Sind wir die modernen Don Quichotte?

Hi!


Ich war heute wieder einmal in der Werkstatt, da der fahrbare Untersatz krankte.
Eigentlich hatte ich keine Lust die Radlager vorne selber zu tauschen, aber da mein Schrauber bis
zum 20. im Urlaub ist und die Fahreigenschaften meines Autos langsam gruselig wurden, habe ich mich
selber dran gesetzt.


Um etwas besser die Situation zu umreißen: Vor knappen 15.000 kamen die Radlager bereits neu (FAG) und
nun hat vorne rechts massig Spiel, weswegen ein defekter Radträger diagnostiziert wurde (Lager gefressen).
Na gut, auf ein neues und ran an den Speck. Gebrauchten Radträger besorgt und eingebaut.


Ging mehr oder weniger gut und ein neues Traggelenk war auch fällig, da das alte beim Ausbau einen Riss in der
Gummimanchette bekommen hat... Ok, auch das zweite seit 15tKm...


Da das Traggelenk etwas unerwartet kam musste mein Bruder los und das Teil holen, während ich weiter schraubte.
Ich wurde vor seiner Rückkehr soweit fertig und konnte dann mal unter meinem Auto durch gehen.


Ok, der Auspuff ist nicht mehr der besste, ist Verschleiß und darf wohl bald mal neu. Das Kardanwellenmittellager macht
leichte Geräusche und muss wohl auch bald neu. Der Wagen hat nun knappe 150Tkm gelaufen... Ok auch noch "Verschleiß" :|
Dann traf mich aber dann doch der Schlag! Der hintere Bodenstopfen war komplett vom Rost unterwandert. Mit etwas Stochern
war das Loch schnell von den ursprünglich 2cm auf gute 4cm angewachsen.
Die Träger neben dem Tank waren ebenfalls unter Rost. Ich hätte gar nicht so viel fressen können wie ich ... <X
Das Türen und Kotflügel ausgetauscht werden müssen und schon fast als "Verschleißteil" gelten, da sie chronisch rosten kann
man sich ja noch irgendwie schön reden da man sie ja "einfach" austauschen kann, aber wenn es dann an die wichtigen Teile der Karosse geht, hört der Spaß auf.


Dazu muss man sagen, dass es nicht das erste mal ist, dass der Wagen ein Loch im Unterboden hatte. Vor 3 Jahren war bereits
am Getriebe ein Gewindestift ab und ausgerostet...


Ich frage mich nun wirklich, ob wir die modernen Don Quichote sind. Hat unsere Windmühle einen Stern auf der Haube?


Ich kann nun nicht sagen, dass ich das Auto nicht mag. Wenn er fährt, fahre ich ihn wirklich gerne. Aber ich muss auch sagen, dass ich
noch kein Auto hatte, was in so geringen Km-Abständen so viel Schrauberei erfordert hat, damit er einfach nur am laufen bleibt, oder nicht vor sich hin rottet...


Nun geht es wieder los, Unterboden entrosten, schadhafte Stellen heraus trennen und ein Blech einsetzen. Die Frage ist nur, darf das bei einem
Auto passieren, dass 14 Jahre alt ist und mal richtig Geld gekostet hat?


Am Schluss bleiben nur noch 2 Fragen:


  • Wie lange hält es nun, bis wieder etwas kaputt ist?
  • Wenn wir die modernen Don Quichotte sind, wer ist dann Sanjo Pansa?

Micha ;(

Sent from my CB-Funke using Kanal 14


Mein Auto ist biologisch abbaubar! Es zerfällt langsam aber sicher von selbst :cursing:




Atomkraft schützt Erdölressourcen :rolleyes:

Kommentare 5

  • War früher mal eine Tatsache :(

  • Mythos Mercedes...

  • Geht mir nicht anders, ich habe meinen auch gestern und die letzten Tage wieder "Gewichtsoptimiert".
    Das Schlimme ist man sieht immer nur eine kleine Stelle, aber wenn man dann anfängt diese wegzuschleifen wird es immer mehr und mehr...naja hilft ja nichts hoffe es lohnt sich dennoch sich diese ganze Mühe zu machen. Allerdings muß ich dazu sagen das meiner Technisch Top fit ist, die Karosse dagegen bringt mich regelmäßig zum verzweifeln!

  • Ich muss sagen, hätte ich die Roststellen vorher bemerkt, häte ich
    ich mir im Februar keine Gas-Anlage einbauen lassen und den Wagen nun
    durch einen alten, eckigen, Volvo ersetzt um meine Ruhe zu haben.


    Nun heißt es Durchhalten bis zum bitteren Ende und/oder möglichst
    schnell möglichs viele KM reißen, damit sich das irgendwie gelohnt hat.

  • Hallo Micha,


    ich mag Dir keine Illusionen rauben, aber... bei meinem Wagen unterrostet sogar die normale Grundlierung/Lackierung des Unterbodens. Also der Auftrag (Grundierung, Lack, keine Ahnung was das genau ist) der sich dort findet wo kein U-Schutz hingekommen ist. Das sieht dann so aus, dass man bei ganz genauem Hinschauen eine kleine Blase entdeckt - und diese mit dem Finger wunderbar wandern lassen kann. Der Auftrag an sich ist also ok (und dicht!), aber darunter findet sich Luft/Wasser, ergo rostet es da auch. Das musste ich schon an mehreren Stellen beobachten.


    Nur so als Hinweis, wenn du mal wieder unterm Auto durchgehst...


    Ansonsten: Heckblech, Seitenteile unter dem Stoßfänger, Durchrostung rund um die Abschleppöse, Kotis vorne am Radlauf, hintere Radläufe vorn unten, etc. pp.


    Ja, und auch ich habe noch nie einen Wagen erlebt, der derart gehätschelt werden muss damit er am Laufen bleibt und am Rosten gehindert wird. FIAT gleichen Baujahrs, VWs aus den 80ern, bei allen ist Rost kein Thema (Technik auch nicht). Nur beim Benz. Das gibt Anlass, die nächste Kaufentscheidung nochmals zu überdenken.


    Gruß,
    einer ohne MB-Brille