Die werksseitig vorgeschlagenen Wechselintervalle für die BreFlü welche ich kenne belaufen sich auf 2 Jahre. Das macht fast niemand und ist solange egal, wie man die Bremse nicht stark thermisch belastet; zudem kann die Bremse bei zu alter BreFlü (10 Jahre ?) innerlich Rost ansetzten. Unter ungünstigen Umständen (alt und heiß geworden) können auch Gasblasen im Hydrauliksystem verbleiben welche zu langen Pedalwegen führen.
Die BreFlü hat im neuwertigen Zustand einen Siede- oder Zersetzungspunkt von ca. 250°C. Da sich beim Betätigen der Bremse der Pegel im Vorratsbehälter ändern muss ist dieser nicht hermetisch dicht und somit führt jedes Bremsen zu einem gewissen Luftaustausch wobei immer Luftfeuchte in den Behälter gelangt.
Diese Luftfeuchte reagiert chemisch mit der BreFlü wobei ein gewisser Wassergehalt keinen Einfluss auf die 250°C hat da das Wasser aufgrund der chemischen Reaktion verändert wird. Übersteigt der Wassergehalt aber das Maß der chemischen Reaktivität der BreFlü hat man reines Wasser in der Bremse. Dadurch sinkt die Siedetemperatur auf 100°C was die Energieaufnahmekapazität der Bremse um den Faktor 4-6 reduziert.
Wenn man der Bremse das letzte abverlangt (Rennstrecke) muss man jährlich wechseln; im Alltag sind fast alle Autos mit Wasser als BreFlü unterwegs. Soll heissen, es gibt durchaus einen gewissen Graubereich jenseits der werksseitigen 2 Jahre.
Falls das weiche Pedalgefühl von den 2 Kolbensätteln kommt dann sollten wir froh sein weil andere Sättel zwar ein härteres Pedalgefühl bieten aber niemals die Bremsscheibe und -beläge symmetrisch abnutzen; dafür klemmen oftmals die Gleitstifte oder was auch immer.
mfg
mb