Der Vorsitzende des Reservisten-Verbands, Patrick Sensburg, hat vorgeschlagen, alle ehemaligen Bundeswehrangehörigen systematisch auf ihre Einsetzbarkeit zu überprüfen. Der Oberst der Reserve sagte der "Bild"-Zeitung, es gebe rund 900.000 ehemalige Soldaten beziehungsweise Wehrpflichtige, die den Status Reservist hätten und unter 65 Jahre alt seien.
Was hat der denn genommen? 65 Jahre alt? So weit ist man 1944 nicht mal gegangen, als man den Volkssturm ausgerufen hat.
Davon abgesehen, was hat denn ein ehemaliger Wehrdienstleistender jemand voraus, der das nicht war? Ja, ich war vor blad 30 Jahren auch Wehrdienstleistender und habe genau 10 Schuss mit dem G3 abgegeben (welches es nicht mehr gibt), habe zwei Führerscheine für Panzer gemacht, die es nicht mehr gibt und ansonsten sind 10 Monate jetzt auch keine Ausbildung ... zumindest nicht was damals gemacht wurde.
Aber klar, die Nummer wird eng, wenn man in Richtung Reserve denkt. Ehemalig gibt es da nicht wirklich mehr viele. Aber da muss man sich was Neues ausdenken und nicht auf den Volkssturm 2.0 setzen.
Ich sehe auch wahrlich nicht Russland morgen die Nato angreifen. Russland hat 4x so viele Einwohner wie die Ukraine und wird deshalb das auch für sich entscheiden. Die Nato hat 6,5x so viele Einwohner wie Russland. Und in Bezug auf die Nato gibt es auch klare Grenzen, bei der Ukraine gab es die nie. So einen Krieg kann und würde Putin nicht gewinnen und das weiß der auch. Trotzdem muss man dran bleiben und auch Deutschland muss seinen Teil bringen in diesem Bündnis. Und wenn das jeder hoch professioniell macht, dann entsteht daraus auch ein mehr als schlagfähiges Bündnis, mit ausreichender Abschreckung (zumindest gegenüber Russland, China ist künftig eine andere Nummer). Die Zeiten eines Volkssturms sind schon lange vorbei, der war 1944 schon nicht mehr zielführend.