Autonomes fahren...was erwartet uns da eigentlich?

  • Julian:


    Natürlich hat Autofahren was mit Intelligenz zu tun. Denn auch gemachte Erfahrungen sind eine Form von Intelligenz. Nicht nur ein akademischer Reifegrad oder ein gutes Schulzeugnis...


    Zum Autofahren gehört es nun mal, daß ich neben dem Erlernten auch Erfahrungen sammele und diese Erfahrungen auch anwenden kann. Und zwar auf andere Situationen anwenden. Das kann oder wird auch heißen, daß ich diese Erfahrung anders anwenden muß. z.B. hat man einem Computer vielleicht 5 Möglichkeiten einprogrammiert, wie er mit einem plötzlich auftauchendem Hindernis umzugehen hat: Ausweichen? Bremsen? Wohin ausweichen? Geht Links? Ach nein, Gegenverkehr! Geht Rechts? Ach nein, Fahrbahnrand! Kann ich bremsen? Nein, Bin zu schnell! Was wird er tun?


    WAS WIRD ER TUN?


    Denn die 6. Möglichkeit (Raus auf die Wiese, dann ist vielleicht der Frontspoiler ab, aber es kommt niemand zu Schaden), kennt er nicht. Ist nicht vorgesehen... Der Mensch wüßte vielleicht, was zu tun wäre, aber er hat die Gefahr nicht bemerkt, weil er gerade am daddeln war... :sleeping:


    Man hatte mit der Erfindung der NC-Steuerung in der Produktion auch gedacht, man könne die Maschinen nun alleine machen lassen und schon von der mannlosen Fertigung geträumt. Das war in den frühen 80er Jahren... Inzwischen weiß man, daß es ohne Fachpersonal nach wie vor nicht geht, du brauchst einfach den Mensch, der regulierend eingreift, wenn die Maschine Blödsinn macht, sie selbst merkt es nicht! ;)




    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • WAS WIRD ER TUN?


    Denn die 6. Möglichkeit (Raus auf die Wiese, dann ist vielleicht der Frontspoiler ab, aber es kommt niemand zu Schaden), kennt er nicht. Ist nicht vorgesehen...


    Warum sollte der 6. Weg nicht vorgesehen werden?
    Am Ende wird er genau das tun, was ihm der Programmierer beigebracht hat und das wohl effizienter als der Mensch es tut, denn der schreckt vor eigenen unangenehmen Wegen intuitiv zurück.
    Studien haben gezeigt, dass wenn es nur zwei Möglichkeiten gibt, Fußgänger über den Haufen kacheln oder in parkende Auto fahren, der Mensch intuitiv den Weg des für sich geringeren Widerstands wählt, also den Fußgänger, auch wenn das Ergebnis nach gründlichem Durchdenken der Situation genau umgedreht aussieht.
    Der Programmierer hat die Zeit das gründlich zu Durchdenken und der Computer führt das dann am Ende nur sehr viel schneller und konsequenter als der Mensch durch.


    gruss

  • Wenn ich wählen kann zwischen einem Baum oder einem Menschen...weiß nicht was ich instinktiv wählen würde aber mein eigenes Leben ist mir doch näher als das der anderen wenn man ehrlich ist.
    Juckt das die Maschiene oder den Programierer wenn er nicht betroffen ist?
    Nö,der läßt dich an den Baum klatschen.
    Weiß die Maschiene überhaupt was neben der Straße ist?Eine Wiese oder 30 meter Abgrund.
    Wohl kaum.
    Das ganze ist nicht ausgereift und im Moment weicht der Wagen nicht aus sondern bremst nur schneller als der Fahrer reagieren kann.Das ist aber nur eine von unzähligen Sytuationen die der Straßenverkehr täglich hergibt.

  • Geht es wirklich um das "autonome" Fahren, also das selbständige Fahren eines Autos in allen Situationen ? Wohl kaum. Es geht um Teile davon .Wie zum Beispiel heute schon das selbständige Einparken. Und Spurhaltung, automatisches Bremsen.Etc. Um insgesamt kleine Schritte die aber in der Summe schon erheblich werden . Und es geht, vor allem auch seitens der Software- und Internet-Giganten, um die Steuerung via Satellit und Programm.


    Die kleinen Helferlein sind eine Sache. Wenn wir daran erst mal gewohnt sind kommt der nächste Schritt: Autofahren braucht Software (und die kostet Lizenzen) . Es wird Autos geben die nicht nur eine Versicherung und eine gültige HU zum Fahren brauchen. Sondern auch eine Software-Lizenz. Tolle Sache. Ungefähr so wie für das Navi, den PC und das Smartphone.


    Darum geht es. Um neue Geschäftsfelder.


    Sonst um gar nix.

  • Wenn ich wählen kann zwischen einem Baum oder einem Menschen...weiß nicht was ich instinktiv wählen würde aber mein eigenes Leben ist mir doch näher als das der anderen wenn man ehrlich ist.
    Juckt das die Maschiene oder den Programierer wenn er nicht betroffen ist?
    Nö,der läßt dich an den Baum klatschen.


    Natürlich werden sicher auch Extremfälle voraus gedacht werden. Und ggf. muss dann einer den Kürzeren ziehen. Das Egoismusargument ist für mich im Großen und Ganzen aber kein Argument.
    In den Studien ging es meist eher um solch Fälle wie: Kind springt in der Stadt bei 40 km/h auf die Straße. Einschlag erfolgt unweigerlich mit 30km/h. Entweder in das Kind oder in ein parkendes Fahrzeug. Da hat sich gezeigt, dass bei einer spontanen intuitiven Reaktion der menschliche Fahrer das Kind wählt. Auch wenn er nach kurzem Nachdenken sich wohl durchaus für das parkende Fahrzeug entscheiden würde, da das Risiko bei der Geschwindigkeit extrem überschaubar ist. Diesen Überlegungsschritt macht ein Computer in Sekundenbruchteilen, wozu ein Mensch ganz offensichtlich nicht in der Lage ist.


    P.S.:
    Dass das autonome Fahren nicht von heute auf morgen direkt Einzug hält ist klar. Bis dahin werden noch viele kleine Teilschritte dazwischen liegen.


    gruss

  • Typisches Argument.


    Bloß halt, auch typisch, eindimensional.


    Man muß sich darüber im Klaren sein daß ab einer bestimmten Menge selbstfahrender Fahrzeuge ein ganz anderes Verkehrsgefüge und Verkehrsverhalten entstehen wird. Meiner Einschätzung nach zuerst und vor allem eine extreme Verlangsamung des Verkehrsflusses. Wegen, erm, übervorsichtigem Verhalten der Maschine. Und nun denkt mal darübetr nach was das alles zur Folge haben kann. Langsamer=besser ? Kaum alles, und das ist eben die Crux bei jeder technischen Entwicklung.


    Das Internet hat vieles verändert. Nicht alles ist positiv. Weltumspannende Kriminalität , Cyberwar,unkontrollierbare politische Propaganda , in allen Facetten, sind heute ein ernste Probleme die die Erfinder und Propagisten des www nicht im Ansatz vorhersehen konnten (und wollten).Der Schaden auf allen Ebenen ist enorm, eine Lösung nicht mal im Ansatz in Sicht.


    So wird es auch mit dem automatischen Auto sein. Hier was verbessert, dort was verschlechtert. Und sei es nur der Fakt daß so ein Auto gehackt werden kann und dann wie eine Drohne funktioniert. Usw usw usw usw usw usw .


    Ich sehes es so: Es besteht kein Bedarf aus Sicht des Konsumenten und der Gesellschaft. Der Bedarf besteht bei anderen. Hat was mit Geld zu tun.. Und wird uns , sicher erfolgreich, eingeredet.

  • Ist doch gut, oder? Früher mußten sich Autodiebe noch Gedanken machen, wie sie in ein Auto reinkamen und zum Laufen brachten - nachts, draußen, im Regen... In Zukunft wird das ganz bequem vom Sofa aus gehen, muß der Klaumensch noch nicht mal die Chipstüte beiseite legen. Oder NOCH einfacher: Ein vorbeifahrendes Auto übernehmen, dann hat der darin sitzende "Fahrer" auch noch Schuld - Hach, schöne neue Welt! :love:


    "Je komplizierter ein Mechanismus, umso einfacher ist es, Verwirrung zu stiften!" Montgomery Scott



    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Man muß sich darüber im Klaren sein daß ab einer bestimmten Menge selbstfahrender Fahrzeuge ein ganz anderes Verkehrsgefüge und Verkehrsverhalten entstehen wird. Meiner Einschätzung nach zuerst und vor allem eine extreme Verlangsamung des Verkehrsflusses. Wegen, erm, übervorsichtigem Verhalten der Maschine. Und nun denkt mal darübetr nach was das alles zur Folge haben kann. Langsamer=besser ? Kaum alles, und das ist eben die Crux bei jeder technischen Entwicklung.


    Im ersten Schritt mag das richtig sein, im nächsten aber genau umgedreht. Fahren autonome Fahrzeuge vernetzt in Kolonne, können bei weniger Platzbedarf deutlich höhere Geschwindigkeiten erzielt werden. Ebenfalls ist eine deutlich höhere Verkehrsdichte ohne Stau drin.


    Und ja, Probleme, Krimalität, etc. werden sich natürlich wandeln. Das wird keine 100% Lösung, aber es wird insgesamt besser werden. Ist letzteres nicht drin, werden wir autonomes Fahren in der Breite eh nicht erleben.


    gruss

    • Offizieller Beitrag

    Im ersten Schritt mag das richtig sein, im nächsten aber genau umgedreht. Fahren autonome Fahrzeuge vernetzt in Kolonne, können bei weniger Platzbedarf deutlich höhere Geschwindigkeiten erzielt werden. Ebenfalls ist eine deutlich höhere Verkehrsdichte ohne Stau drin.

    Eine Frage die ich mir stelle,
    wie verträgt sich diese von dir angesprochene Kolonne an automonem Fahrzeugen denn überhaupt mit Oma Inge und old man xD ...
    Spaß, natürlich mit jedem von uns. ;)


    Mag ja sein, dass autonome Fahrzeuge untereinander gut miteinander harmonieren.
    Man darf aber nicht vergessen das der Pöbel dann immernoch selbst lenken wird....richtig?



    Grüße