Beiträge von Stefan1977

    Meine Gleichung lautet gar nicht so. Das ist ein bewusstes Missverstehen dessen, was ich gesagt habe. Denn die Aussage bezieht sich nur auf einen ganz konkreten speziellen, sicher sehr seltenen Fall, im Rahmen dieses Programms.

    Also dann hast du das missverständlich ausgedrückt. Vom devianten Sonderfall war in deinem ersten Posting zu diesem Thema definitiv nicht die Rede. Geschrieben hattest du das hier:

    Und selbst wenn wer kommt, dann lernt diese Person zwei Worte: Asyl und Bürgergeld ... wenn denn das Visum ausläuft. Und schon lebt es sich entsprechend. Und die Connection um maximal pigmentiert nebenbei zu arbeiten hat man auch schon geknüpft. Hier machen echt vollkommen weltfremde Personen die Spielregeln.

    Irgendwie scheinst du es ja generell nicht so abzukönnen, wenn man dir widerspricht. Das ist mir auch schon in anderen Diskussionen aufgefallen. Aber ich sag mal, wenn man eine dermaßen kontroverse Aussage in den Raum stellt, dann muss man auch damit klarkommen, dass es Widerspruch gibt. Eins geht nur: Entweder so richtig deutliche Statements raus kloppen, oder allgemeinen Zuspruch kassieren. Beides wäre etwas zu viel verlangt ;)


    Was deinen letzten Absatz angeht: Ich weiß, wo ich politisch stehe. Ich verfolge die meisten relevanten Diskussionen, die in der politischen Öffentlichkeit geführt werden, mit. Ich kenne die Programme, der im Bundestag vertretenen Parteien, habe einen Magisterabschluss mit Politik als Nebenfach und bin Medienschaffender. Also ja, ich weiß, was links und rechts sein bedeutet.

    Ich habe allerdings den Eindruck, dass sich heutzutage viele Leute damit schwer tun, zu akzeptieren, dass es so etwas wie Meinungsvielfalt gibt. Für jemanden, der eher links ist, hat der politische Kompass oft nur zwei Spektren: "So wie ich" und "Nazi". Bei denen, die eher rechts sind, sind es hingegen: "So wie ich" und "linksgrünversifft", bzw. "ganz tief links" ;) Das scheint eine Krankheit unserer Zeit zu sein, und war früher mal anders.

    Jo, da landen eure Karren, wenn ihr sie dem Import-Export-Hansel verschachert habt, nachdem der TÜV sagte "ist nicht" und die Werkstatt "lohnt nicht".

    Dort, wo die Stundendätze nicht so knackig ausfallen, wie hier, lohnt es sich eher mal, eine Rostleiche wieder zum Leben zu erwecken. Aufgrund der langlebigen Technik sind alte Mercedes in ärmeren Ländern recht begehrt. Ich find es gut, wenn solche Autos weiter genutzt und nicht gequadert werden. :thumbup:

    Ich habe da nichts "inzwischen selber erkannt". Das einzige, was mich genervt hat, war deine Gleichung "Ausländer = Asylmissbrauch + Sozialleistungsbetrug + Schwarzarbeit". Ich habe kein Problem damit, wenn jemand rechter ist, als ich. Irgendwelche rassistischen Vorurteile breit zu treten, ist dann allerdings doch nicht so meins ;)


    Was diese "Gastarbeiter"-Sache angeht, könnte ich mir sogar vorstellen, dass das für die Arbeitnehmer-Seite gar nicht mal uninteressant ist. Acht Monate lang im Ausland ackern und gutes Geld verdienen, könnte ja zumindest für junge Leute eine ganz coole Option sein. Und manchmal ergibt sich durch so etwas auch eine langfristige Perspektive. Im Studium kannte ich zwei Osteuropäerinnen, die als Au-Pair hierher gekommen sind. Nach dem Au-Pair-Jahr haben sie sich für ein Studium in Deutschland entschieden. Die eine ist Lehrerin geworden, die andere arbeitet in einem Finanzunternehmen. Beide leben und arbeiten in Deutschland. Nicht als Asylantinnen, sondern als Steuern zahlende Normalbürger ;)


    Ich frage mich nur, ob potentielle Arbeitgeber da allzu viel von haben. Die müssen ja die Reisekosten übernehmen, eine Wohnmöglichkeit organisieren, und den Leuten Sprachkenntnisse vermitteln (lassen). Fraglich, ob es da nicht günstiger wäre, bestimmte Jobs durch einen besseren Stundenlohn für Deutsche interessant zu machen? Aber ich bin Journalist und nicht Arbeitsvermittler, von daher können das andere vermutlich besser abschätzen. In dem Artikel war allerdings von einem ähnlichen Projekt die Rede, bei dem die Erwartungen nicht erfüllt wurden.

    Also das mit dem Bürgergeld habe nicht ich, sondern Julian in die Diskussion eingebracht. Das scheint irgendwie so ne Forumskrankheit zu sein. Sobald das Wort "Migration" fällt, fühlen sich einige dazu berufen, sogleich irgendwas von "Asylmissbrauch", "Sozialleistungsbetrug" und "Schwarzarbeit" zu schreiben. Klar, während wir Herrenmenschen hart schuften um unser Land am Leben zu halten, hat der Ausländer einen gut bezahlten Job als Geldautomatensprenger oder Drogendealer. Nebenbei kassiert er noch viel Geld vom Jobcenter, und fährt im flammneuen G63 zur Suppenküche, wo er dem doitschen Rentner den Steckrübeneintopf wegfuttert. Ist jetzt natürlich überspitzt ausgedrückt, aber so ähnlich denken hier doch viele.


    Und klar, auch der Arbeitsmarkt funktioniert nach marktwirtschaftlichen Prinzipien. Angenommen ich hätte keine nennenswerte Qualifikation - warum sollte ich in der Gastronomie arbeiten? Ackern bis in die Nacht und am Wochenende, wenn ich mich genauso gut als Lagerist über freie Sonntage und einen pünktliche Feierabend freuen könnte? Da müsste der Gastronom dann schon mehr bieten, als 12,41.

    Es hat aber auch viel von Stammtisch, wenn man sich anstatt an der diskutierten Sache an dem Nebensatz aufhängt.

    Wenn du diskutieren willst, dann schreib halt irgendwas durchdachtes. Wenn deine Beiträge so klingen, als hätte sich Tercedes deinen Account geborgt, gibt es blöde Witze ;)

    Naja, es als Stammtischplattüde abzuwälzen, trifft halt nicht die Wirklichkeit!!!!

    Auf Sicht zum Bürgergeld passt es schon, wenn man aber bedenkt,das der Mittelstand abrutscht in die Bedarfszuweisung,ist es grauenvoll.jede Medaille hat 2Seiten.



    Gruß Stephan

    In den Fall geht es ja darum, 25.000 Arbeitskräfte nach Deutschland zu holen, damit sie hier als Saisonarbeiter Hilfstätigkeiten verrichten. Das Visum ist an einen Arbeitsvertrag mit mindestens 30 Wochenstunden geknüpft. Das heißt, wenn derjenige keinen Job hat, muss er wieder nach Hause. Da sehe ich keine Anspruchsgrundlage für einen Bürgergeldbezug. Und damit ein Asylantrantrag bewilligt wird, müssen ja auch gewisse Voraussetzungen vorliegen.


    Davon abgesehen denke ich allerdings, dass das Problem mit dem "Hilfskräftemangel" hausgemacht ist. Wenn niemand in der Gastronomie arbeiten will, dürfte das wohl vor allem daran liegen, dass Lohn und Arbeitsbedingungen nicht so recht zusammen passen. Wenn keiner für 12,41 kellnern will, und das wohlmöglich noch nachts und am Wochenende, muss man halt mehr bieten, als 12,41. Da ermöglicht dieses neue Gastarbeiterprogramm dem Arbeitgeber irgendwie auch keinen Ausweg. Der muss schließlich einen Antrag stellen, Reisekosten bezahlen, dafür sorgen, dass sein Angestellter eine Unterkunft bekommt und ihm grundlegende Deutschkenntnisse vermitteln. Fraglich, ob es da nicht günstiger wäre, einfach mehr zu zahlen, und die Arbeit damit für Leute aus dem Inland interessant zu machen.

    Eine andere Frage ist, ob diese Stellen überhaupt in ausreichendem Maße angenommen werden.

    Was soll der Quatsch? Eine nennenswerte Zeche wird es hier nicht geben. Denn das ist wirkungsloser Quatsch, der hier betrieben wird. Ich will aber nicht wissen wie viele gut vom Steuerzahler bezahlte Arbeitsstunden da rein geflossen sind, um sich den Quatsch auszudenken ... wenn dann ist das die Zeche.

    "Der kleine Mann zahlt die Zeche" ist eine Stammtischplattitüde. Weil das, was du geschrieben hast, arg nach Stammtisch klingt ;)

    Ich bin selbst konservativ, und nicht links. Aber wenn, sobald mal das Wort "Ausländer" fällt, direkt reflexartig "Asylmissbrauch" und "Bürgergeld" geschrien wird, ist mir das zu billig.

    Und selbst wenn wer kommt, dann lernt diese Person zwei Worte: Asyl und Bürgergeld ... wenn denn das Visum ausläuft. Und schon lebt es sich entsprechend. Und die Connection um maximal pigmentiert nebenbei zu arbeiten hat man auch schon geknüpft. Hier machen echt vollkommen weltfremde Personen die Spielregeln.

    Jaja, die da oben, die machen, watt se wolln. Und wer zahlt die Zeche?! Der kleine Mann!!!elf!

    Nochmal zu der Miele-Sache: Ärmere Länder sind gegenüber den reichen Ländern als Industriestandort oft ein wenig im Vorteil. Das Lohnniveau ist dort niedriger, die Arbeitnehmerrechte sind oftmals schwächer, Energiekosten sind meistens geringer und es gibt in aller Regel auch weniger Umweltauflagen. Wenn ein Unternehmen nicht aus Imagegründen darauf angewiesen ist, in einem bestimmten Land zu produzieren, kann es aufgrund der Kosteneffizienz Sinn machen, die Produktion nach Osteuropa, China usw. auszulagern. Nicht, weil diese Länder so erfolgreich sind, sondern, weil sie aufgrund ihrer Rückständigkeit einen Kostenvorteil bieten.

    Offiziell bekommt ein Durchschnittsverdiener in Polen irgendetwas zwischen 1600 und 1700 Euro im Monat. Dieses Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn die zuständige Behörde lässt in ihre Berechnung nur Daten von Unternehmen einfließen, die mindestens neun Mitarbeiter haben. Kleinunternehmen, Einzelkämpfer usw werden nicht berücksichtigt. Das heißt, der Typ mit dem gut bezahlten Job in der Industrie wird in die Berechnung einbezogen, der Selbständige mit dem Hausmeister-Service nicht. Das reale Durchschnitteinkommen dürfte rund 30% niedriger ausfallen. In Deutschland liegt das durchschnittliche Bruttoeinkommen bei über 4000 Euro. wollt ihr tauschen?