Mit 1/4 Tank liegen geblieben, Fördereinheit im Tank defekt oder HDP? W203 CDI

  • Hallo zusammen,


    Erstmal paar Daten zu meinem Fahrzeug: W203 C200 CDI 116PS VorMopf Automatik 120000km.


    Ich bin diese Woche mit ca etwas unter 1/4 Tank an der Kreuzung liegen geblieben. Beim anfahren ist er abgewürgt und und beim erneuten orgeln kurz angesprungen aber direkt wieder abgesoffen. Danach nur georgelt nichts passiert und EPC Fehler im BC erhalten. Wir waren zu zweit und ich habe während mein Kollege georgelt hat die Dieselleitungen überprüft und gesehen das ab Dieselfilter ordentlich Luft mit dabei war. Auf Empfehlung vom Abschleppdienst 10l Diesel Kanister organisiert und siehe da nach etwas orgeln (entlüften) lief er wieder. Die Fehler wurden gelöscht und sind nicht mehr aufgetaucht.


    Nun habe ich diverse Foren durchforstet und entdeckt das die W203 öfters Probleme mit der „Fördereinheit mit Vorratsgeber“ bzw. „Saugstrahlpumpe“ im Tank haben und dann bei 1/2 Tank liegen bleiben, da die eine Tankhälfte leer ist. Gerne kann mir die Funktionsweise der Fördereinheit detaillierter beschrieben werden da ich noch nicht so ganz verstanden habe wieso das Fahrzeug dann wieder läuft wenn man etwas nachtankt.


    Ist bei mir die Fördereinheit defekt oder denkt ihr das hat eine andere Ursache ? In Foren aus UK wurde oft die Hochdruckpumpe als Ursache genannt, diese habe ich jedoch anfangs des Jahres durch eine Instandgesetzte erneuert, was leider keine Garantie ist das diese fehlerfrei ist.

    Aktuell bewege ich das Fahrzeug zur Sicherheit nicht unter 1/2 Tank, bin aber seit dem liegen bleiben auch erst 150km gefahren.


    Ich hänge euch mal die Fehlermeldungen und den Aufbau des Tanks an. Die Fördereinheit wäre die Nummer 110.

  • Moin,

    Du solltest bei allen zusammengetragenen Informationen bedenken, dass Du einen 203 mit OM 611 fährst.

    Das Kraftstoffsystem wird durch den OM 611 bestimmt und alles, was Du als Allgemein für den 203 gültig findest ist für Deinen Wagen eher falsch.

    Beim OM 611 wurde das im 202 bestehende System im Wesentlichen übernommen, im Laufe der Bauzeit entfiel aber das Absperrventil, deshalb gibt es im Detail ab diesem Zeitpunkt auch weniger Dichtungen. (Angabe der FIN macht genaue Zuordnung möglich)


    Die am Steuerkasten des OM 611 sitzende Vorförderpumpe saugt mit Unterdruck bis zum Tank .

    Vorteil:

    Die Pumpe sitzt in Fließrichtung hinter dem Kraftstofffilter, Schmutzpartikel im Tank können keinen Verschleiß an der Pumpe auslösen.


    Das System funktioniert aber nur einwandfrei, wenn alle Leitungen bis zum Tank den Unterdruck halten, keine Luft von Außen hereinlassen.


    Abgesaugt wird in der rechten Tankhälfte. Da hier der Einfüllstutzen sitzt hilft es auch, wenige Liter nachzutanken, die gehen nur rechts hinein.

    Für den Tankausgleich gibt es in der linken Tankhälfte eine Saugstrahlpumpe nach dem Venturi-Prinzip.

    Die Rücklaufmenge geht in der linken Tankhälfte in dieser Pumpe durch eine Düse in einen trichterförmigen Raum, der Strahl erzeugt einen Unterdruck im Pumpengehäuse und saugt aus der linken Tankhälfte zusätzlich zur Rücklaufmenge weiteren Kraftstoff an. Dieser geht zusammen mit der Rücklaufmenge dann nach rechts, links wird nichts zurückgegeben. Nach etwas Betrieb sollte rechts immer voller sein als links.


    Wenn die Fördermenge z. B. duch Undichtigkeiten knapp wird gibt es weniger Rücklaufmenge und das System funktioniert nicht mehr wie gewollt.


    Erste Maßnahme bei Problemen mit der Kraftstoffversorgung OM 611 ist die Erneuerung der O-Ringe in den Leitungsanschlüssen.

    Hier gab es das Thema vor kurzem im 203:


    Wenn Du genauere Informationen in Form von Unterlagen möchtest schick mir eine Konversation.


    Gruß

    Pendlerrad