Wie ich finde, ist das alles keine Zauberei...
Ich habe mittlerweile alle vier Injektoren abdichten müssen. Die erste habe ich auch machen lassen ca. 200,- bezahlt. Hätte ich da schon gewusst wie einfach das ist hätte ich viel Geld sparen können...
Die restlichen habe ich dann, wenn es soweit war, selber gemacht. Abschließend habe ich für mich folgendes Verfahren -herausgearbeitet-
1. Ablagerungen um den undichten Injektor entfernen -restlos-.
2. Eine schöne große Runde drehen und den Motor auf Betriebstemperatur bringen. Richtig warm fahren.
3. Den Bereich mit einem Lappen wieder reinigen. Die Dehnschraube der Halteklammer lösen aber nicht abnehmen. Gerade so, daß diese auf der halteklammer aufliegt ohne spiel. Dann Motor starten ! die Kompression in der Brennkammer und der daraus entstehnde Druck auf den Injektor hilft ungemein beim lösen... jetz die Schraube einen kleinen wenig lösen daß ein winziger Spalt zwischen Schraubenkopf und Halteklammer entsteht.
Mit gefühl/ Kraft und einer großen Zange leichten Drehbewegungen hin und her und zug nach oben den injektor lösen. Ich lege immer einen dicken Lappen um den Injektor gegen Beschädigungen durch die Zange. Ich stehe dann immer so, daß der injektor unter mir ist.
Geht sehr gut und schnell.
4.Motor abstellen. erst dann die Schraube und die Halteklammer vollständig lösen und entfernen. Die Leckölleitung entfernen, Dieselleitung von der Rail entfernen Dann den gelösten injektor raus ziehen. Mit einem Akkuschrauber und dem richtigen bürstenaufsatz sauber machen - vorsicht nicht im Bereich der Einspritzöffnungen hantieren-
Den Injektorkanal abdichten (Stopfen in die Öffnung der Einspritzdüse) und den Kanal reinigen rückstandslos.Dazu habe ich mir eine runde Drahtbürste (sieht aus wie ein Pfeiffenreiniger in groß) mit Aufnahme für Akkuschrauber in dem Durchmesser des Kanals auf eine Welle geschweißt und damit klappt das Super. Danach den Kanal aussaugen.
5. Den Sitz der Kupferdichtung reinigen rückstandslos. Ein Plan schleifen habe ich bisher nicht machen müssen es geht auch ohne, es muß nur richtig sauber sein. Wenn man es Plan schleift braucht man andere Dichtungen die etwas dicker sind. Das sind aber sachen die wir Heimschrauber eh nicht können weil das Werkzeug fehlt. Aussaugen. Jetzt kann der Stopfen wieder entfernt werden.
6. Sauberen Injektor mit Ceramic-Hochtemperaturpaste dünn einschmieren.
7. Das Gewinde der Dehnschraube mit passendem Gewindeschneider nachschneiden- Achtung nur zu Reinigungszwecken nichts mit Gewalt machen- lieber ein bischen Zeit nehmen und vorsichtig vorgehen. Zwischendurch das Gewinde immer wieder aussaugen. Hier kann man einen Teuren Fehler machen wenn man das Gewinde zerstört.
8.Neue Kupferdichtung und Injektor wieder an ihren Platz...
9. Jetzt -unter Einhaltung der Drehmomente- alles wieder zusammenschrauben. Neue Halteklammer und Dehnschraube besorgen.
Das war der ganze Spuk. Die -Warmfahrrunde- ausgenommen kommt man mit einer 3/4 bis 1 Stunde pro Injektor hin...
Es wird immer empfohlen die Dieselleitung (Quetschleitung von der Rail zum Injektor) zu tauschen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß das nicht notwendig ist. Zudem auch ziemlich teuer.
Meine selbst abgedichteten Injektoren halten. Die erste selbstgemachte sogar schon ca. 120.000 km. Ich habe noch keine zweimal machen müssen...
Die Anzugsdrehmomente ergänze ich noch. Habe ich alle aufgeschrieben...