Gebläseregler,Ich bin Ratlos !

  • Gebläseregler die 3te...


    S202 220cdi 12/2000


    Einfache Klima mit EC und Restwärme


    Den Gebläsemotor hab ich schon Mal vor 4 Jahren getauscht....gegen einen neuen Original MB


    Problem seit langem....

    Wackelkontakt im Stufenwahlrad/Poti... aber nicht so tragisch, führt eigentlich nur zu Drehzahlschwankungen aber tut...

    (Die Rastpunkte 0-5 sind übrigens keine echten Schaltpunkte, da ratscht nur eine Kunststoffnase ... Innen drin ein bimmeliges Poti ohne Rasterung ( kennt einer das genaue Teil, dann würde ich ein neues einlöten)


    Problem seit neuestem.. Wackelkontakt in der Verkabelung zwischen 3pol Stecker:

    Rot - Dauerplus

    Weiss-Rosa - Spannung vom Steuerteil

    Braun - Masse

    Zum Regler und weiter zum LüfterMotor...


    Das ganze klar mit Last, da britzelte es wegen schlechtem Kontakt an dem blauen und rotem Kabel....einfach die Stecker oxidiert, und ausgeleiert...


    Keine Zeit zum reparieren gehabt und alles nass und kalt...


    Problem am allerneuesten:

    Gebläse komplett tot.....


    Gemessen am 3 Pol Stecker...

    Dauerplus da, Masse da, Steuerspannung zumeist auch da....= OK


    Alle Kontakte bis zum Motor gereinigt, gefettete mit Kontaktfett und Kontakt 61...

    gemessen hinter dem Regler MIT ANGEBAUTEM LüfterMotor: null...nix!


    Hinter dem LüfterRegler OHNE LüfterMotor. Gemessen..komische Voltzahl...


    ES BEDARF WOHL EINER LAST hinter dem LüfterRegler deshalb ERST EINMAL den LüfterMotor prüfen!


    Vorläufige Diagnose - Lüfterregler / Alu-igel durchgebrannt, wahrscheinlich wegen Kontaktschwäche und gebrutzel...


    LüfterMotor mit 6v Blei-Gel Akku direkt bestromt + gewackelt und geklopft... läuft = OK


    Regler mit Gebläse für 15€ von Schrott geholt, da stehen zum Glück grad 2 W202....

    An den 3 poligen Stecker im Wagen probegesteckt, und Gebläse lose in der Hand gehalten .. Zündung an, läuft, Und lässt sich 1-5 regeln....super ...


    LüfterRegler an den noch verbaute, getesteten Gebläsemotor gefummelt...siehe da...läuft alles! Top = OK


    ABER JETZT:


    Den vermeintlich schrotten Gebläseregler eher aus Spass noch mal an den Gebläsemotor vom Schrott geklemmt, und dann noch einmal per Kabel mit dem 3pol bestromt ...

    und siehe da ... LÄUFT AUCH!!?!


    Jetzt hab ich also 4 heile Teile...

    2 Regler und 2 Gebläse....


    NUN DIE PREISFRAGE....

    Was ist eigentlich der Gebläseregler?!


    Das kann ja eigentlich nur ein Leistungstransistor im Kühlteil sein, der

    den MINUS Ausgang per Steuerspannung regelt, und somit die Drehzahl des Gebläses...mehr nicht...


    Der PLUSpol ist nämlich offensichtlich hart durchverbunden.


    Und die Frage, ob so ein Transistor irgendwie sperren kann, und dann durch was auch immer plötzlich wieder wie gewollt durchschaltet!?!


    Gediegene Sache mit gutem Ende!


    Gruß Gung

  • Suchfunktion, gibt eine tolle Anleitung zur Reparatur Bedienteil von chris,

    hier eine Kopie von meinem Rechner:

    KLIMABEDIENTEIL_ausb_reparChris.pdf


    Poti mit 4,7k Ohm linear, liegend, Piher für Steckachse, Reichelt PIH PT15NV15472A

    Das Poti ist ein Verschleißartikel ähnlich bei Radios.

    Durch die (prinzipiell eher unnötigen) Rastpunkte wird es immer auf den gleichen Stellen benutzt, gibt auf die Dauer Löcher in der Widerstandsschicht.


    Auf den letzten Seiten der Anleitung wird ein Tipp zum "reparieren" eines defekten Motorreglers durch Einbau eines Kondensators an der Motorseite weitergegeben.

    Das würde ich streichen, ein Kondensator am Motor stellt das Prinzip des Motorreglers auf den Kopf.


    Der Regler des Gebläsemotors macht aus der Steuerspannung ein Schaltsignal mit konstanter Frequenz und variablem Verhältnis zwischen Ein- und Ausschaltzeit.

    (Puls-Weiten-Modulation, PWM, findet sich z.B. auch bei der Steuerung Kühlerlüfter)


    Für Gegenspannung von der Motorseite ist der Regler intern mit einer Leistungsdiode gesperrt (meist genügt bei MOSFET als Schalter hierzu die integrierte Leistungsdiode des MOSFET)

    Die Spule des Motors dient dem Schaltregler im Pulsbetrieb als Speicher.

    Bei Abschaltung des Stroms will das Magnetfeld der Spule sich erhalten, das abnehmende Magnetfelds erzeugt eine Spannung mit entgegengesetzter Polarität, die Spule wird kurzzeitig vom Verbraucher zum Generator.

    Über die Diode im elektronischen Schalter fließt der Strom (etwas abnehmend über die kurze Zeit) weiter, dann wird vom Regler wieder kurz voll eingeschaltet, der Strom steigt wieder an. Bei genügend hoher Schaltfrequenz läuft der Motor trotz der Rechteckansteuerung rund und wenn alles passt hört man auch (fast) nichts piepsen.

    Das kann ja eigentlich nur ein Leistungstransistor im Kühlteil sein,

    Eine analoge Regelung würde bedeuten, dass durch den Regler der gleicher Strom wie durch den Motor fliesst, dabei aber eine Teilspannung = 12V minus Motorspannung anliegt, er also auch viel Leistung verbraten muss. Das hat man früher mit Vorwiderständen so gemacht, aber das ist ein uneffizienter Betrieb.

    Der elektronische Regler hat auch etwas Verlustleistung, die er als Wärme abführen muss, deshalb die Igelform.

    Gruß

    Pendlerrad

    5 Mal editiert, zuletzt von Pendlerrad () aus folgendem Grund: Datei nachgeliefert, auf Widerspruch zum Tipp Reparatur Motorregler durch Ergänzung eines Kondensators hingewiesen

  • ....aber dann ist der LüfterMotor tatsächlich nicht nur reiner Verbraucher, sondern Teil der elektronischen Schaltung?!


    Und kann an dem "durchschalten" im Sinne von Erregen durch den Gebläsemotor was dran sein?


    Gruß Gung

  • Der Motor ist Teil des Gesamtsystems, die Eigenschaften der Motorspule (Induktivität) bestimmen den Stromripple bei der vom Regler vorgegebenen Schaltfrequenz.


    Der große Lüftermotor am Kühler (nicht Innenraum, mit 60A abgesichert) beim 202 wird z. B. mit 15 kHz angesteuert, da ist die Stromänderung in der / durch die große Spule des Lüftermotors sehr klein. Die PWM für den Kühlerlüfter kommt dabei vom MSG, der "Regler", das Steuergerät N65 vor dem linken Vorderrad ist nur ein Leistungsschalter (heißt an anderer Stelle auch Taktmodul).


    Das Prinzip des "Schaltreglers" wird heute an sehr vielen Stellen eingesetzt.

    Die elektronischen Schalter haben den geringsten Verlust, wenn sie immer ganz durchgeschaltet werden.

    Leistungsmosfet verhalten sich dann wie ein ohmscher Widerstand, deshalb wird im Datenblatt der RDS ON angegeben. Das ist der Widerstand R zwischen Drain (positive Seite) und Source (negative Seite) in Ohm. Je kleiner der Widerstand, desto geringer die vom Stromfluss erzeugte Wärmeentwicklung am Schalter.

    Typischer Wert eines schon 20 Jahre alten FQP60N03L:

    60 V Sperrspannung,

    30A Durchlassstrom,

    0,0135 Ohm RDS(on) wenn +10 V gegenüber Source als Steuerspannung am Gate anliegen.


    Ein moderner Spannungsumformer für z. B. 12 V auf 5V funktioniert auch nach dem Schaltregler- Prinzip.

    Die Bordspannung wird von einem elektronischen Schalter mit PWM hoher Frequenz auf eine kleine, verlustarme Spule gegeben, eine Freilaufdiode übernimmt die Antwort der Spule in der Pulspause.

    Am Ausgang wird ein Kondensator geladen und der Verbraucher versorgt.

    Die Spule arbeitet als Speicher und schaufelt Ladung um, die Pulsbreite wird bei erreichtem Sollwert zurückgenommen.

    Der Eingangsstrom ist geringer als der Ausgangsstrom, die Leistungsaufnahme am Eingang und Ausgang fast gleich.

    Die Summe der Verluste durch Erwärmung der Spule und des Schalters liegt im einstelligen Prozentbereich.

    Bei einem "Vorwiderstand" für 5 V an 12V wäre der Verlust größer als die Nutzleistung, weil der Strom beim Linearregler in beiden Teilen gleich ist.


    Deine Idee von einer Selbstreparatur des Reglers würde ich aber als Hokuspokus ansehen.

    Entweder war / ist da ein Wackler oder eine der Kohlen hing und Du hast das beim Eingrenzen nicht bemerkt.


    Gruß

    Pendlerrad

    5 Mal editiert, zuletzt von Pendlerrad () aus folgendem Grund: Klärung 15kHz am Kühler-Lüfter, Innenraum weiß ich nicht...

  • Danke... Spontanheilung ist selten... Stimmt...


    Aber mit 188cm, knapp 100KG und Mitte 40, sowie bei -4Grad und um 6.30 im Dunkeln, halb auf dem gefrorenen Pflaster, und halb unter dem Armaturenbrett kann schon Mal was übersehen werden.... ;)


    Hab ich es in dem PDF richtig gelesen...


    Im Regler ist ausgangsseitig ein über die Jahre Verschleißsender Kondensator verbaut, den man dann sozusagen "extern" per Parallelschalten über Plus und Minus ersetzt?!


    Oder dient der eher zur Glättung des gepulsten Ausgangsstromes?


    Quietschen des Lüfters... Kann ja auch ein Hochfrequenz Piepen aus deiner angesprochenen 15khz Ansteuerung sein, die sich dann "mechanisch" im Lüfter manifestiert....oder falsch verstanden?


    Gibt es eigentlich schon erfolgreiche Reparaturen was die Lager und Kohlen betrifft?

    Teilweise sind die ja auch schon Recht eingelaufen, da werden neue Kohlen wahrscheinlich nicht so lange leben bzw die Einzelnen Felder des?!Kollektors?!Schleifringes?! sind dann auch irgendwann mal bis auf den Boden durch...


    Die Lager sind bestimmt nur so Messingbuchsen, und nix genormtes....


    Gruß Gung

  • Hab ich es in dem PDF richtig gelesen...


    Im Regler ist ausgangsseitig ein über die Jahre Verschleißsender Kondensator verbaut, den man dann sozusagen "extern" per Parallelschalten über Plus und Minus ersetzt?!

    Der Tip am Ende der Anleitung kommt nicht vom Verfasser der Anleitung.

    Für mich macht das keinen Sinn. Der Kondensator sitzt bei einem Spannungsregler hinter der in den Regler enthaltenen Spule.

    Ein typischer Motor-Schaltregler arbeitet mit der Spule des Motors, das Prinzip braucht die Spannungsumkehr bei der Stromabschaltung.

    Wie schon geschrieben arbeitet hier die Motorspule in der Pulspause als Stromgenerator, die für das Fließen des Umkehrstroms erforderliche Diode sitzt im Regler.

    Ein Kondensator hält die Spannung in der Pause konstant, er würde den Spulenstrom aufrecht erhalten.

    Die Begrenzung der Höhe der kurzen Strompulse zur Kondensatorladung würde durch Widerstände vor dem Regler und den Einschaltwiderstand des Schalters bestimmt, das ergibt keine saubere Lösung.

    Wenn es an teil-defekten Reglern tatsächlich funktionieren sollte, ohne dass der Regler er besonders heiß wird würde mich das wundern. Für das Bordnetzt wäre ein in dieser Weise geschalteter Kondensator ein Störer.

    Bei einem funktionierenden Regler darf da kein Kondensator hin und der würde auch ein typisches, drehzahlabhängiges Quietschen nur verhindern, wenn er die Quietschdrehzahl nicht erreicht.