Hallo,
weiter ging es am Dach. Aus Gewichts- und Schwerpunktgründen sollte das Schiebedach entfernt werden. Nach mehreren gescheiterten Anläufen es mit einem Einschweißblech zu cleanen, bei denen ich mir zudem die Windschutzscheibe mit Schweißperlen versaut habe, musste ich auf eine andere Lösung gehen. Mit dem Segen meines TÜV-Prüfers wurde der Bereich dann großzügig ausgeschnitten und eine 2mm Makrolonscheibe eingenietet. Ein Rennwagen mit Panoramadach ist zwar auch nicht gerade üblich aber ich habe mir damals noch vorbehalten einfach drüber zu lackieren (was ich dann zum Glück nicht getan habe).
Im Innenraum ging es weiter mit den Sitzen bzw. Sitzkonsolen. Da laut Gesetzgeber entweder die Sitze verstellbar sein müssen (Längs und im Winkel) oder das Lenkrad musste auch hier eine Sonderlösung her da ich unbedingt Vollschalensitze einbauen wollte. Oftmals lassen sich die TÜV-Prüfer darauf ein, die Winkeleinstellung über Flügelschrauben und ein Lochmuster zu realisieren. Das ist mehr eine Scheinlösung als wirklich praktikabel, doch ich konnte meinen TÜVer dazu überreden.
Nächster kritischer Punkt waren die Gurtbefestigungspunkte. Diese müssen laut Gesetzgeber über eine zerstörende Zugprüfung validiert werden. Bedeutet bei einem Fahrzeug mit Einzelabnahme kann man prinzipiell nur auf die originalen Punkte gehen oder man baut gleich zwei Fahrzeuge und lässt eines zerstörend prüfen. Manche TÜVer machen hier Ausnahmen, was scheinbar nicht ganz legal ist, mein Prüfer hat sich darauf aber nicht eingelassen. Bedeutete für mich, möglichst viel von den originalen Sitzkonsolen zu nutzen und in jedem Fall auf die originalen Gurtbefestigungspunkte zu gehen. Meine Gurtstrebe im Käfig war damit Tabu (damals sehr ärgerlich!).
Nachdem ich aus den originalen Konsolen und ein paar Sandler Stahlkonsolen für Schalensitze eine entsprechende Lösung realisiert hatte, ging es an die Positionierung der Lenksäule und der Schaltkulisse. Für die Schaltung musste erst einmal das passende Getriebe her. Nach etwas Recherche habe ich mich dann für das 6-Gang Schaltgetriebe vom W210 E270cdi entschieden (Code: 716.649). Original muss es schon mit ca. 400Nm klarkommen, daher bestand die Hoffnung, dass es auch die geplanten 600-700Nm einigermaßen verkraftet. Beim Probeeinbau hat sich dann gezeigt, dass der Getriebetunnel des W202 nach oben etwas zu wenig Platz bietet, also musste ein Teil des Blechs weg und ersetzt werden um mehr Platz zu schaffen. Auch die Schaltmechanik bedurfte aus Platzgründen einer Sonderlösung, so wurde es eine Stangenmechanik mit Umlenkung. Damit ließ sich auch gleichzeitig eine schöne Schaltwegverkürzung realisieren.
Viele Grüße,
Chris