Motor rasselt beim Start - Ursachenforschung

  • Nach einer zügigen Autobahnfahrt von 250 km (Tempo fast durchgehend 160-180) habe ich nun das Problem, dass der Motor (C180T, 111.921er Motor, Bj. 99) beim Anlassen für ca. 1-2 Sekunden rasselt. Das Rasseln tritt nur beim ersten Start nach längerer Standzeit (> 8 Stunden) auf. Geräuschquelle dürfte der Motor selbst sein.


    Das Geräusch ist wirklich eher ein Rasseln als ein Klappern, ich schließe daher aus dem Bauch heraus die Hydrostößel als Ursache eher aus (ich hatte mal bei einem Fremdfabrikat einen defekten Hydro, das tack-tack-tack tut mir heute noch weh).



    Ich habe mal zum Test den Motor nach Beendigung des Geräuschs ausgeschaltet und neu gestartet, dabei trat das Rasseln nicht mehr auf. Das könnte m.E. auf eine Korrelation mit dem Öldruck hindeuten. Wenn ich nun die Hydros außen vor lasse, so fällt mir nur noch der Kettentrieb ein. Der Kettenspanner arbeitet ja neben der konstanten Federkraft auch mit Öldruck. Ich bin nun leider mit dem Kettentrieb alles andere als vertraut, mache mir aber gerade darum die größten Sorgen.


    Wie arbeitet der Kettenspanner eigentlich genau? Insbesondere, wozu wird der Öldruck verwendet - nur zur Dämpfung des Flatterns oder auch zur (mech.) Spannungserzeugung?
    Kann ich eine zu wenig gespannte Kette relativ einfach detektieren? Ich denke ohne Ausbau des Ventildeckels wird das wohl nichts, oder?
    Was fällt euch noch an Ursachen ein?
    Wie würdet ihr zur Einkreisung der Geräuschquelle verfahren?


    Zur Erinnerung:
    - rasselndes Geräusch
    - tritt nur nach Standzeit von mehreren Stunden auf
    - erstmalig nach langer zügiger Autobahnfahrt


    Schon geprüft:
    - Ölstand korrekt
    - Kerzenbild ok
    - Leerlauf ok


    Gruß,


    asap2

  • Hi!


    Wenn die Ölpumpe Verschleiß hätte würde sich das m.E. besonders bei heißer Maschine bemerkbar machen, nicht jedoch ausschließlich beim (Kalt-)Start?


    Mir geht es jetzt primär mal darum, den Kettentrieb ausschließen oder einwandfrei als Schuldigen identifizieren zu können. Leider habe ich keine Erfahrung damit (fahre sonst Zahnriemen-Motoren). Ich denke mir aber auch da, dass eine gelängte Kette, eine übergesprungene Kette etc. sich ja nicht nur beim Anlassvorgang der länger stillgestandenen Maschine äußern würde? Daher (quasi im Ausschlussverfahren eines Blinden :crazy: ) bin ich auf den Kettenspanner gekommen, wobei sich da wiederum die Frage stellt, wieso der ohne äußeren Einfluss seinen Dienst verweigern sollte. Das könnte nach meinem bescheidenen Wissen eigentlich nur eintreten, indem der Spanner nicht nachrückt und somit eine neuerliche Kettenlängung nicht mehr kompensieren kann.


    Gruß,
    asap2

  • Hallo mario,


    sorry, das wollte ich gestern noch nachtragen und hab's doch vergessen. :blush:


    Der Motor hat 210.000 km runter.
    Das Fahrzeug verfügt über ein automatisches Getriebe (relevant hinsichtlich Dämpfung im Antriebsstrang)


    Gruß,
    asap2

  • Wie alt ist denn das Öl und welches hast du drin?
    Ich würde damit anfagen.
    Der Kettenspanner funktioniert zwar mit öldruck aber soweit ich weiss hat der "Rasten" und kann sich nicht ohne ausgebaut zu werden zurückstellen bzw. die Kette lösen.

  • Hi,


    das mit den Rasten ist korrekt, die sorgen dafür dass nur ein Spannen, kein Entspannen möglich ist. Wozu der Öldruck im Spanner dient wüsste ich wie gesagt gerne.


    Öl ist Mobil-1 0W-40 mit nun 6000 km Laufleistung. Ich hatte erwägt auf "dickeres" Öl umzusteigen, allerdings müssten Kondensate und Kraftstoffanteile ja gerade nach den Autobahnetappen verdampft sein. Das Öl müsste also jetzt, wo sich der Fehler zeigt, besser (beständiger, kompressionsresistenter) sein als zuvor. Sollte sich nichts konkretes ergeben werde ich wohl oder besser übel mal einen Ölwechsel machen. Prinzipiell bin ich aber eher ein Freund der Fehlersuche und -identifikation statt des Rumprobierens.


    Gruß,
    asap2

  • Hi,


    das Öl ist top, lass das drin. Habe mit dem Öl meine Hydrogeräusche fast wegbekommen nach längerer Standzeit.
    Lass das Auto doch mal über Nacht stehen und morgens oder wann auch immer soll einer den Motor starten und Du hälst
    dein Ohr mal oben auf den Motor, somit konnte ich sofort hören ob es bei mir von den Hydros oder Kette kommt.


    Wenn es dann sicher ist ob z.B. Hydros oder Kette würde ich z.B. mal den Kettenspanner tauschen.
    Hatten wir bei einem Sprinter auch das er plötzlich morgens oder nach ca. 12 Stunden Standzeit mit rasseln, klappern und nageln anfing bzw. hörte
    es sich an. Hörte sich wie ein defekter Injektor an, war aber am Ende der Kettenspanner. Von gestern auf heute plötzlich defekt.
    An den kommst du beim 180er perfekt ran. Einfach raus und rein und mit 80 Nm anziehen, müste das Drehmoment sein für den Kettenspanner.


    Wenn es die Hydros sind dürfte das Geräusche nicht bei jedem Start des Motors sein, normalerweise.


    Also Ohr auf den Motor und genau lokalisieren woher das Geräusch kommt.


    Gruß

    HU: Alpine 105RI + Prozessor
    HT: Andrian Audio A25T
    TMT: Audio System HX Dust
    FS@ Mosconi G-One 120.4
    Sub: AS HX 10 SQ
    Sub@ Mosconi G-One 120.2
    Powercell 1100

  • Mein C-180 hat dieses Rasseln auch schon JAAAAAAHRE(ca. 300.000km schon), trotzdem läuft die Karre mit jetzt 427.000km immer noch einwandfrei.
    Wahrscheinlich ist es der Kettenspanner.

  • Hi,


    der Kettenspanner arbeitet mit Öldruck, da die kleine Feder nicht ausreichend Kraft aufbringt, die Kette im Motorbetrieb richtig zu spannen. Die Feder ist nur dafür zuständig, dass die Kette dauerhaft (vorallem beim Start des Motors) mit einer Mindestkraft vorgespannt ist.
    Die Rasteinrichtung ist nur ein zusätzlicher Schutz, falls die Feder mal brechen oder anderweitig versagen sollte.
    Die eigentliche Arbeit der Kettenspannung übernimmt im laufenden Betrieb dann der Öldruck, der das Druckstück oder den Druckbolzen des Spanners gegen die Laufschiene der Kette drückt.
    Durch das ausdehnen der Kette beim erwärmen und zusammenziehen der Kette beim erkalten entstehen Längenunterschiede die kompensiert werden müssen.
    Das Öl was in den Kettenspanner gedrückt wird, kann über eine kleine Bohrung auch wieder ablaufen, allerdings weniger als als zulaufen kann. Die Kettenschwingungen werden somit unterbunden und der Motor rasselt nicht und die Steuerzeiten stimmen.
    Wenn der Motor abgestellt wird und die Kette erkaltet kann das nun überflüssige Öl durch die kleine Bohrung abfließen und die kleine Feder übernimmt wieder Ihre Arbeit.


    Wenn ich mir diesen Arbeitsablauf jetzt angucke würde ich bei deinem Problem, sofern es denn wirklich beim Kettentrieb zu suchen ist, über die kleine Feder oder zu spät anliegen Öldruck Gedanken machen.


    Solltest du den Kettenspanner ausbauen, dann informiere dich wie der wieder richtig eingebaut wird. Bei falschem Einbau kann die Kette reißen oder eine Nockenwelle brechen.


    mfg Raphi