Lohnt ein Gas-Umbau bei über 10 Jahre alten Autos?

  • Und - auch wenn die Gasfetischisten das nicht hören wollen und bestimmt ganz andere Erfahrungen haben - sollte man im Hinterkopf halten, dass sich keine Werkstatt mehr mit Motorproblemen befassen wollen wird. Dabei ist es völlig egal ob die Probleme von der Gasanlage kommen oder nicht. Wenn die MKL brennt oder der Wagen nicht mehr zieht oder irgendetwas anderes am Motor ist, und Du sagst in einer freien Werkstatt oder sogar bei Mercedes dass da ne Gasanlage drin ist, kannst Du gleich wieder fahren. Und ich kann das verstehen, da kannst Du als Werkstatt eigentlich nur verlieren.


    MfG
    Daniel


    Das sind dann meistens die Werkstätten die keine Ahnung haben und nur Teile tauschen können. Eine LPG Anlage ist sehr simpel aufgebaut und kann zur not mit wenigen Handgriffen komplett stillgelegt werden zur Fehlersuche.


    Ob sich eine Umrüstung lohnt oder nicht hängt einfach davon ab wie lange man das Auto noch Fahren möchte.


    Der Wiederverkaufs Wert ist auch höher , selbst bei einem Unfall wird die Anlage vom Gutachter beachtet und steigert den Wert.


    Übrigens darf man nicht vergessen das nen Diesel auch mal kaputt gehen kann und man bei einer Reparatur sei es Injektoren, Turbo oder Hochdruckpumpe schnell in die Tausende geht, falls gleich einer mit Diesel um die Ecke kommt. :crazy:


    Gruß
    Harun

  • Danke erstmal für die ganzen Antworten, habe meine Daten in die Homepage rein gehauhen die vorgeschlagen wurde, als ergebnis ist raus gekommen, es sind 400? ersparnis ab den dritten Jahr, frage ist halt nur, macht das Auto auch noch 3-5 Jahre^^


    Das Ziel darf nicht sein, dass die Anlage sich bezahlt, sondern das Ziel muss sein, dass sie Geld im signifikanten Bereich spart.
    Dafür muss aus meiner Sicht in deinem Fall diese als Ziel min. 6 Jahre betrieben werden und das halte ich nicht für realistisch. Davon abgesehen wird dein Verbrauch auf der neuen Strecke sicher auch min. 2 Liter/100km niedriger ausfallen.


    Hier mal ein Angebot eines Örtlichen Umrüsters, das war das erste was ich im Netz gefunden habe, ob der gut oder schlecht ist, habe ich noch nicht herausfinden können.


    Das ist das generelle Problem. Die Gas-Fanboys sagen immer, "suche dir einen guten Umrüster". Das ist einfach daher gesagt, aber praktisch kaum realisierbar. Davon abgesehen bietet ein solch umfangreicher und komplexer Eingriff einfach enorm viel Fehlerpotential (das hat an sich nichts mit Gas zu tun). Darum gibt es auch so oft Ärger damit. Es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeiten.

    Ich habe mich mit meiner Frau unterhalten, Sie stellte die Frage ob man vielleicht besser damit fährt, das Auto zu Verkaufen und ein Baugleiches zu Kaufen was eine Gasanlage schon eingebaut hat, da man die 2000? die ich mal schätze was so ein Umbau kosten würde, sicherlich nicht im Wiederverkaufswert einfach so rauf rechnen kann. Dazu jemand ne Meinung?


    Bitte mache blos nicht diesen Fehler!
    Das wäre die schlechteste Variante von allen. Gebrauchte LPG-Fahrzeuge werden in erster Linie verkauft, weil sie Ärger machen (andere Autos natürlich auch, aber die Quote ist hier signifikant höher). Denn im Normalfall rüstet niemand um, um das Fahrzeug im Anschluss zu verkaufen. Umrüsten tut man, um damit möglichst lange, möglichst viele Kilometer zu reißen (man macht es nur bei einer Langfristplanung). Warum verkauft man also? Entweder weil sich was geändert hat (z.B. Famliensituation), aber dann findet sich für ein sauberes gutes Gasfahrzeug immer unter der Hand ein Käufer oder, und das ist die wahrscheinlichste Variante, weil die Karre Ärger macht.
    Finger weg von dieser Idee.

  • Die Aussage von Julian mit der schlechten Idee ist klar und hat meinen Beifall.


    Auch die Aussage, dass dein Verbrauch sich bei der längeren Strecke deutlich reduziert ist stimmig. Geh mal realistisch von 20 - 30% Minderverbrauch aus. Und dann sieht die Rechnung gleich mal deutlich schlechter aus.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Hallo,


    nachdem ich zwei Koreaner mit LPG insgesamt knapp 300.000km ohne gasbedingte Pannen fuhr, war die erste Investition in meinen C200 natürlich auch eine Gasanlage. Ich entschied mich für eine Prins VSI II. Nicht weil die Anlage irgend etwas besser kann als andere, sondern weil der Umrüster einen so guten Ruf hat.
    Umgerüstet habe ich bei einem km-Stand von 135.000
    Ich habe einen 62l Tank in der Reserverad- (bzw. Pannenset) -mulde, effektiver Nutzinhalt ca. 50l.
    Mein Durchschnittsverbrauch liegt bei11l Gas, das entspricht einer Reichweite von ca. 450km.
    Bisher habe ich zwar erst ca. 6000 km damit abgespult, aber ich bin sehr zufrieden mit der Umrüstung. Die erste (kostenfreie) Inspektion bei 3.000km ergab null Probleme.
    Ein Lächeln beim Tanken kommt da von allein, LPG kostet hier derzeit 38% vom Super. (0,529€ zu 1,369€)
    Ich habe vor meiner Entscheidung zur Umrüstung in verschiedenen LPG-Foren gelesen, und auch die Aussage vom Umrüster, das der 271er Motor absolut problemlos umrüstbar ist.
    Nicht zuletzt war das auch ausschlaggebend für meine Entscheidung genau dieses Fahrzeug mit genau diesem Motor zu kaufen.
    Aber wie hier schon geschrieben wurde: Die Qualität der Umrüstung steht und fällt mit der Qualität des Umrüsters.

    Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute
    sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung
    angesehen.


    Douglas Adams

  • Na, so groß kann die Freude beim Tanken noch nicht sein, da nach 6000km noch ne gehörige Portion der Vorleistung zur Umrüstung nicht eingefahren ist.
    Auch die 38% für den Liter Gas im Verhältnis zum Benzinpreis, ist ne Art kleiner Selbstbetrug, weil da der Gasmehrverbrauch nicht berücksichtigt wird und wir dann doch wieder bei fast 50%, bei den derzeiten Preisverhältnissen liegen.
    Jeder spricht hier vom billigen Spritpreis... Wer von den Gasern läßt mal die realen Umbaukosten aus'm Sack...??


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Also vielen Dank für eure Antworten.


    Ich bin zu den Schluss gekommen, mich nicht an eine Gasanlage zu binden.


    Zwei Aussagen haben mich dazu gebracht:


    1. Ich müsste das Auto mindestens 5 besser 6 oder noch mehr Jahre fahren damit es sich wirklich richtig lohnt. Das will ich nicht, selbst wenn das Auto so lange halten sollte, bin ich kein Mensch der ein Auto ewig Fahren will, eigendlich sind mir die drei Jahre jetzt schon viel zu lang, weil ich sehr gerne mal wieder was neues Fahren würde, aber durch den Hauskauf ist das in momment nicht drinn.


    2. Spritverbrauch auf "lang" Stecke. Mommentan bin ich zwischen 11 und 12 Liter bei mein 5km Arbeitsweg. Wenn ich drüber nachdenke hoffe ich vielleicht auf "nur" 10 Liter zu kommen wenn die Strecke länger ist und der Motor auch richtig warm wird, dann würde der Gas vorteil noch kleiner werden.


    Trotzdem bin ich dankbar für eine Tips und schnellen Antworten.


    Ich wünsche euch noch ein schönen Abend....


    liebe grüße aus ( noch ) Berlin

    Mercedes Benz C 200 S203 bj. 2005 gefahren von 2014 - 2018

    Mercedes Benz C 200 S205 bj. 2015 gefahren von 2018 - 2020

    Mercedes Benz C 200 S205 bj. 2018 gefahren von 2022 - aktuell

  • Einen gebrauchten mit LPG würde ich auch nur kaufen wenn die Anlage dort schon ein paar Jahre läuft (sich also für den Verkäufer auf jeden Fall bezahlt gemacht hat), der Verkaufsgrund schlüssig ist und man die Qualität des Umbaus zumindest Augenscheinlich gut beurteilen kann. Letztlich müsste das Gefühl stimmen, tendenziell würde ich aber keinen fertig umgebauten suchen.
    In deinem Fall würde ich die Variante mit verkaufen und umgerüsteten kaufen ganz schnell vergessen. ;)


    Das Angebot ist für eine Prins-Anlage inkl. Abnahme sehr günstig, was natürlich nichts über die Qualität der Arbeit aussagt. Da kann man sich am besten über Erfahrungen im eigenen Umfeld schlau machen.


    Bei Entscheidung für eine Vialle Einspritzer-Anlage ist die Suche nach einem guten Umrüster ein wenig einfacher, denn zum einen sind diese von Vialle zertifiziert, zum anderen stammt die umgebaute Ansaugbrücke und das Fahrzeugspezifische Steuergerät von Vialle direkt, so dass hier schonmal eine Fehlerquelle im Umbau und die noch häufigere in der Programmierung minimiert werden kann.

    Gruß,
    Børner

    20376006eu.jpg

    Zitat

    We are all just monkeys with money and guns.

    • Offizieller Beitrag

    Das sind dann meistens die Werkstätten die keine Ahnung haben und nur Teile tauschen können. Eine LPG Anlage ist sehr simpel aufgebaut und kann zur not mit wenigen Handgriffen komplett stillgelegt werden zur Fehlersuche.

    Nein, das sind die, die von "verbastelten" Motoren die Finger lassen. Dass man eine Gasanlage stilllegen kann ist mir und wohl jeder Werkstatt klar, aber die Anlage kann ja dennoch für Fehler verantwortlich sein, auch wenn sie inaktiv ist. Und dann geht das alte Spiel los, der Gasumrüster sagt es liegt am Motor, die andere Werkstatt sagt es liegt an der Gasanlage.

  • ... ne Art kleiner Selbstbetrug ...

    Stimmt, der Mehrverbrauch ist dabei nicht eingerechnet. Und auch nicht die Vorleistung (kein Geheimnis: 2100€)
    Natürlich ist das Geld erst mal vom Konto und kommt nur in kleinen Häppchen wieder rein. (ca. 1800km monatlicher Arbeitsweg)
    Wichtig ist mir aber nicht in erster Linie die schnelle Amortisation, sondern die deutlich kleinere Rechnung jede Woche an der Tankstelle. Am Monatsende spürbar mehr übrig zu haben, als wenn man Sprit tankt, ist mir da definitiv wichtiger.


    Klar kann man da von Selbstbetrug sprechen, aber am Ende wird es wohl die Gesamtlaufleistung zeigen, ob man richtig lag, oder sich verspekuliert hat. Ein Restrisiko nicht die nötige Laufleistung zu schaffen, oder doch einen (mit der Umrüstung zusammenhängenden) Schaden zu haben, bleibt.


    Aber ein "Restrisiko" hat man doch immer und überall, oder? :crazy:

    Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute
    sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung
    angesehen.


    Douglas Adams

  • Jeder spricht hier vom billigen Spritpreis... Wer von den Gasern läßt mal die realen Umbaukosten aus'm Sack...??

    Kannst du doch im geposteten Angebot beispielhaft sehen. Und dort ist sogar schon die Abnahme (beim TüV rund 200€) enthalten.
    Wie gesagt, der Amortisationsrechner ist für's finanzielle die beste Hilfestellung.
    Als vernünftige Eingabegrößen (um eine Schönrechnung zu vermeiden) würde ich die aus dem Screenshot wählen, dann liegt die reine Amortisationsdauer bei rund 3,5 Jahren. Jahres-km und durchschnittliche Streckenlänge (bei Verdampfern) sind dabei nicht unerheblich. Unter 20Tkm/a muss man halt wirklich überlegen, darüber würde ich es fast immer machen.


    So sieht's bei meinem T übrigens aus, bei derzeitigen Preisen erfolgt die Amortisation nach 2,5 Monaten, die jährliche Ersparnis liegt bei 2200€. :P


    der Gasumrüster sagt es liegt am Motor, die andere Werkstatt sagt es liegt an der Gasanlage.

    Daher kommen beide idealerweise aus einem Haus. Auch das meine ich mit "gutem Umrüster".
    Wenn die Anlage abgestellt ist kommen aber außer den Einspritzdüsen (also evtl. eine mögliche Falschluftquelle) quasi keinerleich Beeinträchtigungen für den Motor von der Gasanlage. Mögliche Fehler auf diese zu schieben zeugt also nicht unbedingt von Kompetenz.

    Gruß,
    Børner

    20376006eu.jpg

    Zitat

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