Ersatzteilpreise in freier Werkstatt - was ist angemessen?

  • Ich verstehe den ganzen Thread nicht.
    Werkstatt nennt ihre Preise. Dann kann ich das akzeptieren oder lassen.
    GrusS

  • Gut, ich hätte es relativieren müssen. Ich handel nicht mit irgendwelchen Sachen, Beschaffungen sind bei mir eher Gefälligkeiten für Kunden und nicht Tagesgeschäft.


    Wo ist denn das Problem wenn die Werkstatt den Endkundenpreis vom Teilehändler angibt? Dann hat die Werkstatt immer noch verdient und ihre Konditionen genutzt.


    Warum nicht den richtigen Preis angeben? „sich für den Preis rechtfertigen müssen“ - du fragst mich ja auch nach einem Preis, also frag ich dich nach deinem, so what? Wenn du vom Stundensatz nicht Leben kannst, ist der halt zu gering, ganz einfach.


    Wenn etwas 8 Stunden dauert, dann rechnet man 8 Stunden ab, auch wenn das Teil nur ein paar Euro kostet. Hinterlässt halt beim Kunden ein besseres Gefühlt als wenn er sich wie der TE quasi verarscht vorkommt. Manche Werkstätten nehmen auch andere, höhere Preise fürs Öl wechseln wenn sie nicht ihre 45€/Liter abrechnen können. Finde ich voll ok. Wenn der eigene Stundensatz stimmt ist es egal ob der Kunde das Zeug besorgt hat oder nicht.


    Aber muss ja jeder selbst glücklich werden. :rolleyes:

  • Zitat

    Wo ist denn das Problem wenn die Werkstatt den Endkundenpreis vom Teilehändler angibt?

    In der egel ist es doch so. Der Listenpreis wird vom Lieferanten in seine Software eingepflegt und damit arbeiten die Werkstätten dann.


    Zitat

    Wenn du vom Stundensatz nicht Leben kannst, ist der halt zu gering, ganz einfach.

    Wahrsheinlich gibt es dieses System seit dem es Handel gibt. Warum willst du das Rad jetzt neu erfinden? Wer viel abnimmt, bekommt eben einen Mengenrabatt mit dem ich als Großabnehmer arbeite, warum zum Geier soll ich dir meinen Mengenrabatt geben??


    Zitat

    Wenn etwas 8 Stunden dauert, dann rechnet man 8 Stunden ab, auch wenn das Teil nur ein paar Euro kostet.

    IdR gibt es Richtzeiten,dafür wiederum Programme usw. wenn ich für nen Zahnriemen 8 Stunden brauche, und die berechne, bei einem anderen aber im Kostenvoranschlag vlt. 3h stehen !dann! kommt der Kunde sich verarscht vor.

  • Man sollte halt immer das Verhältnis beachten. Dass die Teilelogistik Geld kostet ist unbestritten... - den doppelten EK-Preis beim Teil zu verrechnen ist unverschämt. Von den Ölpreisen in vielen Markenwerkstätten will ich erst gar nicht anfangen. Das ist purer Wucher.


    Das Problem ist inzwischen, dass die Werkstätten, vor allem bei älteren Autos nicht die Konditionen beim Einkauf bekommen, wie viele I-Nethändler, die Lagerbestand abverkaufen. Das merkt man derzeit vor allem beim 202 an den Teilepreisen. Die fallen gnadenlos in den Keller. Anno 2010 kostete eine komplette Spurstange von Lemförder noch über 200,-€... Inzwischen bekommt man die für knappe 100,-€. Diese Preise bekommen die Werkstätten oft nicht, von ihren


    Zu geringe AW's für auszuführende Arbeiten liegt aber eher an mangelndem Wissen und oder mangelhafter Werkzeugausstattung. Das hat aber nix mit den Teilepreisen zu tun. Das sollte im Stundensatz eingepreist sein.
    Von einer Werkstatt erwarte ich eine halbwegs transparente Kostenaufstellung.
    Wenn es etwas länger gedauert hat, weil etwas nichtvorhersehbares oder dergleichen vorkam, dann will ich das als Kunde wissen und wenn es gerechtfertigt ist, wird sich auch keiner weigern, das zu bezahlen.
    Ein fairer Umgang ist unterm Strich wichtiger, als der Preis.
    Fühle ich mich als Kunde verarscht, war ich die längste Zeit Kunde gewesen.
    Von einer Werkstatt erwarte ich eine halbwegs transparente Rechnungsstellung.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Man kann manchmal auch etwas handeln, oder einfach die Teile mitbringen (was noch weniger elegant ist, als zu handeln :D).


    Ich gehe immer nach der "Leben und leben lassen" Regel vor, und habe schon mehrmals in freien Werkstätten gesagt, daß ich nicht die Teile mitbringen möchte, die mir aber bitte solche Preise sagen sollen, daß wir alle glücklich werden. Hat immer funktioniert, zuletzt habe ich z.B. 15% Nachlass bekommen. Auch so waren die Teile noch etwas teurer, als im Internet, damit konnte ich aber schon gut leben.

  • Generell sollte die Werkstatt am Preis für die Arbeit ebenso Geld verdienen, wie an den Teilen. Ich sehe es als Pflicht eines ordentlichen Betriebsinhabers an, seine Kosten zu kennen und die Preis zu kalkulieren. Dass man an der Arbeit Geld verliert und nur an den Teilen verdient, das darf nicht sein, wenn der Laden halbwegs was drauf hat. Denn das fördert die Austauschmentalität.


    Dann muss man die Teilepreise nicht so hoch absetzen. Klar kosten die Teileschieber Geld, steckt ja auch Leistung dahinter.


    Edit: AW Vorgaben: Die Vorgaben sind so, dass eine normal ausgestattete Werkstatt mit einem fachlich qualifizierten Mechaniker diese Zeiten erreichen sollte. So die blanke Theorie.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

    Einmal editiert, zuletzt von wolfi71 ()

  • Jürgen hat es auf den Punkt gebracht und Arpads Meinung teile ich auch. Ich habe ja schon eingangs geschrieben dass die Teile durch die Lieferanten teurer werden, was ja für Lager und Logistik in gewisser Weise gerechtfertigt ist. Was ich nicht ok finde ist die Tatsache das die Werkstätten und Lieferanten die Tatsache erwecken würden, die Teile wären so teuer. Weil das ist schlichtweg falsch, Arbeit und Margen von 50% machen das Leben teuer.


    Zitat

    Wer viel abnimmt, bekommt eben einen Mengenrabatt mit dem ich als Großabnehmer arbeite, warum zum Geier soll ich dir meinen Mengenrabatt geben??


    Weil du mich z.B. als Kunden damit halten könntest. Wenn sich rumspricht dass du günstige Teile verkaufst, kommen die Leute zu dir. Das ist genauso wie mit deiner Stammkneipe und der Frittenbude/dem Dönermann/Restaurant wo du auch genau weißt dass es dort günstiges Essen/Trinken gibt. Das Kurze und die Cola zum Essen teurer sind, ist einem ja auch klar. Wenn sich die Kunden aber verarscht vorkommen, waren die vielleicht das Vorletzte oder das Letzte Mal da.


    Preis/Leistung muss überzeugen. Wenn ich weiß dass die Werkstatt tip top Arbeit macht, dann darf das auch zweifelsohne mehr kosten als eine Schluderbude die 8 Stunden für nen Zahnriemen braucht(wobei mir auch bei 8 Stunden zweifelhaft ist wo Preise wie 1000€ für einen ZR Wechsel herkommen, aber das ist eine völlig andere Geschichte) Nur wer fair mit den Kunden umgeht, der kann auch auf deren Treue hoffen.

    • Offizieller Beitrag

    Einfach mal überlegen, wie eine Firma kalkulieren muss, um über die Runden zu kommen. Wie immer findet sich diverses Infomaterial im Netz, z.B. hier:


    --> http://www.bosy-online.de/Kost…ng/richtig_kalkuliert.pdf


    --> http://www.bosy-online.de/Kalkulation.htm


    --> http://www.wirtschaftslehre-im…erinfos_gross/Info_02.pdf

  • Zumal in dem Preis auch die Zeit für die Bestellung, eventuellem Rückversand und sonstige Risiken abgedeckt sind.
    Und wenn man dafür haftet, nimmt man nicht das Billigste, sondern das von dem man weiß dass es taugt.
    Auch beim Händler. Was nützt der Werkstatt der billigste Onlineanbieter, wenn ich Freitag um 10 Uhr merke, dass das Teil nicht passt? Ab zum Händler vor Ort. Mit Glück liefert der noch vor Mittag.
    Besonders wenn man dort monatlich für zig kiloeur einkauft.
    GrusS

  • Zitat

    Weil du mich z.B. als Kunden damit halten könntest. Wenn sich rumspricht
    dass du günstige Teile verkaufst, kommen die Leute zu dir. Das ist
    genauso wie mit deiner Stammkneipe und der Frittenbude/dem
    Dönermann/Restaurant wo du auch genau weißt dass es dort günstiges
    Essen/Trinken gibt. Das Kurze und die Cola zum Essen teurer sind, ist
    einem ja auch klar.

    Ich versuche meine Kunden mit überdurchschnittlichem Service, Freundlichkeit und Einsatzbereitschaft zu halten. Und nicht über Schleuderpreise, vernüftige Kunden sucht man manchmal genauso wie vernüftige Werkstätten. Und wenn mein Döner nen Euro mehr kostet dafür aber besser schmeckt, dann zahl ich den auch gern. Ich musste es auch erst lernen, und es war manchmal schmerzhaft. Aber du hast weniger Probleme, wenn du die Geizknochen aus deinem Stamm löschen kannst. Ich rede hier von solchen Kunden, bei denen du dich (übertrieben gesagt) jedes Mal rechtfertigen musst, warum du bei einem Ölwechsel eben auch den Filter wechseln musst. Ist ein dummes Beispiel aber ihr wisst was ich meine. Lebt und arbeitet sich auf jeden Fall entspannter. Natürlich gehört Ehrlichkeit und Vertrauen in jeder Beziehung dazu.


    Wo Stefan es sagt fällt es mir ein, es stimmt ,dass man teilweise 10% für Rücknahmen zahlen muss.