Beiträge von Julian

    Glaube nicht, daß das was mit dem Alter zu tun hat.

    Doch, teils schon. Ich seh es bei der Schwiegermutter. Die kommt körperlich allein nicht mehr vor die Tür (geistig eigentlich komplett klar, außer, dass dieser Umstand der Einsamkeit und Perspektivlosigekeit schon Auswirkungen zeigt) und dementsprechend ist das ein riesen Problem, weil sie faktisch nur noch ihre beiden Töchter hat. Aber die können auch nicht laufend da sein. Das was psychologisch aber wirklich noch zusätzlich fertig macht, ist ja immer die Perspektive. Gibt es berechtigte Hoffnung auf Besserung oder ist die wie hier im Alter ausgeschlossen? Die lebt faktisch wie im Knast (sicher etwas komfortabler), aber eben auch mit einem echten lebenslänglich.

    Das mit dem Reserverad/ Notrad kann ich absolut verstehen.

    Jein. Ich sage immer, ganz oder gar nicht. Also entweder vollwertig oder gar nicht. Denn von Notrad oder Tirefit halte ich nicht wirklich was. Denn beides hilft eigentlich nur bis zur nächsten Werkstatt, aber nicht im Urlaub bis nach Hause. Sicher, Tirefit ist gar nichts, da ist das Notrad ein bisschen besser, aber wirklich gut eben auch nicht. Und bei gar nichts, da braucht es halt genauso die externe Hilfe.

    Das Wachstumschancengesetz soll Rentner entlasten

    Wobei das Wording einmal mehr einzigartige Verarsche ist.


    "Pfuschbeseitigungsgesetz" wäre in diesem Zusammenhang die wesentlich treffendere Bezeichnung. Denn hier geht es nicht um Wachstum oder Chancen, sondern einfach nur darum die unzulässige Doppelbesteuerung grade zu ziehen.

    Wer es halt nicht mag, lässt die Finger davon, wie bei Zigaretten

    Zigaretten sind ein guter Vergleich. Nicht falsch verstehen, ich rauche nicht, aber wären diese heute nicht freigegeben, ich würde sie nicht ohne Not freigeben. Dem Süchtigen aber den Stoff wegnehmen, das wäre eine andere Hausnummer. Etwas legal zu machen, ist eine andere kommunikative Nummer und führt zu mehr Drogenkonsum, das zeigen alle Feldversuche weltweit. Ich bin prinzipiell für Eigenverantwortung, aber man wird inzwischen bei jeder Kleinigkeit unter dem Deckmantel des Schutzes vor einem selbst bevormundet und hier machen die Oberbevormunder auf einmal das komplette Gegenteil? Das passt für mich nicht zusammen.


    P.S.: Der Vergleich mit Fleisch passt nicht so wirklich (aber genau das wollen die gleichen Menschen regulieren). Es ist weder eine Droge (=Suchtgefahr), noch ist es in Maßen genossen schädlich. Jede Zigerette, jeder Joint hingegen schon. Es ist nur wie bei praktisch jedem anderen Lebensmittel auch, wenn man es übertreibt, dann wird es schädlich (ja, auch an zu viel Wasser sind schon Menschen gestorben).

    Vom devianten Sonderfall war in deinem ersten Posting zu diesem Thema definitiv nicht die Rede.

    Aber sicher war davon die Rede. Ich habe klar ausgesagt, dass von diesen 25.000 möglichen Personen (was jetzt nicht unheimlich viel ist) wohl "keiner" kommen wird und dann kam der Nachsatz, "falls doch wer kommt", den du so gerne zitierst. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass es bei dem Nachsatz max. um Sonderfälle gehen wird. Das war nicht missverständlich, sondern lediglich nicht 100% explizit ausgedrückt, da ja niemand ahnen konnte, dass du kommst und mit Gewalt in der Richtung missverstehen willst.


    Ansonsten ist deine Beobachtung aber richtig, wenn man mir in der Art und Weise widerspricht, indem man meine Aussagen verdreht, dann kann ich das nicht ab und stelle das richig.


    Übrigens ging meine Kritik auch nicht in Richtung dieser "Gastarbeiter", sondern in die Richtung derjenigen, die sich diesen Quatsch ausgedacht haben, denn es bleibt dabei, es wird nicht funktionieren und "keiner" wird kommen.

    Das Problem sind die ganzen Helden, die es übertreiben. Bekifft Unfälle bauen wird das neue alkoholisiert fahren :D :D :D

    Ja, das wird es sicherlich.


    Gesellschaftlich auch Alltagsdrogen zu redizieren, ist doch ein echtes Ziel, denn ungesund sie diese ja ohne Zweifel. Dass man das nicht von heute auf morgen hin bekommt, ist ganz sicher auch richtig, aber die Nummer steuert doch nun eindeutig in die andere Richtung. Auch wenn es mich hoffentlich niemand betrifft, wirklich nachvollziehen kann ich den Käse nicht. Auch die Argumente vom Klauterbach halte ich für vorgeschoben und falsch. Und auch alle andere Legalisierungsprojekte haben eigentlich immer nur einen stark verstärkten Konsum gezeigt. Die Erfahrung ist einfach nicht positiv dazu, das ist kein einmaliges Pilotprojekt.

    Richtig und man muss sich so ehrlich machen, dass so etwas nur mit dieser Eigenleistung geht.

    Aber so etwas muss man Können, Wollen und leisten können. Ich will nicht wissen, wie viele Stunden du da in den letzten gut 10 Tagen da rein gesteckt hast. Respekt dafür, aber das können eben die allermeisten nicht. Neben der Zeit kommt Fachwissen, Möglichkeiten und auch echter Wille dazu. Das muss man ja schon als Hobby machen.

    Das einzige, was mich genervt hat, war deine Gleichung "Ausländer = Asylmissbrauch + Sozialleistungsbetrug + Schwarzarbeit".

    Meine Gleichung lautet gar nicht so. Das ist ein bewusstes Missverstehen dessen, was ich gesagt habe. Denn die Aussage bezieht sich nur auf einen ganz konkreten speziellen, sicher sehr seltenen Fall, im Rahmen dieses Programms.


    Was diese "Gastarbeiter"-Sache angeht, könnte ich mir sogar vorstellen, dass das für die Arbeitnehmer-Seite gar nicht mal uninteressant ist. Acht Monate lang im Ausland ackern und gutes Geld verdienen, könnte ja zumindest für junge Leute eine ganz coole Option sein. Und manchmal ergibt sich durch so etwas auch eine langfristige Perspektive.

    Im Niedriglohnsektor gibt es kein gutes Geld, scheint dir aber nicht so wirklich bewusst zu sein. Das reicht um hier zu überleben, aber eben nicht um gutes Geld wieder nach Hause mit zu nehmen. Und natürlich ist es immer eine Mischung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wenn es dem Arbeitgeber schon finanziell kaum möglich ist, dann kann er nicht auch noch beim Stundenlohn einen oben drauf machen, irgendwo ist Schluss.


    Und deine Perspektive gibt es im Sinne des Erfinders nicht. Nach 8 Monaten ist Schluss, da gibt es kein Studium, keine weitere Arbeit, einfach nichts dahinter, es sei denn man begibt sich in die Illegalität. Das ist nicht vergleichbar zu irgendwelchen EU-Osteuropäern, die diese haben.


    Wir werden das Ergebnis sehen, aber ich gehe stark davon aus, dass das Hauptergebnis ist, dass kaum wer gekommen ist und beim Rest, bei den wenigen die gekommen sind, da werden nicht sehen, was aus diesen Menschen geworden ist.


    Man hat dieses Land halt leider nach und nach so umgebaut, dass arbeiten nicht furchtbar attraktiv hier ist, aber umgedreht dieses Land in Bezug auf Sozialleistungen unglaublich attraktiv ist. Wer das heute nicht als Meinung teilt, der ist sicher nicht rechtes oder konservatives Spektrum, der ist ganz tief links. Hinterfrage dich, wo du da inzwischen stehst? Gehst du mit mit Lindner die Sozialleistungen für ein paar Jahre einzufrieren?

    Da ermöglicht dieses neue Gastarbeiterprogramm dem Arbeitgeber irgendwie auch keinen Ausweg. Der muss schließlich einen Antrag stellen, Reisekosten bezahlen, dafür sorgen, dass sein Angestellter eine Unterkunft bekommt und ihm grundlegende Deutschkenntnisse vermitteln. Fraglich, ob es da nicht günstiger wäre, einfach mehr zu zahlen, und die Arbeit damit für Leute aus dem Inland interessant zu machen.

    Eine andere Frage ist, ob diese Stellen überhaupt in ausreichendem Maße angenommen werden.

    Schön, dass du das was du mir als Stammtischparole unterstellt hast, zu einem guten Teil inzwischen selbst erkannt hast.

    Jetzt machst du den Gedanken noch zu Ende, in wie fern diese Stellen eigentlich für irgendwen attraktiv sind?

    Es gibt zwei Motive, Geld oder Perspektive (falls was anderes, stell es richtig).

    Geld: Schönes Beispiel sind hier osteuropäische Erntehelfer. Die wollen möglichst viel arbeiten, gerne 7 Tage die Woche, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang (ok, vielleicht leicht übertrieben), also richtig ranklotzen. Das braucht der Landwirt und kann dann auch das entsprechend vergüten. Die gehen mit gutem Geld für viel Arbeit nach Hause. Aber hier ist das ja schon wieder runterreguliert und die Löhne geben auch nicht wirklich viel her, dass am Ende nicht wirklich viel über bleiben wird. Funktioniert für den Kandidaten nicht.

    Perspektive: Bei max. 8 Monaten Bleibedauer ist diese auch nahe null. Klein anfangen um sich hoch zu arbeiten ... ist nicht.


    Daher null attraktiv auf allen Seiten.


    So weit so gut und jetzt werfe ich ein, dass es den Fall vielleicht doch gibt, dass wer kommt. Warum macht so jemand so etwas, bei solch schlechten Möglichkeiten? Was ist das Motiv dahinter? Hier sage ich, es ist ein weiteres Motiv im Hinterkopf, was sicher nicht im Sinne des Erfinders ist. Was da so in Frage kommt, das darfst du jetzt ausführen, wenn du meine Möglichkeiten ablehnst.


    P.S.: Die Kernaussage ist aber weiter, dass es im großen Stil scheitern wird, nicht dass es im großen Stil missbraucht werden wird.