Traggelenk lässt sich nicht ausdrücken. Was nun?

  • Hi Leute,


    habe mich heute an meine beiden vorderen Traggelenke gemacht. Das rechte ging soweit ohne Probleme. Bis auf den kleinen Stift der nicht mit ruas kam, hab ich dann drin gelassen und den neuen entfernt.


    Beim linken dann aber nach 1,5 Std aufgegeben.
    Ausdrücker habe ich so einen benutzt. Links im Bild


    https://i.ebayimg.com/thumbs/i…oAAOSwAYtWKdeq/s-l225.jpg


    Es war dann am ende so weit, dass sich der horizontale Zapfen (Gewindestück) vom Traggelenk schon verbogen hat. Habe Gott sei dank noch die Mutter drauf gelassen, so konnte ich es zumindest erstmal wieder festziehen.


    Meine Frage nun an euch, wie bekomme ich das Teil raus? Habt ihr sowas schonmal gehabt?


    Was mir gerade noch aufgefallen ist, das mein Wagen nun leicht nach rechts zieht. Kann doch eigentlich nicht sein das ich jetzt auch noch die Spur einstellen lassen muss oder?

  • Ich nehme den Abzieher, knall den voll an. Löst sich der Konus nicht, gibt es einen Prellschlag mit dem Hammer auf das „Auge“.
    Dann löst sich das.

  • Mit Kapsel meinst du den Achsschemel der um den Zapfen sitzt oder?


    Ich werde es wohl nochmal mit Wärme und Extra Schlägen versuchen. Aber Irgendwie glaub ich noch nicht das es funktioniert. Also ich mein wenn der Zapfen, der gefühlt nen Durchmesser von 12-14mm hat, sich schon verbiegt....


    Aber gut, nützt nichts. ich probiere es nochmal. Danke erstmal bis hierhin.

  • Ich hab das bei meinem auch, das die Konussitze sehr eng sind. Mit dem Abzieher habe ich es auch schon mehrfach wenig erfolgreich probiert. Ich schraub die Mutter los und dreh sie soweit zurück bis sie mit dem Gewinde bündig ist, und dann drauf mit dem Vorschlaghammer. Ich beneide alle bei denen es mit einem Schlag vom Schlosserhammer rausging/gehen soll. Ich hab meine beiden einmal ersetzt und im Zuge der Voderachsüberholung noch mal abnehmen müssen - keine Chance ohne kontrollierte Gewalt. Mit dem noch handlichen 2kg Hammer brauchte es beim letzten Wiederöffnen 5-10 fest Schläge, beim ersten Mal aufknacken hab ich auch gedacht, das wird nichts mehr. Aber auch da gab der Konus irgendwann nach, eine Dreiviertelstunde später.

  • Beim Draufhauen darf man nur kein Angsthase sein. Es ist auch nicht unbedingt das Gewicht des Hammers, sondern der Zug den man reinbringt, von entscheidender Bedeutung.
    Ich mache das für gewöhlnlich mit nem 500g Aluhammer.
    Zuerst wird der Konus aus dem Achsschenkel ausgetrieben. Mutter Lösen und so weit abschrauben, dass sie 2 - 3mm über das Gewinde raussteht. Dann mit richtig Schmackes draufdonnern. Kommt aber nur selten vor, dass ich nen 5kg -Vorschlaghammer aus dem Werkzeugwagen ziehen muss, um meinem Demontagewunsch Nachdruck zu verleihen...
    :rolleyes:


    Anschließend wird der Kugelgelenksausdrücker am noch im Achschenkel befindlichen Konus kräftig unter Spannung gesetzt. Dann bekommt der Abzieher mit dem Aluhammer einen auf den Hinterkopf. Oft bekommt der schon im Anflug des Hammers Angst und springt freiwillig raus... :P
    Der Ausbau beider Seiten dauert selten länger als 30Min. Lediglich die Positionierstifte der Traggelenke können einem den Arbeitsfortschritt so richtig versauen. :cursing:


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Also:
    Den Konus mit einem Abdrücker unter Spannung bringen und dann mit 2 Hämmern gegenüber auf das Achsschenkelauge hauen und oder wechselweise auf die Abdrückerschraube.
    Der Konus hat im Gegensatz zum Führungsgelenk (mit 1:10) eine Steigung von 1:6, was die Demontage wegen der Grenzlage zur Selbsthemmung erleichtern sollte.
    Wenn allerdings mal jemand mit Kleber gearbeitet hat, muss Wärme (200°C) ran, um den Kleber zu erweichen.
    Regards
    Rei97