Mercedes lernt es nicht. Rost am 204

  • Also an Rost-Geschichten glaube ich immer erst, wenn es mehr als einen, besser zwei oder drei Fälle davon gibt.


    Den sehe ich aber zum aller ersten mal.
    Hier ist aus meiner Sicht deutlich realistischer als der Leuchtenwechsel, dass jemand einfach mit einer Spitzen Ecke beim Beladen des Kofferraums an diese Ecke rangerammelt ist und dadurch den Lack bis auf Blech beschädigt hat. Nun gib dem ein paar Jahre und dann sieht das so aus.


    Davon abgesehen gibt es aus meiner Sicht rosttechnisch beim 204 genau 1 1/2 Baustellen.
    Die halbe sind die Schweißpunkte an der Heckklappe beim Kombi, die aber nicht extrem wild sind und nur in den Anfangsjahren ein Thema waren und die andere Baustelle sind die Bremsleitungen. Bei den letzteren gibt es deutlich mehr als einen Fall (und auch entsprechende eindeutige Bilder), aber so ein echtes Massenphänomen ist es bislang trotzdem nicht.

  • dafürhat vw ganz andere probleme wie rost. vw hat beim golf zwei einen hervorragenden benziner gebaut aber schaffen es nach so langer zeit nicht mehr einen funktionierenden tsi motor zu bauen. mercedes motoren mal vom rost abgesehen laufen alle bis die karosserie auseinanderfällt.

  • Der Threat trägt die Überschrift 204, und ich denke dabei sollte es auch bleiben.


    Mit dem Finger auf andere Marken zu zeigen und die dadurch hergeleiteten Rechtfertigungsversuche helfen doch keinem.
    Der w204 ist , nach dem was ich so gesehen und gelesen habe, ein tolles Auto und wird, ohne die Markenbrille aufzusetzen, ziemlich sicher der Nachfolger meines 202's.


    Wäre daher schön wenn man hier noch mehr direkte Infos zum Thema Rost am w204 gepostet würden,
    denn langsam aber sicher kommen die ersten Modelle in ein Alter wo es spannend wird zu sehen, an welchen Stellen sich etwaiger Rost versteckt.

  • Hi.


    Mal ein paar Gedanken von meiner Seite:


    Ich werde mir in den nächsten Monaten einen Kombi kaufen (Familie...).


    Wie die meisten hier hab ich ne Schwäche für den Stern. Der W204 oder (je nach Preisentwicklung der W205) reizt mich sehr.


    Auch ich finde die Berichte über die Vormöpfe mit den rostenden Bremsleitungen nicht prickelnd. Scheint aber auch nicht jedes Fahrzeug zu treffen. Die Möpfe scheint das nicht zu treffen.



    Da der W205 ja dem Audi A4 B8 von hinten stark ähnelt finde ich den auch attraktiv. Hab da auch mal in einigen Foren gelesen:


    -ZMS/Kupplungsprobleme
    -Rost an den vorderen Kotflügeln (hat der Golf 4 übrigens auch gerne) und der Heckklappe, bei den Lichtern.
    -undichte Rücklichter
    -Ölverdünnung
    -DPF Probleme bei Kurzstrecke
    -Probleme mit der Hochdruckpumpe beim TDI, die bei älteren Baujahren manchmal verreckt und Metallspäne ins Kraftstoffsystem abgibt
    -Multitronik ist anfällig und teuer zu reparieren, spinnt gerne; DSG im A3 soll auch nicht sehr haltbar sein.
    -Radlager
    -die Handschaltung im A3 8P ist auch nicht sehr haltbar
    (....)


    Die T(F)SI Motoren kann man nicht ernsthaft kaufen. 4 Kollegen von mir haben schon mindestens die zweite Steuerkette, 2 haben schon Austauschmotoren. Alle Autos haben deutlich unter 100 tkm runter.
    Die beiden Motorschäden traten bei um die 50 Tkm auf. Einer der beiden Wagen wurde jeden Tag 80 Km auf der Autobahn bewegt. Scheckheftgepflegt bei VAG waren sie alle.
    Manche dieser Motoren saufen Öl. Das mag auch am "sportlichen" Fahren liegen.


    Zu BMW kurz was:
    Ihr kennt vermutlich die Steuerkettenproblematik bei den 2.0 Dieseln (Steuerkettenriss, Schaben).
    Vor mir fuhr letzte Woche ein 1er der aktuellen Baureihe, der hat beim Zurückschalten blauen Qualm rausgehauen (war das nicht in den 80er schonmal so?)



    Mein Fazit:
    Mercedes ist nicht mehr deutlich vor der Konkurrenz, ist aber sich nicht hinter Audi oder BMW, was die Qualität anbelangt. Beim W210 waren der Gammel und die brechenden Federaufnahmen meine ich schon nach 4-5 Jahren in den Medien. Da scheint der W204 stabiler zu sein.
    Eine Werkstatt im Raum Stuttgart, die alte Mercedes restauriert, hält den viel beschworenen W124 für das am meisten überschätzte Auto der letzten Jahre. Während manche W210 hässlich sichtbar rosten, rosten die W124 gerne auch mal im Verborgenen.
    Die Werkstatt hat vor 5 Jahren bei dem 91er 230 E eines Kumpels an 5 Stellen das Blech ohne viel Kraft mit nem Schraubenzieher durchbohrt. Der Wagen war zu dem Zeitpunkt 19 Jahre alt, scheckheftgepflegt und hatte frischen TüV.
    Ihr hättet mal das Gesicht meines Kumpels sehen sollen :D


    Und der W126 war und ist ein schickes Auto, hatte aber auch als 10 jähriger Gebrauchtwagen üble Rostnester.
    W123er haben z.B. gerne an Türunterkanten gegammelt.


    Beste Grüße

  • Mercedes haben schon immer gerne gegammelt. Ich erinnere mich noch gut an den /8 meines Onkels damals. Der bekam in seinen 15 - 20 Jahren mehrmals neue Bleche: Kotflügel, Türen und es wurde geschweißt, was das Zeug hielt. Der W123 sah im Alter nicht viel besser aus. Die Frontschürze unterhalb der vorderen Stoßstange war bei fast Allen mehr oder weniger lustig braun und die Türen sowieso :thumbup:


    Nur fiel das in den 70ern und 80ern nicht weiter auf, da die Konkurrenz meist noch schlechter war und deren Autos teilweise noch vor ihrem 10. Lebensjahr Bekanntschaft mit dem Schweißgerät machen mußten. In diesen Jahren wurden auch so sensationelle Reparaturmethoden wie Zeitungspapier oder Bauschaum in den Schwellern und eimerweise Presto mit zentimeterdick Teerpampe drüber entwickelt... Radlaufchrom ist eine Erfindung aus jenen Tagen, später kam die Plastik-Variante. Da sah man wenigstens nicht, wenn der Radlauf am sich auflösen war. Ganze Autos wurden ab Zierleiste abwärts mattschwarz gespritzt und kleine Roststellen weiter oben kaschierte man mit Motto-Aufkleber usw, usw... Schlimm war das teilweise :S


    Nur daß die anderen Hersteller aus diesen Geschichten gelernt haben und den Rostschutz massiv verbessert haben... :rolleyes:



    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

    3 Mal editiert, zuletzt von ACQ92 ()

  • Dann schau Dir 201er oder 129 oder 124 bis 89 an und behaupte dann, Mercedes hätte nichts gelernt.
    Man sieht heute noch Rechtsträger-201 mit wenig Rost. Die Kisten sind 30 Jahre im Alltag unterwegs.
    Schlimm wurde es wieder ab 92/93. Tiefpunkt 95-98. Danach deutlich besser.
    204 ist da um Welten besser als 203.
    GrusS

  • JensC180: Die Mopf sind ja erst 4 Jahre auf dem Markt. Wenn da nun bei den ersten HU die Bremsleitungen ein Problem wären, dann müsste man denen die Kiste auf den Hof stellen, weil so geht es nicht. Ich denke aber, dass die Mopf genauso betroffen sind. lass uns das mal in 2-3 Jahren ansehen.


    DPF-Problem beui Kurzstrecke ist normal, das haben alle Hersteller. Das liegt an der Technik. Der Filter muss regeneriert werden und das braucht Zeit. Bei Audi z.B. Anzeige bitte weiterfahren, Filterregenerierung.


    Audi und BMW vor allem sehe ich in der Qualität hinter Mercedes. BMW hat auch nie verkündet, der Qualitätsmaßstab sein zu wollen.


    Dass der W210 eine Rostbeule wird, das war schon bei der Beschreibung des Autos klar. BMW setzte damals auf Laserschweißen. Das war Daimler zu teuer, deswegen wurde Bleche gedoppelt und zusammen gepunktet. Natürlich ohne Rostschutz und verzinkt sowieso nicht.


    ACQ92: Alle Hersteller haben daraus gelernt, auch Mercedes. Das Problem ist nur, dass die Konstrukteure, die mit den Gammelautos einstiegen ins Geschäft, dann daraus lernten und das verbesserten. Dann gehen die in Ruhestand und alles, was der alte Depp da sagte und machte, ist doch kein Thema, das sparen wir ein.


    @Stefan M. kann es sein, dass der Rost einem von Bilanzen und Vorständen ausgeübten Kostendruck folgt? So um ca 1994, als Lopez zu VW kam, wurde überall bei allen Herstellern massiv auf Kostensenkung gedrückt. Damals wurde die Qualität deutlich verschlechtert, bis man erkannte, dass man übertrieben hat.


    Wir hier sind nicht die normale Kundschaft, die da kauft. Wir schlagen uns mit alten Gurken rum, die der Vorstand am liebsten in der Presse sehe. Deswegen haben wir auch Probleme, an die der Konstrukteur vielleicht gedacht hat, aber die Kalkulation strich das.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Hatte nie Rostprobleme bei MB.
    Mit allen anderen Marken aber keiner meiner Benze hatte Rostprobleme.
    Alle beim Verkauf um die 15-18 Jahre alt.
    Momentan hab ich 2 98er die auch Rostfrei sind.Ja,auch unter den Stoßstangen und Leisten!
    Ich rede von der Karosse,unten haben sie Rost an unwichtigen Teilen.Fahrwerk usw.
    Beim 170 wurden beim letzten Tüv die Bremsleitung hinten bemängelt was mit saubermachen und etwas Fett behoben wurde.
    Bei 190000KM und 17 Jahren nehm ich das nicht übel.
    Ich hab ihn neu gekauft und er bekommt keine besondere Pflege.
    Hier wird sich immer aufgeregt über dieverse Roststellen und ich glaube das sind schlecht behandelte Fahrzeuge.
    Über die guten redet niemand-warum auch-ist halt Mercedes.Normal so.
    Schaut euch mal bei den Oldtimerm um.
    Platz 1 Mercedes. Und dann schaut mal auf die Konkurenz in der Preisklasse!
    Klar das man keinen Renault 9 oder Fiat Uno mehr findet aber auch hochpreisige Fahrzeuge sind dünn gesäht.
    Fehler haben alle Hersteller gemacht aber trotzdem sticht Mercedes hervor.
    Habe Flasche voll.

  • Bei dem Thema Rost muß man natürlich auch differenzieren. Nicht immer kann man es nur auf die Materialqualität schieben oder es Mercedes anlasten.


    Ein Stückweit hängt es auch oft von der Pflege und der Umgebung ab. Ich habe schon gehört, daß in südlichen Ländern die Autos kaum rosten, da eben im Winter kein oder wenig Schnee fällt und die Straßen auch nicht gesalzen werden.


    Gerade Streusalz fördert natürlich auch noch die Korrosion. Und wenn dann im Frühjahr das Auto nicht gründlich (Unterboden, Radhäuser usw.) gereinigt wird, dann kann dies auch Korrosion begünstigen.


    Sicherlich hat auch Daimler Fehler gemacht, indem sie warscheinlich zu sehr den Rotstift angesetzt haben, um bei der Produktion Kosten zu sparen, aber welcher Hersteller ist perfekt. VW hatte dafür Probleme bei den TSI-Motoren und andere Hersteller mit Airbags oder anderen Dingen.


    Man darf nicht vergessen, daß die Produktion eines Autos sehr komplex ist, und allein die Logistik schon ein Mammutprojekt ist, das alles am Band passt und alle Zulieferer pünktlich liefern in einer entsprechenden Qualität. Von den Zulieferern hängt sehr vieles ab und die Qualität jedes einzelnen Bauteils entscheidet auch letztlich über die Qualität des Autos.


    Das sind nicht nur immer die Konstrukteure bzw. Ingenieure, die verantwortlich sind, wenn was sich später als nicht so gut herausstellt. Viele Dinge kann man auch trotz Testfahrten nicht vor der Serienproduktion erkennen. Man könnte höchstens kritisieren, daß die Testphasen immer kürzer werden und die Modellwechsel immer schneller sind.


    Früher wurde ein Modell noch ausgiebiger getestet und länger produziert. Heute ist der Konkurrenzdruck höher. Da möchte jeder in jedem Fahrzeugsegment mitmischen, weil er sonst Sorge hat, Kunden zu verlieren.