Hallo zusammen,
ich wollte jetzt hier auch mal was zum Thema Lokführer sagen. Ich bin jetzt seit guten 8 Jahren bei der DB und seit über 5 Jahren Streckenlokführer. Ich habe Schichtlängen von 7:30 std bis 13 Stunden. Und jeden Tag unterschiedlich Dienstbeginn, das bedeutet z.b. heute von 23:31 bis 10:11 und am abend dann wieder von 22:16 bis 10:40. Oftmals haben wir nur 12 Stunden Übergang zur nächsten Schicht, in denen wir uns um unsere Familie kümmern und Schlafen müssen.
An Gehalt bekomme ich zwischen ca. 1700€ Netto und mit Zulagen (z.b. Nacht und feiertagszulagen) ca. 1800-2000€ Netto. Einmal im Jahr gibts prozentuales Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und eine Erfolgsbeteiligung bekommen Wir nicht mehr. Wir sind froh, wenn Wir mal ein komplettes Wochenende im Monat frei haben.
Jetzt zum Beruf an sich: Ich muss ständig konzentriert sein, auf die Wechselnden Geschwindigkeiten achten, den Zug immer an der richtigen Stelle beschleunigen und Abbremsen (Was viele immer denken ist, das der Zug von alleine fährt, was aber nicht stimmt) Signale und den Fahrweg beobachten und immer zu 100% wissen, was ich zu tun habe. Sowie jede Lok die ich fahren/führen darf aus dem ff kennen. Dafür habe ich 3 Jahre den Beruf gelernt, wobei das fahren an sich das geringste ist . Das ganze Hintergrundwissen (z.b. bei Störungen, Zugbeeinflussungsanlagen oder Fahrzeugtechnik) ist das umfangreichste an diesen Beruf.
So ich hoffe ich konnte jetzt euch etwas Einblick in den Beruf verschaffen, wobei ich bewusst nicht auf den Streik eingegangen bin. Da soll sich jeder seine Eigene Meinung bilden. Fragen beantworte ich aber, sofern es mir zusteht gerne
Gruß Jörg