Motor geht teilweise beim Anfahren fast aus / Problem gelöst (ohne den Freundlichen)

  • Hallo zusammen,


    Hab da so ein kleines nerviges Problem:


    Wenn dem Motor bei Leerlaufdrehzahl Leistung abgefordert wird (z.b. wie eben im Parkhaus an der Rampe X( ) fängt er das Stottern an. Hat er sich dann auf eine Drehzahl von ca. 1500 1/min "hochgestottert" klappt alles wunderbar. Auch beim Fahren auf der Autobahn ist alles prächtig.


    Luftmassenmesser ist fast neu, Lambdasonde wurde auch getauscht.


    Schon mal jemand so einen Fehler gehabt ?
    In welcher Richtung soll ich nach dem Fehler suchen ?


    VG Stefan

  • Das kann ein Symptom für Nebenluft sein, die der Motor hinter dem Luftmassenmesser zieht. Diese wird dann von der Motorsteuerung nicht erfasst und kann für Unregelmäßigkeiten sorgen. Such mal den Bereich ab, eventuell ist es auch die Dichtung unter dem Ansaugkrümmer

    C 180 / C 240 T, Esprit / E91 (weil, keinen Bock mehr auf Rost)

  • So hab dann mal ein wenig experimentiert.


    Wenn ich an der Ampel stehe (Fuss auf der Bremse) und dann anfahren will bockt der Wagen. Stehe ich an der Ampel und nehm den Fuss von der Bremse (Automatik auf N) und schalte zum Anfahren von N auf D ohne die Bremse auch nur anzuschauen, kann ich losfahren ohne das der Wagen bockt.


    Bei meinem Wagen läuft auch die elektrische Vakuumpumpe sehr oft und auch lange. Nun hab ich mal im Stand bei laufendem Motor die Vakuumleitung vom Bremskraftverstärker abgezogen und siehe da: Der Motor fängt an zu Sägen und läuft dabei sehr unrund.


    Meine Schlussfolgerung: entweder hab ich ein Leck im Vakuumkreis oder die Pumpe hat nicht genügend Leistung. Werde das mal ausprobieren.


    Eine Frage stllt sich mir aber noch: Eine Vakuumleitung geht in Richtung Drossleklappenteil. Was macht das Drosselklappenteil mit dem Vakuum ?


    VG Stefan

  • So, nun hab ich das Problem endlich gelöst :D


    Folgendes hat sich in der Vergangenheit abgespielt:


    Fehlerspeicher zeigte immer wieder LMM + Regelsonde (vor Kat).
    Auto war beim Freundlichen (Kreis Minden-Lübbecke). Dort wurde dann der LMM ausgetauscht. Fehler trat nach Kurzer Zeit wieder auf. Parallel dazu ist mir aufgefallen, daß die elektrische Vakuumpumpe unter dem Saugrohr immer öfter lief. War dann nochmal beim Freundlichem. "Ja also da müssen wir den LMM austauschen und eine elektrische Vakuumpumpe hat das Auto auch nicht !" Hm...... also losgefahren und aus dem Zubehör einen LMM gehlt und eingebaut. Mit einem Tester den Fehlercode gelöscht und natürlich war der Fehler kurze Zeit später wieder da.


    Dann hab ich den schlauch vom Bremskrafverstärker abgezogen um den Unterdruck zu prüfen. Waren mal gerade 65%, also viel zu wenig. Bei laufendem Motor hab ich den Schlauch auch mal abgezogen, da war der motor nur noch am sägen und stottern. Daher der gedanek mit der defekten Pumpe und der damit verbundene schlechte Lauf. O.k. dachte ich mir, ruf mal bei einem anderen Freundlichen an und erfrage mal den Preis für diese Pumpe. Da hat man mir komischerweise eine Teilenummer und den Preis für die Pumpe genannt. (Komisch, nicht das dir mir was verkaufen was es eigentlich gar nicht gibt ;( )


    Also die Pumpe bestellt und eingebaut. Der Fehler, dass die Pumpe ständig läuft war weg und auch der Fehlercode LMM kam nicht mehr. Nun bekam ich aber den Fehler "Diagnosesonde (nach Kat)" und er hat auch schon mal wieder an der Ampel gebockt (wie oben beschrieben).


    Beim überprüfen der Schlauchverbindungen zur (bei der in diesem Fahrzeug nicht verbauten :) )Pumpe ist mir ein kleiner abzeig am Vakuumschlauch aufgefallen. Hab dann diesen kleinen Schlauch (Ø4mm) verfolgt.


    Dieser geht zum Steuergerät auf der Beifahrerseite im Motorraum ( Richtung Diagnosestecker )


    Zundung eingeschaltet und die Pumpe lief sich wieder eien Wolf. Unterdruckpumpe an das Steuergerät angeschlossen und kräftig gepumpt. Und siehe da - die Pumpe ging aus.


    Dann den Schlauch vom Abzweig und vom Steuergerät abgezogen und mit Druckluft beaufschlagt. An einer stelle zischte es ganz gewaltig. Kurz bevor der Schlauch in den Kabelbaum geht gab es eine Scheuerstelle. Habe den Schlauch dann mit 4 Lagen Schrumpfschlauf überzogen. Alles zusammengebaut und es funktionierte alles bestens.


    Nach einer 20 km Testfahrt hab ich dann wieder einen Fehler bekommen. Wieder LMM und Diagnosesonde.


    Da hab ich den alten Luftmassenmesser welcher vom Freundlichen ausgetauscht wurde (hab mir das Altteil seinerzeit mitgeben lassen) mit Sprühreiniger saubergemacht und eingebaut. Fehlercode gelöscht und das Diagnosegerät mitgenommen, damit ich mir auf der Fahrt die LMM und Sondenwerte ansehen konnte.


    Nach gut 100 km keinen Fehlercode bekommen. Lambdaregelung und LMM Werte auch im grünen Bereich.


    Fazit: die Leckage am Unterdruckschlauf war eindeutig der Fehler. Man hätte auch die Pumpe nicht austauschen müssen. Und den LMM natürlich auch nicht.


    Traurig finde ich nur das beim diesem freundlichen wohl keine Techniker mit Ahnung von der Materie beschäftigt werden. Aufgrund dieser Tatsache werden die mich dort auch nicht mehr wiedersehen. Gibt ja glücklicherweise noch andere in der Nähe.


    In diesem Sinne


    VG Stefan

  • Hallo,


    beeindruckende Fehlersuche, die du da unternommen hast.
    Da sieht man es mal wieder, ein Mensch mit technischem Sachverstand und Neugier ist oft besser, wenn es um das Finden von Fehlerursachen geht, als es moderne Werkstätten sind, die blind auf das Vertrauen, was der Computer ihnen sagt. Das Denken eines Mechanikers ist da oft kaum noch vorhanden. Leider. Dazu kommt, dass einem selten richtig zugehört wird, wenn man als Kunde den Fehler beschreibt, nach dem Motto: "Ja, ja....wir finden den Fehler schon." Das dann aber oft erst nach teuren Umwegen....


    Na dann weiter gute Fahrt

    Durch Heftigkeit ersetzt der Irrende, was ihm an Wahrheit und an Kräften fehlt.