Fußgänger angefahren, was nun?

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    Dumme Sache, ein Freund von mir hat eben einen Fußgänger beim Abbiegen mit dem Auto erwischt, der liegt nun ohne Diagnose im Krankenhaus. Die Geschwindigkeit betrug 10-15 Km/h, es war also mehr ein starker Schubser. Das Problem ist jetzt, was genau soll man jetzt tun? Die Polizei meinte einen Anwalt nehmen. Aber wofür genau? Was soll der denn tun? Und wann sollte man den Anwalt einschalten? Ich vermute mal das demnächst ein Anhörungsbogen per Post kommt oder eine persönliche Vernehmung erfolgt? Also sollte der Anwalt dann das ausfüllen bzw. überprüfen?


    Sollte man sich beim Unfallopfer irgendwie entschuldigen, persönlich / schriftlich, oder kann einem das irgendwie negativ ausgelegt werden?


    Für sinnvolle Tipps wie man sich jetzt verhalten sollte wäre ich sehr dankbar oder weiss jemand wie es bei solchen Fällen generell weiter geht? Diverse Suchmaschinen haben zum Thema nichts brauchbares hergegeben.

  • Sofort Anwalt nehmen,der weiß über das weitere Vorgehen bescheid und natürlich ist ein persöhnlicher Besuch sammt Entschuldigung ein großes Plus vor Gericht.

  • Hallo Tom,
    es gibt hier drei juristische Ebenen:
    Die zivilrechtliche: dabei geht es um die Behandlungskosten und Schmerzensgeld. Das bezahlt die Kfz-Haftpflicht (die dann in der Prämie steigt).
    Die strafrechtliche: hier kommt eventuell eine Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung und Straßenverkehrsgefährdung auf ihn zu. Dürfte mit einem Strafbefehl erledigt werden, denke ich. Zahlung von 800-x.000 €, je nach Einkomnen und den Umständen.
    Eine verwaltungsrechtliche: eventuell wird die Führerscheinstelle prüfen, ob sie handeln muss. Glaube ich aber nicht.
    Anwalt benötigt er erst, wenn die StA sich meldet.
    Er sollte ruhig sein Bedauern an dem Unfall zeigen. Besuch im KK. Man muss ja nichts zum Unfallhergang sagen. Es kann einem Leid tun, ohne dass man Schuld ist.
    Mehr kann man ohne genauere Details nicht sagen. Ist auch nicht als Rechtsberatung gemeint, sondern als allgemeine Betrachtung.
    GrusS

    • Offizieller Beitrag

    Klar, aber wie ich schon schrieb ist das eben erst passiert und es gibt konkrete Fragen, da ist ein "Frag den Anwalt" ebenso wenig hilfreich wie "Benutz Google". Nicht böse gemeint, aber ist eben so.


    Danke Stefan, das hilft schon mal weiter.

  • Ich denke das von Stefan gesagte war sehr treffend ... mehr kommt beim Anwalt auch nicht bei rum ... zumindest zum augenblicklichen Zeitpunkt.
    Erst wenn was kommt, dann kann ein Anwalt wirklich was tun.

    • Offizieller Beitrag

    Konnten sie sich vor Ort noch unterhalten?
    Spielt ja schon eine Rolle, ob der Verunfallte dort schon wütend war und gedroht hat.
    Insgesammt kommt es auf die Tragweite des Unfalls an würde ich sagen.
    Besuch abstatten im Krankenhaus, ja aber mit Vorsicht, dem Umständen entsprechend reagieren.


    Ich würde erstmal abwarten und am Ball bleiben, bis man weiß, ob der jenige ein paar Kratzer hat oder ein Schädel Hirn Trauma.

    • Offizieller Beitrag

    Spielt ja schon eine Rolle, ob der Verunfallte dort schon wütend war und gedroht hat.


    Sie war natürlich nicht begeistert und sauer, konnte aber zumindest schon mal aus eigener Kraft aufstehen und sich auf den Gehweg begeben, aber mittlerweile liegt sie auf der Intensivstation, hmm.


    Versteh ich nicht, wenn du konkrete Fragen hast spricht das ja zusätzlich dafür einen Anwalt zu kontaktieren, der kann dir deine Fragen beantworten.


    Na wo soll ich um die Uhrzeit denn einen Anwalt auftreiben? Abgesehen davon soll es Leute geben die so etwas erst mal verarbeiten müssen und nicht ohne weiteres damit klar kommen jemanden ins Krankenhaus geschickt zu haben.


    Darum versuche ich an ein paar Infos zu kommen, das sollte dir doch als Erklärung genügen, oder?


    Warum einen Anwalt einschalten wenn man noch garnicht weiß ob geklagt wird


    Eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung gibt es automatisch.

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt mal eine Frage am Rande...


    Der Freund


    Ne also das ist schon mies sowas.
    Echt schwierig da jemandem "das Richtige" zu raten.


    Eine Rolle dürfte auch spielen ob da vielleicht noch Zeugen auftauchen die den Fahrer haben telefonieren sehen,
    oder sich rasieren während der Fahrt oder was auch immer. Könnte mir zumindest vorstellen das es Einfluss haben kann.
    Würde da versuchen nicht in Panik zu verfallen, wenns zur Anklage kommt...Anwalt nehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Der Freund...



    Das ist alles irgendwie ziemlich dumm gelaufen. Die Fußgängerin hatte Ohrhörer im Ohr, hat also vermutlich den Wagen nicht gehört. Ich mein, keiner läuft trotzdem auf die Straße wenn man einen sich nähernden Wagen hört auch wenn man im Recht ist. Nicht als Fußgänger. Ok, ich kenne einen Fahrradtaliban, dem ist das egal, der hält rein auch wenn er den kürzeren zieht, aber normale Menschen halten doch instinktiv wenn sie einen Wagen hören. Aber in wie weit das jetzt von der Polizei aufgenommen worden ist, bzw. ob das die Zeugen erwähnt haben, keine Ahnung. Vielleicht lief zu dem Zeitpunkt auch keine Musik.


    Die Zeugenaussagen sind leider auch teilweise widersprüchlich. Der Fahrer hat sich sonst aber korrekt verhalten, nicht telefoniert, nicht zu schnell gewesen, hat einfach den Fußgänger übersehen.