W202 Elegance Malachit metallic: Lackpflege - mittelschwerer Verarztungsfall nach 20 Jahren

  • Moinsen :)


    Nachdem ich mit eurer Hilfe hier im Forum die bislang nervigste technische Macke meines alten Schätzchens behoben habe, hat mich mein hiesiger "Co-Tüftler" davon überzeugt, daß es nicht spießig, sondern angemessen sei, dem Lack mal ein bißchen Pflege angedeihen zu lassen.


    Wie man auf dem Foto sehen kann, hat der Patient die selbige mal nötig (in den letzten 20 Jahren hat er maximal 2 x jährlich die Waschstraße von innen gesehen, ansonsten habe ich am Lack nichts gemacht :blush: ) - besonders oberhalb der Kante auf der Haube kann man die Kratzer sehen:



    Der (wenig gefahrene und meist in der Garage stehende) Wagen hat die Farbe "249 Malachit metallic".


    Ich habe mir überlegt, mich grundsätzlich an Stefan M.s Tips hier zu orientieren, allerdings wollte ich das Thema nicht "kapern" ;) und deshalb meine Fragen lieber hier separat auflisten.


    Stefans Procedere auf meinen Fall übertragen hieße also:
    - Waschstraße (Wie Ihr auf dem Bild sehen könnt, war ich dieses Jahr noch nicht dort :whistling: ).
    - Knete (Felix' Tip mit dem Leitungswasser als "Gleitschicht" und Jochens Idee mit der Sprühflasche inklusive)
    - Polieren mit Schleif- und Polierpaste
    - Lackversiegelung


    > Oder sollte man in Anbetracht des Lackzustands (sieht im Ganzen ziemlich stumpf aus) noch was zusätzlich unternehmen? (Ich habe z.B. was von Wachs gelesen...)
    > Was bedeutet in Stefans Beschreibung das anschließende "Lack abpoliert"...?
    > Kann man das Polieren und die Versiegelung mit einer Poliermaschine (die ist nämlich vorhanden) machen? Oder läuft man damit Gefahr, ratzfatz irgendwas zu verschlimmbessern?
    > Sollte man diese Prozedur nur auf lackierten Metalloberflächen machen oder auch auf den lackierten Plastik-Stoßfängern?


    Merci für jeden guten Tip :)
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde das nicht (mehr) selbst machen. Der Aufbereiter hat das bessere Material und die bessere Ausstattung.


    Die Standardaufbereitung kostet 150...200 € und ist was für's "grobe", d.h. je 1x Waschen, Kneten, Polieren, Wachsen (Versiegeln). Zum Polieren nimmt der Aufbereiter dann eine eher "scharfe" Politur und geht 1x komplett mit der Rota über den Lack. Mehr darf man für den Preis nicht erwarten. Vom Ergebnis wirst Du (trotzdem) positiv überrascht sein.


    Bei der "besseren" Aufbereitung wird sorgfältiger gearbeitet, und mit mehreren Polituren (je nach Lackzustand) gearbeitet. Vor ein paar Jahren hatte ich einen Kumpel, der das hobbymäßig gemacht hat, und wir haben im Jahr 1...2x einen meiner Oldies aufbereitet. Das dauerte (mit 2 Mann) immer den ganzen Tag. Thomas hatte alle möglichen Mittelchen, (s)einen Dampfstrahler und zwei Poliermaschinen dabei. Außerdem einen Schichtdickemesser, zwei Baustrahler, und noch ein paar Kleinigkeiten.


    Wenn man sowas machen lässt, sind nach oben kaum Grenzen gesetzt, aber für 500...800 Euro bekommt man eine tolle, lackschonende, qualitativ hochwertige Aufbereitung.


    Alle Details kann man im Spezialforum nachlesen: --> https://www.fahrzeugpflegeforum.de/

  • > Oder sollte man in Anbetracht des Lackzustands (sieht im Ganzen ziemlich stumpf aus) noch was zusätzlich unternehmen? (Ich habe z.B. was von Wachs gelesen...)
    > Was bedeutet in Stefans Beschreibung das anschließende "Lack abpoliert"...?
    > Kann man das Polieren und die Versiegelung mit einer Poliermaschine (die ist nämlich vorhanden) machen? Oder läuft man damit Gefahr, ratzfatz irgendwas zu verschlimmbessern?
    > Sollte man diese Prozedur nur auf lackierten Metalloberflächen machen oder auch auf den lackierten Plastik-Stoßfängern?


    Zu 1. Es gibt ja gewisse Schritte die man (immer) befolgen muss. Die da wären:
    1. Waschen (vernünftig...)
    2. Kneten
    3. Abkleben
    4. Polieren
    4.1 Polieren mit Schleifpaste
    4.2 Polieren mit Hochglanz, Anti-Hologramm o.Ä. für den Glanz


    -> Je nach Zustand ist Schritt 4.1 nicht notwendig


    5. Isopropanol zum / Kontrollreiniger entfernen der Politurreste
    6. Versiegeln, hier entweder ein Wachs oder eine Versiegelung


    Du kannst sowohl das polieren als auch das versiegeln mit einer Poliermaschine machen, klar. Hier gibt es aber einiges zu beachten,
    je nachdem was für eine Poliermaschine ist, machst du sehr schnell alles kaputt oder erreichst so gut wie gar nichts.
    Genauso kommt es stark auf die Pads drauf an, du brauchst für ne Two-Step mit verschiedenen Pasten mal Minimum 8 - 12 Pads. Dann benötigst
    du viel Zeit, viele sind zu schnell. Man poliert kein Auto mit zwei Schritten binnen 3-4 Stunden, dann wurde es nicht richtig gemacht.


    Versiegeln würde ich sowieso immer per Hand. Das Ganze geht natürlich auch auf lackierten Kunststoffoberflächen.


    In dem Fall hat Jof aber Recht ... lass es lieber machen, rechne alleine mal durch, was du für eine GUTE (!!) Arbeit benötigst:


    12 Pads á 7€, Polituren und Versiegelung / Wachs min. 50€, Ipa, Knete, Abklebeband, Kleinkram noch mal 50, dazu dann noch viele und vernünftige Tücher,
    selbst bei den günstigen von Liquid Elements (guter Kompromiss) bist du bei mindestens 50€, macht dann mal eben über 200€ und du hast noch nichts gemacht.


    Wenn du es regelmäßig wiederholen willst, klar.... Ich habe schon (sehr) viel Geld ausgegeben für all das, liegt aber auch daran, dass eben 10 Autos alle 1-2 Jahre zum Aufbereiter schicken,
    irgendwann deutlich teurer wird ;)


    Und zum beurteilen des Lackzustandes: Immer sauber machen und mit einer sehr starken und vernünftigen Beleuchtung arbeiten.

  • In dem Fall hat Jof aber Recht ... lass es lieber machen, rechne alleine mal durch, was du für eine GUTE (!!) Arbeit benötigst:


    Hmm *grübel*... da ist natürlich was dran. Ich werde mal in mich gehen.


    Hätte jemand von Euch ggf. eine Empfehlung für einen Laden in Krefeld (oder Umgebung), der das gut macht?

    • Offizieller Beitrag

    Also ein Freund von mir - er kommt aus Sinzig - macht professionelle Aufbereitungen als Kleingewerbe. Der arbeitet ca. eine Woche wie ein Verrückter an einem Auto, und danach erkennst Du ihn wirklich nicht wieder. Meinen hat er jetzt schon zwei mal gemacht, das Ergebnis ist wahnsinn.


    Mein Chef hat einen alten Opel Ascona nach 25 Jahren aus Großvaters Scheune befreit und auch dort aufbereiten lassen. Der Wagen ist nicht wiederzuerkennen, innen wie außen.


    Falls Du Interesse hast schick mir ne PN, dann stelle ich Kontakt her. Preislich bewegt sich das allerdings auch so in dem Rahmen den jof genannt hat.


    Gruß,
    Daniel

  • Der arbeitet ca. eine Woche wie ein Verrückter an einem Auto, und danach erkennst Du ihn wirklich nicht wieder.


    Wenn ich eine Woche am Auto poliere, erkennst Du mich auch nicht wieder. :crazy:

  • Ich füüüürchte, daß eine Woche Polieren auch etwas zuviel des Guten wäre - die Kosten kämen dann ja bald in die Gegend des halben Fahrzeugwerts, in Anbetracht des Alters ;) ... (auch wenn ich mich immer noch wundere, daß solche alten W202-Karren so billig gehandelt werden - so gut wie sie immer noch fahren, meine Freunde sind von dem Gefährt jedenfalls ziemlich angetan... aber das ist ein anderes Thema).