Aus meiner Sicht bringt es nichts, einen Fehler in der Funktion des Kurbelwellensensors auszuschließen, nur weil das Teil schon gewechselt wurde.
Wenn der Fehler nach Löschung sofort wieder dabei ist sollte er ernst genommen werden.
Wenn die Diagnose das Signalbild bemängelt ist das schon eine recht genaue Fehlerbeschreibung.
Der Kurbelwellensensor besteht aus einer Spule, der Spulendraht hat einen einen ohmschen Widerstand, den kann man direkt an den beiden Kontakten des Sensors messen.
Ein Vergleich alt und neu zeigt, ob es sich um etwa gleiche Teile handelt.
Möglicherweise kann man am ausgebauten Sensor die Vormagnetisierung mit einer Büroklammer fühlbar machen, bei Raddrehzahlsensoren ist der Magnetismus spürbar, vom KWS weiß ich das aber nicht. Wenn diese außen spürbar ist sollten gleiche Sensoren ähnliche Magnetkraft zeigen.
Wenn der Sensor gesteckt ist muss der gleiche Widerstand am abgezogenen Stecker des MSG messbar sein. Dort kann man dann auch die Isolation beider Adern zur Masse prüfen.
Es dürfte bei abgezogenem MSG vom KWS keine Verbindung zur Masse geben.
Wenn die Messwerte gut sind und die Batterie wieder geladen ist kann man mit einem Oszilloskop bei laufendem Motor parallel auf den Adern das Signalbild anzeigen.
Das zu erwartende Bild findet sich in der Bauteilbeschreibung zum KWS.
In der Beschreibung zu einem ähnlichen KWS des M11, Zündsystem ME habe ich eine Mindestamplitude von 2,5V bei Starterdrehung bzw. 5V im Leerlauf gefunden, gemessen mit Multimeter im Wechselspannungsbereich (ausdrücklich als Notlösung beschrieben, bildgebendes Oszilloskop ist aussagekräftiger).
Das sind schon recht ordentliche Ausgangsspannungen, ich würde hier ähnliches erwarten.
Die Amplitude hängt u. a. von der Übersetzung der Spule, dem Abstand und der Vormagnetisierung ab.
Eine höhere Änderungsgeschwindigkeit des Magnetfeldes ergibt auch eine höhere Amplitude, dadurch müsste das Signal bei höherer Drehzahl stärker werden.
Ein schwankender Abstand (unrunde Zahnscheibe) ergibt eine entsprechend über eine Umdrehung modulierte Amplitude, Maximum beim geringsten Abstand.
Schäden an der Zahnscheibe sind für mich schwer vorstellbar, sie wird ja im Betrieb nie berührt. Sollten hier doch etwas "verbogen" sein ergibt das ein unregelmäßiges Signalbild.
Für die Betrachtung mit dem Oszilloskop ist es vorteilhaft, auf ein Signal des Hallgebers Nockenwelle zu synchronisieren, mit einem 2-Kanal-Gerät können auch beide parallel angezeigt werden. So erhält man für das KWS-Signal ein stehendes Bild und kann auch die Zahnlücke, OT 1. Zylinder gut zeigen.
Noch ein Hinweis zur Messgerätebeeinflussung:
Zumindest ältere, netzbetriebene Oszilloskope haben eine direkte Verbindung zwischen der Meßgerätemasse (äußere Kontaktierung des Koax-Steckers) und dem Schutzleiter am Netzstecker. Bei Messungen am Fahrzeug sollte man daher auf die Isolation des Chassis (Batterie Minus) gegen Erdpotential achten.
Ein gleichzeitig an die Batterie geklemmtes Ladegerät ohne Potentialtrennung könnte z. B. über eine Schutzleiterschleife die Verbindung zwischen Messanschluss Oszilloskop und Batterie-Minus herbeiführen.
Ob es netzbetriebene Diagnosegeräte gibt, die ebenfalls eine Verbindung zwischen Messpüunkt und Schutzleiter haben weiß ich nicht.
Meine Diagnoseausrüstung aus Laptop und Multiplexer arbeitet Erdfrei, auch das Netzteil des Laptops ist galvanisch vom Netz getrennt.
Gruß
Pendlerrad