Umsteigen auf einen S204 CDI oder den S202 CDI weiterfahren

  • Moin liebe Fachleute,


    ich bin etwas ratlos und suche denselben jetzt hier bei den verehrten Forumskollegen "vom Fach".
    Mein C220 CDI Kombi (S202) ELEGANCE Bj. 1998 hat 225000 km gelaufen aber kommt jedesmal ohne vorherige Kraftaktionen mängelfrei durch den TÜV. Er läuft wie eine Nähmaschine und Reparaturkosten sind minimal.
    Meine Fahrleistungen sind ca. 12000 km /Jahr. Rost gab es mal etwas an der Radlaufkante an einem Kotflügel. Weil ich die umgehende Behebung verschleppt hatte, musste ich ihn austauschen lassen, weil die Lackierer die Löcher nicht zuspachteln wollte. Hält nicht und ist viel Arbeit. Neuer Kotflügel war billiger. Ansionsten mal hier und da kleine Rostansätze, die der Lackierer immer perfekt beseitigt hat. Von unten alles in Ordnung. Schweller und Hohlräume damals sehr aufwändig versiegelt. Kein Rost.


    Nun wird mir von einem Freund und Kollegen sein Langstrecken Benz angeboten. C220 CDI Kombi (S204) Bj. 2011 mit 248000 km, erste Hand unfallfrei. 130% Scheckheft gewartet, da mein Freund als QS Inspektor darauf angewiesen ist, dass sein Auto jederzeit kreuz und quer durch Deutschland und halb Europa gut läuft. Zudem ist er sehr vorsichtig und fährt auch zwischen den Service Intervallen in die Werkstatt, wenn er auch nur das geringste Anzeichen möglicher Unklarheit bemerkt.
    Sein C220 CDI hat keine Adblue Einrichtung. Von welchen Monat in 2011 das Auto ist und auch die genau Modell Variante weiß ich noch nicht.


    In der Mercedes Werkstatt zuhaus und auch in einer anderen Werkstatt, wo ich hin fahre, wenn ich am Arbeitsort bin, rät man mir gleichermaßen dazu, den alten Benz zu behalten, weil die neueren, auch der S204 durch die erhöhte Motorleistung von 115 auf 170 PS anfälliger geworden wären. Zudem wäre mit dem Multifunktions Lenkrad und allerlei anderer neuer Elektronik sehr viel mehr Anfälligkeitspotential vorhanden, als in dem alten Benz.
    Im Internet, bei AutoBILD ist zu lesen, dass die Lebenserwartung der alten C220 CDI Motoren mit 115 PS sehr hoch ist, bis ca. 450000 km, während die neueren mit 170 PS nur noch 150000 - 250000 km zu erwarten hätten.


    Was mir an dem S204 meines Freundes gefällt, ist der deutlich niedrigere Verbrauch, der um 5 Ltr liegt. Der alte Benz braucht gut 2 Ltr mehr. Zudem hat der alte Benz Euro 1 und ist 20 Jahre alt. Der S204 hat Euro 5 und ist nur 7 Jahre alt. Aber es gibt eben neben viel Licht leider auch viel Schatten, zumindest in den Internet Veröffentlichungen. Und das macht mich natürlich ratlos.


    Für fundierte Ratschläge zur Eingansfrage wäre ich sehr dankbar.

    je doller du fohrs, je eher büst in mors

  • Bis jetzt bin ich vom 204 voll überzeugt. Natürlich hat er ein paar macken wie zum Beispiel die radlager vorn, aber im großen und ganzen haben doch alle Autos irgendwelche Probleme. Ob er wirklich so robust ist, wird sich zeigen. Im Moment sieht es gut aus. Ist halt eben nicht mehr das fahrgefühl, das man beim 202 noch hat. Bei der laufleistung ist der 202 natürlich erst gut eingefahren. Wenn man da einen Bruchteil von dem, was der 204 kostet ins Fahrwerk und und rost Vorsorge investiert, kann man den noch locker 20jahre oder 250000 auf die Uhr drücken. Wenn man rechtzeitig ein paar Euro in die Hand nimmt, wird er in Zukunft günstiger als der 204 fahren. Gruß Stephan

  • Wenn du den Angaben der Autobild glauben schenkst, hat sich der 204 mit seinen 248000 km eigentlich schon selber disqualifiziert.
    Gruß
    Hardy

  • Bei einer Jahresfahrleistung von 12tkm würde ich nicht im Traum dran denken, mir nen Diesel zuzulegen.
    Da Dein 202 eh nix mehr Wert ist, würde ich den so lange es vom Reparaturumfang im Rahmen bleibt und es von wegen Umweltzonen keine relevanten Einschränkungen gibt, weiter nutzen und zu gegebener Zeit auf einen Benziner, oder gar E-Auto umsteigen.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Also:
    Die Erprobungen bei MB zielen auf eine Lebensdauer von 250kkm ab.
    Beide Waqen werden bald nicht mehr Stuttgarttauglich sein, oder einer ist es schon.
    Wenn am 202 Rostvorsorge betrieben wurde sind beide gleichwertig.
    Es wurde schon angemerkt, dass der geringere Verbrauch und die höhere Leistung in manchen Fällen zu verringerter Lebensdauer führen kann.
    Das Fahrwerk der Fahrzeuge ist hinten gleich, vorne beim 204 etwas kapriziöser. Das Thema Wassereintritt in die vordere Radlagerung wurde angesprochen.
    Der 203 hatte das bei gleicher Geometrie nicht. Eine schlecht einschätzbare Durchströmung im Radzapfenbereich mit Sandverschmutzung war dann die Ursache. Der Wedi versagte....
    Ein Quickfix mit einem dünnen Ring sparte teure Achskopfreps.
    Fazit:
    Einen gut erhaltenen 202 würde ich gegen einen 204 mit gleicher LL, den man nicht intim kennt, nicht von der Bettkante schubsen.
    Verschleißteile sind beim W202 billiger und der Erlös für den 202 eher mickrig. Ein kleiner Unfall ist dann meist das Ende.
    Make up your mind.
    Regards
    Rei97

  • Der 204 ist das bessere Auto, trotzdem würde ich unter diesen Gesichtspunkten nicht tauschen. Der Restwert für deine alte Schüssel ist nahezu 0 und der neue kostet eine Menge Kohle. Wenn einer wegen jedem Furz in der Werkstatt ist, dann halte ich das nicht für Vorsorge, sondern für ahnungsloses Hoffen auf den Geisterheiler. Also mir sind die Leute suspekt, die wegen jeder Kleinigkeit die Werkstatt aufsuchen. Die werden in den Werkstätten auch nicht ernst genommen.


    Das mit dem Minderverbrauch kannst du knicken. Fahr den 204 mal unter deinen Bedingungen und der liegt auch bei 7l.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Der 204 ist das bessere Auto, trotzdem würde ich unter diesen Gesichtspunkten nicht tauschen.


    Beim Lesen des Titels dachte ich sofort, tausche gegen den 204.
    Nach dem Lesen der Randbedingungen würde ich aber sagen, lass es sein. So lange der 202 gut läuft, macht das finanziell einfach keinen Sinn. Wenn du dich mit einem Wechsel innerlich beschäftigst, dann kann ich dir nur dazu raten, stecke nichts mehr in deinen 202 rein. Grade der Rost kostet schon Geld. Wenn dann in ein paar Jahren etliche Dinge zwar nicht akut anstehen, aber vorhanden sind, dann fällt ein Wechsel auch leichter ;).
    Noch ein Wort zum Verbrauch: Ich hatte/habe beide Fahrzeuge exakt mit der Motorisierung. Bei gleicher Getriebeart würde ich den Minderverbrauch mit knapp einem Liter beziffern. Das ist kein Argument tausende von Euro auszugeben.

  • Leider muss ich meinen Vorrednern die das ganze verneinen recht geben. Der finanzielle Gewinn ist ein geringerer als erwartet.
    Da ich den 202 er vorher hatte und jetzt einen kleinen 204er habe, kann ich nur sagen das es für mich eine emotionale Steigerung ist die den Aufpreis egalisiert.
    Kannst du es dir leisten, wirst du sparen(allerdings nicht sooo viel )
    Allerdings 248000 km finde ich schon sehr viel.

  • Wo bitte soll da der finanzielle Gewinn herkommen.... Die paar Kröten durch den Minderverbrauch fressen allein die teureren Verschleißteile mehr als komplett wieder auf. Vom Anschaffungspreis noch gar nicht zu reden...8o


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Eine 204er mit dem Kilometerstand ist ebenso ein Restverbrauchsauto, wie der 202. Nur eben finanziell auf einem etwas höheren Niveau.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P