Hallo Freunde des W202,
ich habe mir vor einem Jahr einen gebrauchten W202-Kombi, Bj. 97, Fz. ID WDB2020801F563110 zugelegt. Schon nach kurzer Nutzung ließ mich zum ersten Mal das Getriebe im Stich. Der Wagen schaltete in den Notbetrieb. Die freie Werkstatt, der ich damals noch vertraute, brauchte ein paar Wochen, bis sie mir lapidar mittteilte, das Getriebe sei kaputt. Man versprach, sich um ein gebrauchtes Austauschgetriebe zu kümmern. Wieder vergingen Wochen, dann meldete die Werkstatt, sie habe ein Getriebe erworben - aber schon kurze Zeit später hieß es dann, es sei wohl das falsche gewesen, es hätte nicht gepasst, und es sei sehr schwer gewesen, den Verkäufer des Getriebes zur Rücknahme zu bewegen (Als ob ich etwas dafür könnte). An diesem Punkt verlor ich das Vertrauen in die Werkstatt. Als sie mir vorschlugen, einen zweiten Versuch zu machen, lehnte ich ab. Ein Getriebespezialist in Berlin versprach auf seiner Internetseite einen Festpreis zum Überholen des Getriebes mit Garantie. Ich veranlasste die erste Werkstatt, das Getriebe auszubauen und zur Überholung nach Berlin zu schicken. (2000€) Danach wurde es in Hamburg wieder eingebaut (500€). Es wurde ein Getriebeölwechsel vorgenommen. Mit neuen Filtern.
Zwei Wochen später schaltete das Getriebe wieder in den Notbetrieb.
Ich ließ den Fehlerspeicher auslesen und zurücksetzen. Angezeigt wurden die Fehler 013 - Drehzahlsensor n3/Y3/611, Fehler 109 - Zeitweise Drehzahlsensor n3/Y3/ und Fehler 126 - CAN-Kommunik. zu ABS/ASR/ESP oder Höhenfaktor (über CAN v. Motor-SG unplausibel). Der Berliner Getriebemann meinte, nach dem Zurückstellen könnte jetzt auch alles in Ordnung sein, ich sollte mal einfach weiterfahren - ansonsten wäre wohl beim Einbau in Hamburg etwas schief gelaufen. Die freie Werkstatt in Hamburg meinte, sie wüsste natürlich auch nicht, was der Fremde da in Berlin am Getriebe gebastelt hätte - sie sei jedenfalls aus der Verantwortung.
Ich fuhr erstmal weiter. Nach zwei Wochen schaltete das Getriebe wieder in den Notbetrieb. Da ich im Urlaub an der Ostsee war, fuhr ich in eine dortige freie Werkstatt, die sich speziell auf Mercedes eingestellt hat. Der Fehlerspeicher wurde ausgelesen (dieselben Fehler wie oben) - Man wollte aber nicht reparieren - wenn überhaupt, dann sollte gleich ein neues Getriebe rein, das würden sie wohl machen, alles andere könnten sie nicht verantworten (4000€). Außerdem sei viel zu viel Getriebeöl eingefüllt gewesen. Das wurde gleich abgelassen.
Ich lehnte die teure Reparatur ab und kombinierte, dass Taxiwerkstätten viel über das Modell wissen sollten.
Ich überführte den Wagen wieder nach Hamburg und zu einer empfohlenen Taxiwerkstatt. Weil aber der Fehlerspeicher gelöscht war, wollten die den Wagen nicht annehmen. Ich sollte wiederkommen, wenn der Fehler wieder auftreten würde. Nach zwei Wochen war es soweit.
Es gab wieder dieselben Fehler wie vorher. Nun wurde die Werkstatt tätig. Ölwechsel, Filterwechsel, Elektrosatz erneuert. (€500)
Nach einer Woche schaltete die Automatik wieder in den Notbetrieb. Zurück zur Taxiwerkstatt, Fehler auslesen: Fehler 013 und 109. Der Werkstattmann erklärte, nachdem die Drehzahlsensoren erneuert seien, könnte es nur noch am Getriebe selbst liegen. Weil der Fehler gern beim Rangieren beim Einparken auftritt, könnte es sein, dass da etwas locker sitzt.
Ich weiß jetzt nicht mehr weiter. Die misslungenen Getriebereparaturen haben inzwischen so viel gekostet wie der Wagen und ich bin noch keinen Schritt weiter. Letztlich fühlt sich keine Werkstatt verantwortlich, die schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Der Wagen wäre mein Traumauto, wenn er verläßlich laufen würde - aber ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich würde den Wagen ja nach Berlin bringen, damit der Getriebespezialist einen letzten Versuch unternehmen kann - aber die lange Strecke ist doch sehr riskant - es vergeht inzwischen immer weniger Zeit, bis der freigeschaltete Wagen wieder in den Notbetrieb schaltet - und das soll bitte nicht irgendwo auf der Autobahn passieren.
Es wäre sehr bitter, wenn ich nach all den aufgelaufenen Kosten den Wagen verschrotten müsste, weil ich keine Lösung finde. Aber gutes Geld dem schlechten hinterher zu werfen nützt ja auch nichts.
Ich danke jedem, der die Leidensgeschichte bis hier mitgelesen hat und bitte dringend um Rat oder einen Tipp oder ein Hilfsangebot, um den Wagen endlich dauerhaft in Gang zu bringen.
Vielen Dank im Voraus, Mikel