Radbolzen bombenfest

  • Auch ich als gelernter Opelmechaniker,
    habe gelernt Radbolzengewinde nicht zu fetten.
    Mario hat das ja lang und breit und richtig erklärt ;)

  • Dann noch Mal bitte eine Erklärung, warum in DINen Drehmomente für leicht geölte Schrauben angegeben wird?
    Und was unterscheidet BMW-Schrauben physiklalisch von Mercedes-Schrauben?
    Was soll die Felge auf dem Auto halten? Reibung des Gewindes oder Spannung der Schraube?
    Warum empfiehlt einer der großen Schraubenhersteller, dass Gewinde leicht geölt werden sollen?
    Warum sollen Kopfschrauben, auch normale, also keine Dehnschrauben, immer geölt eingedreht werden?
    Und ich werde nicht zynisch, aber mich nervt es, wenn jemand qua Ausbildung meint, dass er damit die Deutungshoheit hat, und gewichtige Gegenmeinungen (nein, damit meine ich NICHT meine, sondern die o.g.) einfach ignoriert werden.
    Ich möchte Argumente hören und nicht, dass es jemand gelernt hat oder dass es angeblich in Anweisungen steht.
    Und falls es da steht, mit welchem Begründung?
    Gefettet Schrauben werden ja eher fester oder weiter reingedreht mit gleichem Drehmoment, als ungefettete, also lösen sie sich schwerer, siehe auch das Argument von Mario, als dass sie sich leichter lösen.
    Daher immer noch, warum schreibt es DIN vor, BMW, Porsche, Mercedes für alle anderen Schrauben und Kamax?
    Und was schützt die nichtgefettete Schraube vor dem reinkorrodieren ins Gewinde?
    Es bleibt, m.M.n. kein Argument gegen das Fetten. Aber ich bin ja offen für Neues.
    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo, ihr diskutiert hier wie die Weltmeister. Mich würds mal interessieren, ob er die Schraube nun aufbekommen hat, und wenn ja wie? Oder hab ich da etwas verpasst.Ich hab seit 1976 den Führerschein und hatte verschiedene Autos. Ich hab niemals Radschrauben gefettet oder geölt. Aufbekommen hab ich sie immer.Fragt mal Mechaniker vom alten Schrot und Korn, die würden niemals eine Radschraube fetten oder Ölen.

  • Also, ich fahre jetzt seit 26 Jahre Auto und habe anfangs immer alle Radbolzen geölt. Wie viele andere auch, habe ich für die Sommer- und die Winterfelgen stets unterschiedliche Bolzen gehabt. Wenn ich im Frühjahr die Winterreifen runter gemacht habe, habe ich die Bolzen für die WR gereinigt, eingeölt und bis zum nächsten Winter aufbewahrt. Analog dazu habe ich es mit den SR gemacht. Seit jetzt fast 10 Jahre öle ich nicht mehr, sondern mache vor dem Eindrehen auf den Bolzen eine kleine Linie Kupferpaste drauf. In den ganzen Jahren habe ich nur ein Jahr beim Reifenwechsel nichts gemacht und schon hatte ich Probleme beim Lösen gehabt. Wer einmal einen richtig festsitzenden Bolzen hatte, der weiß wovon ich rede. Nie wieder will ich diesen Stress haben und bei mir kommt keine Schraube mehr rein ohne mindestens eine Linie Kupferpaste.


    Ich habe übrigens in den ganzen Jahren auch noch nie ein Rad verloren. Auch auf meiner Bremsscheibe bzw. den Belägen war noch nie Öl oder Reste von Kupferpaste zu finden.


    Was aber wirklich viel interessanter wäre, ist zu wissen, was jetzt mit der hier betroffenen Schraube passiert ist und wie sie letztendlich gelöst würde. Denn genau dies könnte viele irgendwann sehr nützlich sein. Alles andere ist meiner Ansicht nach sowieso eine "Glaubensfrage".


    Gruß Ralf

    Ein Auto ohne Stern ist wie eine Kirche ohne Kreuz!

  • Moin,


    zu deinen Fragen kann ich nichts sagen, Stefan.
    Ich sehe da ja keine Quellennachweise.


    Geht es um Schrauben mit Sicherungen, Microverkapselte, Dehnschrauben, welche Einsatzbereiche?
    Das ist ein weites Feld.
    Schrauben können u.A. durch ihre Legierungsbestandteile vor Korrosion geschützt werden - Molybdän. Kupfer etc.


    Auch ich öle Bauteile am Fahrzeug, die eigentlich trocken montiert werden sollen. Z.b. den Konus vom Traggelenk und diesen Zapfen im Achsschenkel - damit ich sie später leichter wieder demontieren kann. In dem Falle ist es aber ene Druckverbindung und die Schraube hat eine Sicherung.
    Dennoch schreibt MB etwas anderes vor.


    Schrauben die lange weg gelegt werden ölen? Wieso nicht. Schraube ich sie nach einem, halben jahr wieder ans Rad, reinige ich sie jedoch.


    Ich will hier auch gar nichts gegen die Praxis von Usern hier sagen, die ein zehntel Gramm Kupfer auf das Gewinde einer Radschraube schmieren.
    Sicherlich haben diese genug technisches Wissen oder Erfahrung, um beurteilen zu können, was sie da tun.


    Mein Wissensstand und meine Erfahrungen sagen mir halt einfach etwas anderes.
    Hatte übrigens noch nie Probleme mit Radschrauben oder Muttern - außer die bereits erwähnte gefettete Variante eines Vorbesitzers.

  • @ Mario


    Sorry, du benetzt einen Kegel am Traggelenk mit Öl aber über ein mit Öl oder Fett veredeltes Gewinde chauffierst Du Dich....????? Irgentwas scheinst Du bei der lektüre über formschlüssige Verbindungen aber nicht verstanden zu haben... 8o ? Auch wenn ich Dir im Prinzip ja recht geben muß, von wegen der Verwendung von Schmier- und Gleitmitteln bei der Herstellung von formschlüssigen Verbindungen. Jedoch sollte man da auch zu unterscheiden wissen, daß es durchaus bei der Oberflächenbeschaffenheit der einzelnen Verbindungen zu unterscheiden gilt. Der Kegelzapfen, bzw. die Konusbohrung in Deinem Radträger sind feinbearbeitet, um einen entsprechenden Formschluß liefern zu können. Ein Gewinde währendessen ist für gewöhnlich eigentlich recht grob und einfach gefertigt, weshalb sehr häufig die Praxis zeigt, daß ein schmieren, egal ob mit Fett oder sonstigem, bei der Anwendung rießige Unterschiede ausmachen können. An Deinem Konus also richtig Kontraproduktiv. Ein hübsches Beispiel für eine formschlüssige Kraftübertragung ist zum Beispiel der Morsekegel an einer gewöhnlichen Ständerbohrmaschine. Auch wenn landauf und - ab sich das Gerücht nicht vertreiben läßt, daß dabei die Kraftübertragung über den Austreiblappen stattfindet. Versuche doch den mal zu schmieren... - Du wirst Deine wahre freude haben. Wer schon mal im Winter, bei Frost unterm Auto gelegen hat und festgegammelte Verschraubungen lösen hat müssen, hätte, wenn der vorherige Betätiger dieser Schrauben, diesen etwas liebevolle Schmiere hätte zukommen lassen, ihn umarmt und geküsst.... :D. Ich habe schon viel an alten Landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen gearbeitet und habe schon sehr oft mich darüber freuen dürfen, daß ich vor Jahren oder sogar Jahrzehnten schon mich mit der Liebkosung durch Schmiere, an den von mir getätigten Verschraubungen, mich ausgetobt habe. Da muß ich nicht fluchen, weil diese "hundsvermaledeite" Schraube mal wieder nicht aufgeht. Ich habe warscheinlich schon Millionen Schraubverbindungen hergestellt - noch keine hat sich aufgrund der Schmierung gelöst, sondern höchstens, wiel sie unzureichend angezogen, bzw. schlicht vergessen wurde.
    Schrauben sind nunmal Massenprodukte und unterliegen deshalb erheblichen Fertigungstolleranzen. Dazu kommen noch mitunter Oberflächengüten, die Feuchtigkeit regelreicht einladen und dadurch dem Rost eine ideale Ausgangsbasis schaffen. Man sollte auch unterscheiden, wo Anzugsmomente auch von Bedeutung sind. Bei Wald- und Wiesenbefestigungen, wie z. B. Radschrauben spielt es keine Rolle, ob die Schrauben mit 105Nm oder mit120Nm angezogen sind. Sollten sie aber mit 130Nm angezogen sein, werden die meisten am Straßenrand mit ihrem Bordwerkzeug bei einer Reifenpanne das Fluchen lernen. Wichtig ist nur, daß sie fest genug sind, um durch eine Vorspannung eine ausreichende Selbstsicherung zu Gewährleisten. Anders sieht das Ganze bei Getriebegehäusen, Zylinderköpfen, oder allgemein halt bei Teilen, die sich durch ungleichmaßigen Anzug verziehen oder verspannen können. Da nützt es aber auch nichts, wenn man nicht gleichzeitig auch ein entsprechendes Anzugsschema beachtet.


    Diese Korintenkakkerei bei popeligen Radschrauben grenzt schon an "mit Kanonen auf Spatzen schießen".

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • xD
    Alles richtig was du sagst.
    Außer, dass ich mich echauffiere.
    Das würde anders aussehen.


    http://www.taz.de/digitaz/.tom/tomdestages?day=1998/05/03



    Edit:


    Bisher hatte ich auch noch keinerlei negativen Nebenwirkungen durch Nähmaschinenöl oder dünnflüssigem Motoröl auf Konussen.
    So wie anderen halt auch nicht alle Räder abgefallen sind.
    Habe mich darüber auch schon mit vielen Fahrwerksspezialisten beim Vermessen ausgetauscht.
    Stecke ich jetzt mal auch zu der Abteilung Korintenkackerei. :D

  • Also da ich ja mehr Radbolzen an Mercedes angezogen habe, als jeder andere hier*, heißt das natürlich nichts. :)
    Ich denke, dass wir eigentlich nicht soooo weit auseinander sind.
    1. Sicher ist es nicht gut, wenn man z.B. mit MoS2 schmiert, wenn ein trockenes Gewinde für das Drehmoment vorgesehen ist.
    2. Wenn man ölt, verringert man die Reibung und kann weiter drehen, was, wenn es extrem ist, die Schraube schädigen kann.
    Denke, soweit sind wir uns einig, oder?
    Das Drehmoment für unsere Radbolzen wird für ungeölte Bolzen angegeben. Aber es geht auch von einwandfreien Gewinden auf beiden Seiten aus.
    Und neue Radbolzen sind leicht! ölig. Also jedenfalls so, dass man davon dreckige Handschuhe bekommt.
    So gesehen ist meine Vorgehensweise mit fetten, meiner Meinung deshalb ok, weil sie die Mehrreibung duch Schmutz und Rost im Gewinde durch das Öl kompensiert.
    Denn keine nimmt eine neue Nabe und neue Radschrauben bei jedem Wechsel, oder?
    Mit Bremsenreiniger entfetten ist aber sicher gefährlicher, als fetten. Denn dabie wird die Reibung so groß, dass der Drehmo knackt, bevor man effektiv 110 Nm hat. Mit entsprechend geringerer Vorspannung der Schraube.
    Aber es dürfte egal sein, wie man es macht, da ich denke, dass bei den Radschrauben Toleranzen von 70 Nm bis 300 Nm jeweils nichts machen.
    Viele Grüße
    Stefan
    * Als Ferienjobber montierte ich mal am Fließband in Sifi Räder auf die 210 und 202, deshalb gehe ich davon aus, dass ich die meisten Radschrauben an Mercedesen anzog. In acht Wochen kommen da viele hundert Autos zusammen. War aber nicht so ernst gemeint, vielleicht hat ein Reifenmonteur hier schon mehr Radschrauben an Mercedesen geschraubt.