Rostumwandler ja oder nein ?

bazifrank · 4. März 2012

Hallo zusammen,

ich muß zwei, drei kleine Rostansätze bearbeiten. Fahrertür direkt über der Leiste, Kotflügel hinten genau an der Ecke wo die Stoßstange beginnt und an der Leiste über dem Nummernschild am Kofferraumdeckel.
Jetzt wollte ich das mit Rostumwandler und einem Lackstift, bei mir Turmalingrün 269, machen. Habe aber gelesen im Forum das dieser Rostumwandler gar nichts bringen soll. Hat da jemand Erfahrung und das mal selber gemacht. Soll ich das besser vom Lackierer bearbeiten lassen.
Gruß Frank

Krümelmonster · 4. März 2012

Wegen Rostumwandler kann ich keine erfahrung sagen. Aber wegen der Stoßleiste an der Tür mach die mal weg. Bei mir kommt es aus 2 Löchern wo die eingeführt wird da wird bei dir auch einiges am Blühen sein.

lacky · 4. März 2012

Hi,

ich würde es lieber punktuell strahlen

Gruß

Stefan M. · 4. März 2012

Hallo Frank,
Rost, wenn nicht porentief weg, kommt wieder.
Liegt daran, dass im Rost Salze drin sind, die Wasser anziehen. Diffundiert sogar durch den Lack. Das ist auch der Grund, warum Rost wieder kommt an den selben Stellen. Da reichen mikroskipische kleine Rostpickelchen.
Rostumwandler sind nicht per se schlecht. Wenn man z.B. alles weggeschliffen hat, kann er nicht schaden, die kleinsten Stellen in Poren umzuwandeln.
Meist Phosphorsäure die mit Rost zu Eisenphosphat reagiert.
Lackstift ist Einkomponentenlack, d.h.im Gegensatz zum Zweikomponentenlack (2K-Lack) trocknet er nur und polimerisiert nicht.
Das wiederum bedeutet, dass Poren im Lack bleiben, durch die das Lösungsmittel diffundierte.
Er ist also nicht so dicht gegen Wasserdampf wie 2K-Lack.
Gut gemacht kommt mit 2K der Rost jahrelang nicht.
Mit 1K kann es sein, dass es nächsten Winter wieder blüht.

Also an den hinteren Radläufen habe ich vor nun 6 Jahren den Rost weggeflext, dann Bob-Rostversiegelung (auch ein Rostumwandler) drauf, dann 2K-Lack. Bis jetzt kommt der Rost nicht wieder.
Gleiche Behandlung an der Tür und der Rost kommt nach 1,5 Jahren schon wieder.
Viele Grüße
Stefan

Friedel Pfusch · 4. März 2012

Moin,

so, wie es auf vielen Fläschchen steht, man könne es einfach auf den Rost streichen und er würde versiegelt, funktioniert es nicht. (Erfahrungswert) So weh es einem im Herzen tut, Fächerschleifscheibe auf die Flex und erstmal allen losen, aufgeblühten und welligen Rost entfernen. Auch so lustige Kratergebilde, die offenbar fest erscheinen gehen bei Behandlung mit einem großen flachen Schraubenzieher plackenweise der Schwerkraft nach. Wer die Möglichkeit zum Strahlen hat kann jetzt auch den Porenrost bekämpfen, ich mache das immer mit Phosphorsäure (Pelox RE). Auftragen, abwaschen, mit einem scharfen Schraubenzieher in den Poren rumstochern, wieder auftragen, abwaschen usw. usf.
Wenn keine Poren vorhanden sind und man den Oberflächenrost weitgehend entfernt hat, können gute Umwandler sicherlich helfen, aber sie kommen halt nicht sehr tief ins das Material. Das ist übrigens auch das Problem von diesen berühmten Rostschutzfarben. Klar kann man die direkt auf Rost streichen, hält auch, aber der Rost hält irgendwann nicht mehr am gesunden Material.

Mein Fazit: nur Rost der weg ist, kommt nicht wieder.

Gruß
Friedel (der im Frühjahr wieder ordentlich was zu tun hat... )

Børner · 4. März 2012

Die von Stefan M. beschriebene Methode ist wohl die einzige Möglichkeit Rostumwandler sinnvoll einzusetzen, so wird es in der Werkstatt meines Vertrauens auch immer gehandhabt. Die befallene Stelle bis auf's blanke Blech runter schleifen oder strahlen, anschließend Rostumwandler (meist Fertan) aufstreichen und über Nacht einwirken lassen (um den "Porenrost" zu bekämpfen). Am nächsten Tag Überstände wegwischen und Haftgrund auftragen, anschließend die übliche 2K-Lackiererei. Eine einmal befallene Roststelle lässt sich mit dieser Methode aber auch immer nur temporär behandeln, irgendwann kommt die braune Pest wieder raus, kann halt ein oder zehn Jahre dauern, ist aber jenseits von neuen Blechen einsetzen sicherlich das beste.
Rostumwandler einfach auf Rost pinseln und anschließend drüber lackieren funktioniert keinesfalls vernünftig...

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