Bremsen quitschen (auch ohne Betätigung)

  • Zitat

    Seitenschlag der Bremsscheibe...


    Genau das ist mir beim 204 besonders aufgefallen. Ich weiß nicht ob die Radnaben aus anderem Material sind als die beim 202 (Rei97, weißt du da mehr?) jedenfalls waren bei zwei 204er die ersten Scheiben richtig festgerostet. So Vorschlaghammer festgerostet. Gut, runter kriegt man sie, der Kollege war aber zu faul die Naben penibel abzuschleifen mit dem Ergebnis dass die Scheiben quietschten. Also doppelte Arbeit, Scheiben noch mal runter und mit dem Negerkeks (CSD Scheibe) blank gemacht, jetzt passt es. Bei dem 204er meines alten Herren habe ich es gleich an allen vier Naben so gemacht, doppelte Arbeit ist nicht so meins. 8o


    Will sagen: Ich halte es auch für sehr gut möglich dass dort beim Einbau ein wenig Zeit rausgeholt werden ist, und deswegen die Scheiben nun mit Seitenschlag laufen.


    Zitat

    Kann ich irgendwas ausschließen, da ich der Meinung war, es zuerst vorne rechts 2tage zuvor, kurzfristig gehört zu haben.


    Je wärmer die Bremsanlage desto schlimmer dürfte es werden. Ansonsten mal mit dem Wagenheber anheben und die Räder drehen. Wenn du schon merkst dass es an einer Steller strammer dreht, hast du den Schlag gefunden.


    Zitat

    Beläge mit Schleifpapier abziehen, auf die Rückseite Kupferpaste drauf.


    Die neueren Beläge haben hinten schon Anti-Quietsch Gummi drauf und laufen in Edelstahlführungen (vorne), da braucht es keine Kupferpaste mehr - eigentlich zumindest. Hinten ist der eine Belag geklebt, der andere mit Spannfeder im Kolben gehalten. Hier braucht es auch keine Kupferpaste, nur an der Führung des Belags.

  • Also:
    Beim Material und der Vergütung der Nabe hat sich vom 202 zum 204 nichts geändert (27MnVs6 BY), aber die produzierten Planschläge vom 201 zum 202 durch in einer Aufnahme auf sog. Pickupmaschinen gefertigten Naben hat sich deutlich gebessert.
    Bei den Scheiben aus Mettinger Fertigung gab es auch ab dem 202 keine Planschlagprobleme mehr. Wer Spass dran hat und eine gute Messuhr kann ja auf der Mitte des Bremsringes den Planschlag messen. Er sollte < 50my haben und die Scheibendicke an mehreren Stellen auch mal mit einer Mikrometerschraube messen. Streichelverschleiß durch Schlagfehler erzeugt Rubbeln aber kein Quitschen. Das kommt häufig von schlechtem Scheibenwerkstoff, der dann Radialriefen bekommt, auch aber von einem im Sattel durch Korrosion nicht mehr funktionierender Rollbackring oder an rottigen Führungen der Schwimmrahmen.
    Mit den Scheiben und Belägen vom Andi Delmenhorst hatte ich da keine Probleme. Eventuelle Schutzüberzüge entfernen (Wachs , Lack) . Beim Scheibentausch IMMER mit einer Drahtstrubbel auf der Flex den Schmand auf dem Nabenspiegel entfernen, niemals aber schleifen, denn da kann man sich Dellen reinarbeiten. Von der Verwendung elektrisch leitender Salben (Cu) rate ich dringend wegen der möglichen ABS Störung ab. Keramische Salben sind in Maßen genossen unkritisch. Diese an die Radzentrierung dünn zu applizieren beugt dem Festrosten von Scheibe und Rad an dieser Stelle vor.
    Regards
    Rei97

  • Hast Du je erlebt, das Cu-Paste das ABS beeinflusst?
    Ich halte das für unmöglich. Schon weil Cu ja nicht magnetisch ist und auch nicht bis zur Nabe gelangt.
    Würde mich wirklich interessieren.
    GrusS

  • Also:
    Das ist wohl eine alte Geschichte mit der Cu-Paste aus den Kindertagen des ABS, wo man alles vermeiden wollte , was irgend ein Risiko für die Einführung des ABS barg.
    Das wirkte und in den Werkstätten verschwand die Cu-Paste. Es gab dann noch die Ängste, im Übermaß aufgetragene Paste könne auf der Bremsscheibe unselig wirken und das Sammeln von Dreck und Eisenpartikeln an den magnetischen Polrädern verstärken, was wiederum einen Drehzahlsensor abrasiv schädigt. Da geistern viele Sachen bei der Cu-Paste rum, weshalb sie nur an wenigen Stellen noch empfehlenswert ist, z.B. im Auspuffbereich.
    Regards
    Rei97

  • Also kann man festhalten:
    Gibt heute besseres als Cu-Paste, aber Probleme mit ABS verursacht sie nicht.
    GrusS

  • Da Service b3 fällig War, musste ich eh in die bucht, damit die Garantie nicht erlöscht. Ein Stein in der bremstrommel hat angeblich das quietschen verursacht. Zusätzlich klemmte hinten rechts ein großerer ast in der Hinterachse. :crazy:. Jetzt zum unerfreulichen Teil, radlager vorne rechts hat Spiel, hardyscheibe und bröselndes gummi an den fahrwerksteilen? Noch mal eben zur Erinnerung, 5jahre 140000 km, ist das normal? 8| ?(. Gruß Stephan

  • Also:
    Radlagerspiel vorne beim W204 war eine kleine Pest, mit der keiner gerechnet hat, weil die selbe Lagerung beim 203 problemfrei lief.
    Hintergrund ist eine andere Luftführung um den Achskopf und namentlich in Zwischenraum von Nabe und Achsschenkel. Dadurch wird viel mehr Dreck in den Bereich geblasen, der dann zum schleichenden Ausfall des Dichtringes führt.
    Dabei arbeitet sich eine kleine Nut in den Achschenkelzapfen, undichtheit, Wasser Korrosion im Lager. Das hätte normalerweise zu einem neuen Achskopf geführt, aber wir haben eine dünne Hülse erdacht, die im Fall des Falles auf die schadhafte Stelle gepresst wird. Dann noch neue Lager und ein neuer Wedi und die Welt ist wieder IO. Bei Gummis ist natürlich die Brachialgewalt eines großen Motors im Triebstrang spürbar. Im Fahrwerk ist es halt das Komfortlager in der Zugstrebe , das besonders bei scharfem Bremsen in schlechtem Geläuf leidet. Das Gula ist aber meist tauschbar und in sofern preisgünstig. 140kkm in 5 Jahren lässt auf einen Vielfahrer schliessen und bei entsprechender Fahrweise gehen Teile in Dütt, die eigentlich auf 250kkm ausgelegt und erprobt sind.
    Regards
    Rei97