blaue Plakette kommt

  • Letztens noch einen 220D verarztet, auch grüne Plakette an der Scheibe. Erklärung: "Warum soll ich mir nen Filter kaufen, das reicht doch auch." Ähnlich war die Unterhaltung mit einem 124er 250TD Fahrers Anfang des Jahres.


    Der Mensch ist halt ein faules Tier, und Gelegenheit macht Gangster. Leben, und leben lassen ;)



    Das die blaue Plakette vorerst nicht kommt: Sehr gut! Dann muss ich doch noch nen 202 Sechszylinder kaufen :D

  • Die Sache mit den Umweltzonen ist eigentlich ein großes Konjunkurprogramm für die Autoindustrie oder eine Abwrackprämie II. Denn wenn bestimmte Autos nicht mehr fahren dürfen, dann sollen sich die Leute eben neue Autos kaufen. Auch als Befürworter von Umweltschutz generell finde ich sowas problematisch. Man kann doch Leuten nicht indirekt "vorschreiben", ein neues Auto zu kaufen. Da wäre es fairer gewesen, man hätte für ältere Autos entsprechende Filter oder andere Systeme entwickelt, damit diese die neuen Normen auch schaffen. Denn das bei der Herstellung von Neufahrzeugen auch Energie und Rohstoffe verbraucht werden, wird nicht berücksichtigt. Und bis da die Umweltbilanz halbwegs positiv ausfällt, kann man eine ganze Weile fahren.


    Wenn man die Luft in den Innenstädten verbessern möchte, und meint, daß daran der Verkehr schuld ist, daß die Luft so schlecht ist, dann muß man alle Autos aus der Stadt verbannen, und sollte nicht sortieren. Denn hier werden auch diejenigen bevorzugt, die das Geld haben, sich ein fortschrittliches, modernes Auto zu kaufen. Denn die älteren Autos werden ja oft nicht ohne Grund so lange gefahren. Das ist bei Vielen auch eine finanzielle Frage, nicht nur aus sentimentalen Gründen oder weil sie das Modell eben mögen.


    Aber wie es so oft bei uns ist, verfällt die Politik in Aktionismus und dann kommen solche halbgaren Dinge wie Umweltzonen raus. Und wenn dann zu viele Autos so eine grüne Plakette bekommen, weil das Gesetz zu große Spielräume läßt, dann wird nachgebessert, und noch eine blaue Plakette erfunden. Wenn die dann auch nicht ausreicht, kommt vielleicht noch eine weiße Plakette irgendwann. Das ist doch alles unfertig und unüberlegt, und kostet nebenbei den Steuerzahler sehr viel Geld. Gewinner ist dabei dann nur die Industrie: Welche die Schilder herstellt, die Plaketten herstellt, die Autoindustrie usw. und bringen tuts am Ende kaum was, weil es eine Reihe von Ausnahmen gibt. Ist fast so wie in unserem Steuersystem.



    Hinzu kommt, daß man der Autoindustrie hierzulande immer noch den roten Teppich ausrollt. In Baden-Württemberg wo Daimler (Stuttgart), Porsche (Stuttgart), Audi (Neckarsulm) beheimatet sind, wird man sich politisch nicht mit diesen großen Arbeitgebern anlegen.


    Und auch deutschlandweit hat die Autoindustrie einen zu großen Einfluss. Man sieht es ja am Abgasskandal von VW. Bis man hier erstmal reagierte von Seiten des KBA, war die Sache in den USA schon längst am Laufen.


    Auch machte auf mich unser Bundesverkehrsminister (anfangs) nicht den Eindruck hart durchgreifen zu wollen. Erst als der politische Druck größer wurde.......

  • Das war vorprogrammiert, finde ich!


    Der Fahrzeugbestand in Deutschland wird immer älter - nicht nur im W202-Bereich. Wenn man die Fahrer von immer älter werdenden Pkws, die entweder kein neues Auto wollen oder bei denen ein "sauberer" Neuwagen finanziell einfach nicht drin ist, durch die blaue Plakette auch noch verärgert, verliert man potenzielle Wähler. Genau das haben sich offensichtlich die Politiker dann doch verinnerlicht.


    Diese Art von Bevormundung hätten sehr viele Leute der Politik krumm genommen und 2017 ihre Kreuzchen eben dort gemacht, wo man sie eben nicht machen sollte. Gerade die SPD, die Umweltministerin Barbara Hendricks stellt, hat sowieso die Bürde einer meiner Ansicht nach nicht klar definierten politischen Richtung und vor allem damit, dass sie auch ohne Vorschläge dieser Art immer weniger Leute wählen.

  • Das hat die SPD seit Helmut Schmidt eh nicht mehr... who cares :D




    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Man könnte sicherlich viele ältere Autos auch technisch nachrüsten. Aber das ist wohl auch nicht politisch gewollt. Denn mit dem Verkauf von Neufahrzeugen verdient man halt mehr, als mit einem Nachrüstfilter.


    Das ist der gleiche Irrsinn, wie es ihn damals in Verbindung mit der Umweltprämie (Abwrackprämie) gab. Da wurden Autos verschrottet, wo man sich nur noch an Kopf langen konnte. Und das alles noch staatlich subventioniert, mit dem Vorwand, man tue etwas für die Umwelt.


    Haushaltsgerätehersteller, welche sparsame Waschmaschinen, Geschirrspüler usw. herstellen, hätte man dann auch begünstigen können, aber diese Industrie ist halt nicht so groß wie die Kfz-Industrie in Deutschland. Im Grunde war es verstecker Lobbyismus, und der Staat hat kräftig verdient, weil er durch die MwSt. wieder profitiert hat, welche beim Autokauf anfiel, dazu die Banken, weil viele Fahrzeuge auf Kredit finanziert wurden. Ein Konjunkturprogramm der "Extraklasse", und viele Bürger haben dies wahrscheinlich nicht durchschaut, und haben nur die 2500 Euro gesehen, welche sie "geschenkt" bekamen.

  • Wir haben in Deutschland einen Bestand von 45 Miillionen PKW. Die Zahl der Neuzulassungen betrug 3,2 Millionen, die Umschreibungen 8,29 Millionen. Der Zuwachs bestrug 2015 um die 600.000 Fahrzeuge. Das bedeutet, dass lediglich 2,6 Millionen PKW endgültig stillgekegt wurden.


    Wenn wir das umrechnen, läuft ein PKW bis zur endgültigen Stilllegung in Deutschland rund 17 Jahre und 4 Monate. Und es errechnet sich ein Durchschnitt von knapp unter neun Jahren, übrigens mit jährlich steigender Tendenz hin zu älteren Fahrzeugen.


    Dass ein neues Auto auf die Lebensdauer praktisch niemals den Umweltschaden, den seine Produktion anrichtet gegenüber der Weiternutzung des alten Autos, einspart das dürfte inzwischen jedem klar sein. Weil wesentlich weniger verbrauchen die fetten Kisten heute nicht. Das problem ist das gestiegene Gewicht durch geänderte Ausstattung und Sicherheit. Wobei da weniger auf die Sicherheit geht, wie auf den Komfort. Die Sicherheit kann man durch andere Materialien zum großen Teil ohne Mehrgewicht erreichen (bessere Stähle etc).


    Das gilt übrigens ähnlich auch bei Wasch-, Spülmaschinen und eingeschränkt Kühlschränken. Bei herden tat sich die letzten 20 Jahre bestenfalsl im unteren einstleligen Prozentbereich was. Da wird doch nur Strom verheizt. Das konnte man schon vor 60 Jahren gut. Die Cerankochfelder haben da eher noch ein Minus gegen die Gussplatten erbracht.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Also bei den Autos stimme ich Dir voll und ganz zu. Das könnte von mir sein.


    Bei den Herden liegt das Einsparpotential im Energieverbrauch sicherlich höher, wenn man auf Induktion setzt. Denn da wird ja nur Hitze erzeugt, wenn der Topf drauf steht, durch die Magnetspule (Induktion).


    Wenn die Platte nach dem Kochen noch heiß ist, dann ist das lediglich die Abstrahlwärme.


    Und genau das bringt auch bei Induktion den großen Vorteil gegenüber herkömmlichen Ceran-Kochfeldern. Denn Viele nutzen die Restwärme bei normalen Kochfeld nicht aus.


    Zudem beispielsweise Wasser (und natürlich auch andere Dinge) mit der Induktionstechnik deutlich schneller.


    Sicherlich sind die Werbeversprechen der Hersteller etwas optimistisch, wenn sie von einer Energieerparnis von 30 % reden. Aber 15 % dürften allemal drin sein.




    Bei Waschmaschinen und Spülmaschinen sind die Fortschritte auch gewaltig. Wenn man beispielsweise bedenkt, daß eine Spülmaschine (Baujahr Anfang der 90er Jahre noch ca. 17-20 Liter Wasser brauchte, und heute sind es 7-10 Liter, dann ist das gewaltig. Niemand kann soviel Geschirr mit der Litermenge von Hand gründlich spülen (sodaß es wirklich richtig sauber wird.)


    Bei der Waschmaschine siehts ähnlich aus. Da passen heute die Maschinen die Wassermenge und die Zeit auch an die Beladungsmenge an, und so wäscht eine Waschmaschine mit zwischen 20 u. 40 Liter Wasser. Früher waren es bis 80 Liter.


    Natürlich dauern heute die Programme auch länger, und jetzt werden manche sagen: Dann brauchen sie ja wieder mehr Strom. Das stimmt nicht unbedingt. Auch hier hat sich viel getan. Maximal 1,5 Kwh. Und wenn man die Geräte noch an die Warmwasserleitung anschließt, weil man z.B: mit Solar sein Warmwasser erzeugt, dann liegt der Stromverbrauch unterhalb einer Kilowattstunde.


    Natürlich: Wenn man auch hier die Herstellung und die Rohstoffkosten sowie wirtschaftlich wie auch umwelttechnisch noch mit einrechnet, sieht die Umweltbilanz natürlich schlecht aus. Aber das ist bei fast Allem so...


    Die meisten Leute verwenden ihre Produkte nicht, bis sie den Geist aufgeben. Bei der Unterhaltungselektronik ist das beispielsweise so. Da muß es oft ein 4K Fernseher dann sein, oder ein neuer AV-Receiver.


    Das was also beim Auto gilt, daß die Fahrzeuge immer länger gefahren werden, trifft nicht unbedingt auch auf andere Artikel zu. Hat natürlich auch was mit dem Preis zu tun. Wenn ein nagelneuer Mercedes "nur" 15000 Euro kosten würde, würden sich viele keine Gedanken um einen W202 machen.

  • Zitat

    Bei Waschmaschinen und Spülmaschinen sind die Fortschritte auch gewaltig. Wenn man beispielsweise bedenkt, daß eine Spülmaschine (Baujahr Anfang der 90er Jahre noch ca. 17-20 Liter Wasser brauchte, und heute sind es 7-10 Liter, dann ist das gewaltig.


    Und deswegen wird meine nächste Spülmaschine eine Industriespülmaschine bzw dessen ziviles Derivat aka Gastrospülmaschine. Gleiches Einbaumaß, aber nach 15-20 Minuten durch - traumhaft. Was das Teil an Wasser schluckt ist mir egal, ob ich im Sommer nun 100 oder 200 Liter mehr im Garten verteile macht den Braten auch nicht mehr fett. Mein Seelenfrieden hat auch einen Preis, und alles was ich will, ist eine schnellstmögliche Maschine :thumbup: .