Champion Nico Rosberg beendet Formel-1-Karriere / Rosberg-Nachfolger fix: Mercedes holt Valtteri Bottas!

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    Knalleffekt! Champion Nico Rosberg beendet Formel-1-Karriere
    Schock für die Formel 1: Mercedes-Pilot Nico Rosberg gab im Vorfeld der FIA-Gala in Wien bekannt, dass er als frischgebackener Weltmeister seine Karriere beendet


    (Motorsport-Total.com) - Knalleffekt bei der Pressekonferenz zur FIA-Weltmeistergala in Wien: Nico Rosberg beendet als Champion seine Formel-1-Karriere! Mit der Hammernachricht überraschte der 31-Jährige alle. "Es ist ein spezieller Tag für mich". sagt er mit Tränen in den Augen. "Nicht nur, weil ich den Pokal heute entgegennehmen kann, sondern auch aus einem anderen Grund: Ich gebe bekannt, dass ich meine Formel-1-Karriere beende."


    Er lächelt, dass seine Frau Vivian sich sehr darauf freuen werde. Aber mehr könne er nicht mehr erreichen, daher lässt er es jetzt gut sein. "Seit ich im Alter von sechs Jahren meine Karriere begonnen habe, hatte ich das Ziel, Formel-1-Weltmeister zu werden", erklärt Rosberg seine Entscheidung, die er laut eigenen Angaben nicht getroffen hätte, wäre er in Abu Dhabi nicht Weltmeister geworden. "Das war mein Ziel, so lange ich denken kann. Ich habe dieses Ziel über 25 Jahre verfolgt - mit der Hilfe von vielen Freunden. Das ist mir dieses Jahr gelungen."


    Vor allem die Niederlagen gegen Lewis Hamilton in den vergangenen zwei Jahren haben seine "Motivation befeuert", wie er es "nicht für möglich gehalten" habe. Doch darunter litt vor allem seine Familie: Rosberg und Ehefrau Vivian haben seit Ende des Vorjahres mit Alaia eine kleine Tochter. "Ich habe in allen Bereichen, inklusive meiner Familie, enorme Opfer gebracht", so Rosberg. "Und Vivian hat es verstanden: Jedes Mal, wenn ich nach Hause gekommen bin, musste ich mich ausruhen. Ich hatte keine Zeit, mich um meine Tochter zu kümmern." Vivian habe stets versucht, es für ihn so einfach wie möglich zu machen.


    Rosberg: Opfer für den Erfolg waren zu groß


    Da er nun sein Ziel erreicht habe, wolle er sich "nicht noch einmal so reinknien". Als Perfektionist habe er "kein Interesse mehr daran, das noch einmal ein Jahr so zu machen. Ich habe mich daher entschlossen, meinem Herzen folgen und meine Karriere zu beenden. Es war wunderbar und es ist einfach das Richtige für mich. Ich bin sehr gespannt auf die Zukunft und dasselbe gilt für meine Frau, die endlich ihren Mann zurück hat. Ich werde mich meiner Vaterrolle widmen, das wird eine wunderbare Zeit werden."


    Er wollte sich die Strapazen nicht mehr antun, denen er sich dieses Jahr auf dem Weg zum WM-Titel unterwerfen musste, erklärt Rosberg auf dem Podium. Er wirkt glücklich dabei. Er scheint mit der Entscheidung im Reinen zu sein. "Zu erleben, wie sich alle für mich gefreut hat, war wunderschön", sagt er.


    "Eine mutige Entscheidung", erklärt FIA-Präsident Jean Todt, der bereits heute Morgen von Toto Wolff informiert wurde. Der Österreicher erklärt, er habe im Gespräch sofort gespürt, dass Rosberg ernst machen wird. Überreden ausgeschlossen. Es sei auch für Wolff "schwierig" gewesen. Wolff war gerade auf dem Weg in die Flughafenlounge Richtung Stuttgart, da klingelte sein Handy. Und da hat er vom Rücktritt erfahren.


    Entscheidung vor WM-Finale getroffen


    Während Rosberg spricht, klingelt ein Handy. "Soll ich rangehen?", scherzt Rosberg, als keiner abnimmt und der Klingelton weiter nervt. Rosberg erklärt, er habe vor Abu Dhabi gewusst, dass er den Titel holt. Und da hat er bereits gewusst, dass es sein letztes Rennen in der Formel 1 sein wird.


    Am Montag sei es dann "ein Prozess" gewesen: "Am Montag hatte ich noch nicht die Eier, mich endgültig festzulegen. Es war mehr oder weniger Montag, Dienstag." Papa Keke habe "verständnisvoll" reagiert. Rosberg wird gefragt, ob er noch einmal in die Formel 1 zurückkehren wird. "Nein, definitiv nicht. Das Thema ist erledigt", sagt er. Das sei "1.000-prozentig sicher." Er lacht dabei. Und langsam sackt die Nachricht auch bei den völlig überraschten Medienvertretern.


    Nachfolger ungewiss


    Toto Wolff sei die zweite Person gewesen, die er informiert habe - und zwar am Dienstag beim Flug von Singapur zu einem Pressetermin bei Petronas in Kuala Lumpur. Das sei das Schwierigste gewesen: "Denn das hat sie in eine schwierige Situation gestürzt, weil wir in einer so späten Phase sind."


    Das Team hatte mit ihm geplant für 2018. Doch wer wird kommende Saison neben Hamilton im Mercedes sitzen? "Es wird sehr schwierig, jemanden zu finden", sagt Wolff. Sebastien Ogier steht im Raum und hebt die Hand - Gelächter im Saal. Wolff ergänzt: "Wir denken darüber ab Montag nach."


    Erste Rücktrittsgedanken in Suzuka


    Rosberg verrät, dass die ersten Rücktrittsgedanken in Suzuka gekommen seien, "als der Titel wirklich etwas Reales wurde". Belastung sei dies keine gewesen - ganz im Gegenteil: "In Abu Dhabi war mein einziger Gedanke: 'Lass es uns gewinnen, das wird mein letztes Rennen sein. Also gehen wir All-In.' Das hat mir dabei geholfen, es trotz allem Druck auch in bisschen zu genießen. Das war sehr schön."


    Während des "härtesten Rennens meines Lebens" sei der Rücktrittsgedanke im Hintergrund gewesen. Danach folgte der Feiermarathon, wodurch der Stress noch größer geworden sei. "Ich wollte das Team so schnell wie möglich informieren", erklärt Rosberg. "Es war ganz schön anstrengend, alle zu informieren. Lewis habe ich eine Nachricht geschickt."


    "Das gehört sich, finde ich. Wir hatten so tolle Kämpfe, da wollte ich es ihn selbst wissen lassen", spricht Rosberg versöhnliche Worte über seinen langjährigen Rivalen und Weggefährten. "Vor allem vor dem Hintergrund seines Postings gestern, das sehr nett war." Der Mercedes-Pilot hatte auf Twitter ein gemeinsames Foto aus Kart-Tagen gepostet und Rosberg als "verdienten" Weltmeister bezeichnet.

    Gruß vom Niederrhein, Björn
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  • Hier sein Statement im Ganzen:


    Zitat

    Seit 25 Jahren im Rennsport war es immer mein Traum, mein einziges, großes Ziel, Formel 1-Weltmeister zu werden. Ich musste viel dafür opfern, aber trotz all dieser harten Arbeit, dieser Schmerzen, und dem ganzen Verzicht war dies immer mein Ziel geblieben. Und jetzt ist es soweit, ich habe den Berg erklommen, ich bin an der Spitze angekommen und es fühlt sich richtig an. Ich fühle eine tiefe Dankbarkeit für alle, die mich auf dem Weg zu diesem Titel unterstützt haben und es somit möglich gemacht haben.
    Ich kann euch sagen, diese Saison war verdammt hart. Nach den großen Enttäuschungen der letzten zwei Jahre habe ich wie verrückt alles gegeben, habe jeden Stein umgedreht und nichts unversucht gelassen; diese Enttäuschungen waren der Antriebe auf ein neues Level. Ein Level, was ich bisher noch nicht erreicht hatte. Und natürlich hatte dies auch einen Einfluss auf meine Familie, die ich sehr liebe – es war ein riesiger Aufwand für uns. Wir haben auf viele Dinge verzichtet für das eine große Ziel, alles wurde ihm untergeordnet. Ich kann meiner Frau Vivian nicht genug dafür danken. Sie war unglaublich. Sie hat verstanden, dass dieses Jahr unsere große Chance war, endlich zuzuschlagen. Sie hat mir darum alles wegorganisiert, und hat mir zwischen den Rennen möglichst viel Raum zur Erholung gegeben. Sie hat z.B. all die Nächte mit unserer kleinen Tochter übernommen. Überall stand die Weltmeisterschaft an erster Stelle in meinem Leben.
    Als ich in Suzuka das Rennen gewann, war der Titel von da ab in meinen Händen. Der Druck war gestiegen und ich habe begonnen, darüber nachzudenken, den Rennsport als Weltmeister aufzugeben. Am Sonntagmorgen in Abu Dhabi, da wusste ich, dies hier könnte dein letztes Rennen sein. Und es fühlte sich alles plötzlich so klar und richtig an vor dem Start. Ich wollte jede Sekunde genießen vor dem Hintergrund, dass dieses Rennen mein letztes sein könnte... und dann sind die Lichter der Start-Ampel ausgegangen und es wurde dasintensivste Rennen meiner Karriere. Am Montagabend habeich mich dann endgültig zu diesem Schritt entschieden. Nachdem ich den Tag über erneut abgewägt hatte, waren die ersten Menschen, denen ich meine Entscheidung mitgeteilt hatte Vivian und Georg (Nolte, von Nicos Management-Team), danach dann Toto.
    Das einzige, das diese Entscheidung sehr schwierig macht, ist, dass ich meine Racing-Familie jetzt in eine schwierige Position bringe. Aber Toto hat mich verstanden. Er hat sofort erkannt, dass ich total überzeugt bin von meiner Entscheidung und hat dies auch anerkannt. Ich werde auf alle Zeit sehr stolz sein, dass ich es geschafft habe, die Weltmeisterschaft im Silberpfeil mit diesem unglaublich tollen Team gewonnen zu haben.
    Jetzt bin ich im Hier und Jetzt, werde den Moment noch voll genießen. Ich spüre eine große Erleichterung. In den nächsten Wochen werde ich bestimmt noch mehr verstehen, was und wie dieses Jahr alles passiert ist. Danach werde ich das nächste Kapitel in meinem Leben aufschlagen. Ich bin gespannt, was es bereit hält für mich...


    Ich find's ok. Alles richtig gemacht. Höchsten erreichbaren Titel geholt, arm ist er sicherlich auch nicht. :crazy:
    Jetzt erstmal ein paar entspannte Jahre mit der Familie verbringen, dann kommt er sicher eines Tages in irgend einer Form zurück an die Rennstrecke. :thumbup:

    Gruß,
    Børner

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    Zitat

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    • Offizieller Beitrag

    Naja ich weiss nicht, klingt irgndwie so als ob er der Meinung ist das er irgndwie etwas im Leben ereicht oder bewegt hätte. Er saß in einem Auto, fuhr im Kreis rum und hat einen riesigen Haufen Asche dafür eingesteckt. Tut mir leid, aber das man da von Strapazen redet während sich andere Menschen ihr Leben lang quälen irgendwie über die Runden zu kommen, ich finde es lächerlich.


    Er war nie ein richtiger Racer der in die F1 gepasst hat, ich würde sagen: Beruf verfehlt.


    Die Entscheidung an sich ist natürlich nachvollziehbar, kein Thema. Aber so denkt und fühlt einfach keiner der seinen Beruf liebt.

  • Richtige Entscheidung. Warum noch so ein hohes Risiko eingehen, wenn er erreicht hat was er wollte. In der Formel 1 kann sehr viel passieren, auch wenn die Autos ziemlich sicher sind. Er hat genug verdient und kann sich jetzt zur Ruhe setzen und sich um seine Familie kümmern. Und dazu muß er sich nicht mehr über Hamilton ärgern der extrem unsportlich ist und sich alles erlauben darf. (Den Typ sollte man sofort vor die Tür setzen). Deshalb, kann ich verstehen. :thumbup:

  • Will jetzt hier keine OT-Diskussion starten, aber warum ist Hamilton sonderlich unsportlich?
    Kämpft halt mit allen Mitteln, hat eben Eier, ich finde das ok. Und seine Langsamfahrt im letzten Rennen war einfach nur clever, Nico hätte ja überholen können wenn er ihm zu lahm ist...
    Gab's in der Moto GP auch mal, wurde dort als taktische Meisterleistung geehrt.


    Bin mal gespannt wer jetzt zweiter Fahrer bei den Silberpfeilen wird. ?( Vielleicht bekommt ja Pascal Wehrlein schon überraschend schnell seine Chance sich zu beweisen?!

    Gruß,
    Børner

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    Zitat

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  • Ist halt Motorsport und kein Hallen-Halma.
    Wie gesagt, Nico hätte ja überholen können, aber so schnell war er dann anscheinend auch nicht.
    Taktieren an der Grenze der Regeln, hat halt Biss. Mit Fair-Play oder korrektem Team-Verhalten hat das natürlich nix zu tun, letzteres hat er aber auch nicht gefährdet, der Kontrukteurstitel war ja schon lange eingesackt.

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    Gruß,
    Børner

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    • Offizieller Beitrag

    Genau genommen drei mal.


    Ich finde da nichts dabei, er hat seine Möglichkeiten ausgeschöpft. Das ist eben der Unterschied zwischen Racer und Nichtracer, der eine will gewinnen, der andere fährt lieber hinterher weil das am Ende auch reicht.