Auch ich habe schon von Fake Airbags über Amerikanische Rotzlackierung und eigen reparierte Fahrwerksteile viel gesehen und gespürt.
Ich arbeite nach wie vor im weiteren Sinne im Gebraucht-Kfz-Handel und weiss deswegen immer noch mehr als mir lieb ist. Und auch, wenn man es mir auf den ersten Blick vielleicht weder ansieht noch anhört, so bin auch ich Ausländer und darf deswegen auf den anderen Nationen herumhacken .
Aktuelles Beispiel: die Airbag-Kontrolllampe unseres Volvo war an. Unterbrechung Zündsatz Beifahrersitz oder so ähnlich. Naturgemäss strebte ich natürlich eine gute, preiswerte Reparatur an. Es gab 3 Möglichkeiten, denn all die üblichen Verdächtigen waren es nicht. A: auf Verdacht den entsprechenden Airbag tauschen, B: auf Verdacht das Steuergerät tauschen, C: das Steuergerät wegschicken und umlöten lassen. A und B kosten bei Volvo jeweils 1500, Variante C hätte mich gar nichts gekostet, würde auch in Deutschland niemand offiziell machen. Da, wo ich es hätte hinschicken können, wäre es von der Vertragswerkstatt erledigt worden, denn die kennen das Problem. In anderen Ländern ist das also gängige Werkstattpraxis - und der entsprechende Airbag (oder alle) hätte/n anschliessend nicht mehr ausgelöst im Falle eines Crashs. Das war ein kleiner Rückfall in meine Italia-Zeiten, zumindest hat es sich so angefühlt. Ich glaube, dass man nicht grundsätzlich über's Ohr gehauen wird, aber die Wahrscheinlichkeit sehr viel grösser ist. Und der Verkäufer eines importierten Autos muss davon nicht zwangsläufig etwas wissen. Wie soll man denn bitte z.B. ein umgelötetes Steuergerät erkennen? Und nein: das ist nicht die Regel. Aber es passt zu dem, was ich aus einigen Ländern weiss und deswegen: OBACHT BITTE!
Die Lösung meines Problems war dann übrigens der Tausch des Sitzes gegen einen gebrauchten. Hat mich 200 Taler gekostet, Fehler gelöscht, fertig.
Der Verkäufer des hier diskutierten Autos hat mindestens einen weiteren Südtirol-Re-Import-Mercedes im Angebot. Und zwei weitere ital. Young-/Oldtimer. Es könnte also deswegen auch sein, dass er möglicherweise grundsätzlich in Italien Autos einkauft (vorsichtiger kann ich es nicht formulieren). Aber all das liesse sich in einem Gespräch oder mit einem Blick in die Papiere klären. Und bei der Umschreibung von ausländischen Fzg-Papieren in deutsche Papiere eine erste Hand draus zu machen, ist das allergeringste Problem. Gerade bei ital. Dokumenten ist das manchmal ganz einfach nicht nachvollziehbar. Aber das sind alles nur wüste Chaos-Theorien, es kann auch alles blitzsauber und glaubwürdig sein. Ich wollte nur 'kurz' aufzeigen, was manchmal leider der Normalfall sein kann. Und das kann man eben ausschliessen, indem man sein Budget etwas aufbohrt und/oder etwas länger sucht.