiner unteren, vorderen Querlenker ausgetauscht und möchte ein paar Hinweise für eventuelle Nachahmer geben. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit sich komplette, neue Querlenker zu kaufen, jedoch hält sich der Aufwand in Grenzen. Der Aus- und Einbau der Buchsen in den Querlenkern dauert in etwa ne Stunde, wobei noch etwa 10 min für das Anfertigen zweier Einpreßhilfen an der Drehmaschine von Nöten waren.
Nur mal zum Vergleich - ich hatte auch etwas länger gebraucht, um dem Schwammigen Fahrgefühl auf die Spur zu kommen:
Querlenkerbuchse links
Soviel konnte man im September an der rechten Querlenkerbüchse erkennen, dies ist zwar jetzt die linke, die Rechte sah im September genauso aus, wie jetzt die linke, als ich das Auto im Oktober stillgelegt hatte - da ich sowiso vorhatte mir ein Winterauto zuzulegen, wollte ich mich später darum kümmern.
Der kleine Riss sieht nicht weiter Schlimm aus, aber im wenn das Teil ausgebaut ist, zeigt sich das Ganze Übel:Ausgerissene Querlenkerbuchse.
Auf der rechten Seite war das Ganze noch etwas übler:
Querlenkerbuchse rechts
Beim Ausbauen zeigte sich dann, daß die innere Führungsbuchse sich schon fast komplett aus dem Gummiverbund gearbeitet hatte
Ausgebaute Querlenkerbuchse - defekt
Bevor man diese Aktion startet, sollte aber ein gewisser Grundwerkzeugstock vorhanden sein:
- zwei stabile Unterstellböcke oder besser eine Hebebühne
- ein Tellerfederspanner
- Kugelgelenkabdrücker oder mind. ein 500g - und ein 1Kg -Hammer
- ein großer, stabiler Schraubstock, Backenbreite min. 150mm oder eine Werkstattpresse
So, wenn alles parat liegt kann es losgehen:
- Räder lösen
- Auto vorne aufbocken
- Räder ab
- Stabi an den Querlenkern links, rechts und an den beiden Haltern abschrauben
- Federspanner ansetzten
- Stoßdämpfer unten abschrauben
- Traggelenk lösen
- die Befestigungsschrauben an der Karosserie lösen
- Querlenker und Feder entnehmen
Jetzt gehts ans Eingemachte, da aber meist nur ein Federspanner zu Verfügung steht muß man Seite für Seite abarbeiten:
Die vorderen Buchsen sahen zwar noch brauchbar aus, jedoch waren sie bei dem Rep.-Satz von Lemförder dabei, so daß ich sie auch gleich mitwechselte. Diese sind übrigens zweiteilig. Gar nicht erst versuchen sie von innen herausschlagen zu wollen - Jeder Schlag mit dem Hammer verpufft im Gummi. Mit einem Dorn rundum außen kräftig draufhalten, dann lösen sie sich aus ihrem Sitz.Bund rundum bearbeitet - mit Gedult und Spucke....
Immer feste drauf...
Beim Einbau auf die Richtige Einpressposition achten.
Buchse hinten - Nasen zur Orientierung
Buchse vorne - Einbaulage
Bei den hinteren Buchsen sollte man sich vor dem Ausbau, die Position der Gummiverbindungslammellen außen am Querlenker markieren, damit man sie später wieder in der richtigen Stellung einpreßen kann. Da die hintere Buchse aus Aluminium und sehr dünnwandig ist, läßt sie sich nicht so ohne weiteres Auspressen. Der mittere Führungsdorn ist ja sowieso losgerissen, deshalb schlägt man ihn der Einfachheit halber komplett raus und sägt mit der Handsäge die Buchse vorsichtig ein.
Achtung darauf achten, daß nicht der Querlenker angesägt wird. Dann läßt sich die Buchse einfach herausschlagen.
Sägeschnitt hilft bei der Demontage
Zum Einpressen habe ich mir zwei Einpresshilfen gedreht, da die Buchsen um 7mm länger sind als das Aufnahmeauge im Querlenker und jeweils um 3,5mm überstehen. Wie oben schon erwähnt, unbedingt auf die Stellung der Buchse im Querlenker achten. Genau in der Position der nach vor dem Ausbau der alten Buchse angebrachten Markierungen vorgehen
Hilfsmittel zur Buchsenmontage
Büchsen einpressen
Einbaulage Buchse hinten
Buchse hinten - Einbaulage
Leider bemerke ich gerade, daß ich viel zu wenig Fotos von der Aktion geschoßen habe. Aber mit knurrendem Magen um 1/2-7Uhr am Abend will man halt nur noch fertig werden.
Sind die Buchsen alle drin, wird der Querlenker in der umgekehrten Reihenfolge wieder eingebaut. Achtung - Erst das Aufnahmeauge für das Traggelenk einführen, die Feder richtig Positionieren und dann erst den Querlenker am Rahmen wieder verschrauben. Sowohl die Stoßdämpferschrauben, als auch die Lenkerbefestigungsschrauben erst in eingefedertem Zustand des Autos festschrauben.
Auf der anderen Seite, gehts dann in der selben Reihenfolge weiter....
Viel Spaß beim Schrauben und keine Angst, das Schwarze unter den Fingernägeln ist nur Dreck...