Masseschleife beseitigen

Hallo Andreas,

Du könntest die Masseschleife umgehen, indem du einen Übertrager zur glavanischen Trennung der Signale einsetzt. Bei Conrad gibt es sowas z.B. von der Hausmarke unter der Bestellnummer 379234 - 62, es gibt preislich nach unten und vor allem natürlich auch ein breites Produktspektrum. A und O ist die Güte der verwendeten Übertrager. Ganz billige klingen wohl wie Grütze. Ich würde im mittleren Preissegment suchen, die audiophile Fraktion legt natürlich auch ohne Wimpernzucken 100€ für son ein Teil hin.

Gruß
Friedel

Hallo!

Es gibt ja (leider) viele Möglichkeiten, wo Du Dir da die Störung aufreissen kannst. Ohne nun genau auf Deine Installation einzugehen würde ich wie folgt vorgehen:

1) Masseanschlüsse
Die Masse MUSS von ein und dem selben Punkt des Fahrzeugs gezogen werden. Heisst: Radio, Endstufe, Pufferkondensatoren, IPod, usw. alles vom selben Massepunkt aus versorgen. Jedes Teil bekommt EIN eigenes Massekabel. Das nennt man sternförmige Anordnung. Plusleitung ist egal, woher die kommt. Zieht man die Masse an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs ab, kommt es eben zu Masseschleifen.

2) Defekte Chinch-Leitungen
Auch neue Leitungen können defekt sein. Oft aber knicken die Kabel beim Einbau, oder man zieht sie durch eine schmale Öffnung. Sobald die Abschirmung des Kabels schadhaft ist, kann hier ebenfalls dies Störung auftreten.

3) Leitungen verlegen
Niemals Chinchkabel entlang von Plus-Leitungen verlegen. Beim W202 läuft da z.B. die Haupt-Plus-Leitung im linken Kabelkanal nach vorne. Also gleich mal die rechte Seite für die Chinch-Leitungen verwenden. Kreuzen von Plus-Leitungen ist normalerweise kein Problem.

Diese Punkte kannst Du mal checken. Macht zwar ein wenig Arbeit, kostet aber nichts.

Alternative: Einen Entstörkondensator in die Chinchleitung zwischenstecken. Dieser trennt die Masse der Endstufe zur Masse des Radios hin. Es gibt mehrere Modelle, es muß nicht jedes gleich den gewünschten Erfolg bringen.

Viele Grüße
Elmar

Hallo!

NF-Entstörfilter z.B. von Dietz oder ACR (Preis/Leistung passt). Kommt so um die 15 Euro. Natürlich gibts auch High-End Filter. Würde es aber mal mit einem von diesen versuchen.

Generell: Jeden Filter, den Du in die NF-Leitung (Chinch) einschleifst, kann (und wird) auf Kosten des Klanges gehen. Mal mehr, mal weniger stark.

Es empfiehlt sich immer, die Verkabelung zu checken. Dann ersparst Du Dir Klangverlust und zusätzliche Kosten....

Anbei ein Foto, wo Du die stark 'strahlende' Plus-Leitung siehst und den zentralen Massepunkt im Kofferraum links hinter der Verkleidung. Zumindest meine BOSE-Variante zieht alle Masseverbindungen von da ab, und es gibt überhaupt keine Einstrahlung von Störgeräuschen. Bei Autos ohne Bose-Soundsystem kann ich Dir keine Garantie geben, ob die den selben Massepunkt haben. Einfach mal das Massekabel vom vorderen Radio verfolgen...

Viele Grüße
Elmar

Hallo!

Möchte jetzt nix gegen die russische Bevölkerung sagen: Aber bei uns sagt man dazu 'russische Variante'....

Hab mal folgendes zusammengestellt um auf zwei Punkte aufmerksam zu machen:

1) In einem Auto wimmelt es von Störfeldern, die z.B. durch den Anlasser, die Lichtmaschine, den Verteiler des Motors oder sonst was verursacht werden. Derartige Einstreuungen äußern sich z.B. in einem Brummen oder Pfeifen, welches bei angeschaltetem Verstärker analog zur Drehzahl des Motors variiert. Die Audiokabel, welche die HeadUnit mit dem Verstärker verbinden, sollten daher mindestens zweimal abgeschirmt sein (besser dreimal) und müssen in jedem Fall getrennt von den Stromkabeln, idealerweise sogar getrennt von den Lautsprecherkabeln verlegt werden (z.B. am Getriebetunnel entlang). Vor dem Verlegen der Audiokabel empfiehlt es sich, die Platzsituation hinter der HeadUnit zu klären, und ggf. abgewinkelte oder besonders kurze Stecker zu verwenden, falls der Einbau mit normalen Steckern problematisch wird.

Fazit: Deswegen ein gescheites Chinch-Kabel mit eben dieser Schirmung, welche nicht vor dem Ein- bzw. Ausgang aufhören darf!

2) Üblicherweise liegt die Masse des Autoradios vorn im Fahrzeug an der Batteriemasse oder wenn Batterie hinten, an einem Massepunkt vorne, die verbaute Endstufe dagegen meist im Kofferraum. Diese wird oft aber fälschlicherweise mit der Masse einfach an das nächste Gurtschloss oder die Karrosserie geklemmt. Es herscht das Gerücht: "Die sauberste Masse im Fahrzeug ist immer am Gurtschloss" - Dies ist aber nur solange richtig, wie man nicht mehrere räumlich getrennte Komponenten im Fahrzeug zusammen verschaltet. Über die Karosserie des Fahrzeuges entstehen Spannungsabfälle. Würde man mit einem Spannungsmessgerät die Spannung zwischen dem Minuspol der Batterie und dem Gurtschloss messen, bekommt man Werte von 1-3 Volt angezeigt, sobald ein Verbraucher (z.B. Endstufe im Kofferraum) erheblichen Leistungshunger zeigt. Dies gilt eigentlich für etliche Massepunkte, nicht nur für Gurtschlösser...

Dieser Spannungsunterschied ist erstmal nicht schlimm. Legt man aber nun einen sehr dünnen Draht zwischen diesen beiden Punkten, würde dieser durchbrennen. Auch wenn 1-3 V zwar nicht viel sind, spielt eine Stromquelle in Form eines Hochleistungsbleiakku's mit diesem dünnen Draht "Glühbirne".

Dieser dünne Draht ist also aufgrund seiner Beschaffenheit nicht fähig, diese Ströme aufzunehmen. Über die Audioverbindung (Chinchkabel) zwischen Vorverstärkerausgang des Autoradio`s und der externen Endstufe wird also eine zusätzliche Masseverbindung geschaffen, welche dann diesen dünnen Draht, also die z. B. empfindliche Leiterbahn im Autoradio, beschädigen würde. Damit diese nicht durchbrennt, ist oftmals eine im Gerät befindliche Sicherung verbaut, welche dann bei mehr als 3 bis 5 Ampere durchbrennt.

Die Folge sind Ton-Störungen in Form von LiMa-Pfeifen etc. Auch können Abtastgeräusche vom CD-Laufwerk hörbar werden. Dies liegt darin begründet, dass das Chinchkabel durch die getrennte Verbindung (durchgebrannte Sicherung) nicht mehr abgeschirmt ist und ein Leiter des Signalweges unterbrochen wurde.

Oftmals wird empfohlen, hier als Abhilfe eine äußere Verbindung zwischen Chinchmasse und Autoradiomasse oder Gehäuse herzustellen. Hierdurch überbrückt man die im Gerät befindliche Sicherung und die Störungen sind meistens nicht mehr hörbar. Empfehlenswert ist dies jedoch keinesfalls! Die auftretenden hohen Ströme werden weiterhin über das Chinchkabel fliessen, eventuell nimmt dann noch die Masseleiterbahn in der Endstufe Schaden, oder das Chinchkabel und die Steckverbindungen erwärmen sich so stark, dass es zu einer gefährlichen Wärme- oder Rauchentwicklung kommen kann.

Einige Hersteller lehnen bei zerstörter Chinch-Sicherung oder aufgebrannter Platine die Garantie ab, da hier eine Fehlverdrahtung sachverständig nachweisbar wäre. Eine Audioverbindung ist nunmal eine Signalleitung und nicht dafür gedacht, Ströme > 3 A zu verarbeiten. Oft monieren Kunden, dass das Gerät lange Zeit lief, bevor der Fehler auftrat, es also kein Anschlussfehler sein könne. Dies hängt aber damit zusammen, das der Fehlerstrom nicht konstant ist, sondern in Abhängigkeit des Strombedarfs der Endstufe steigt. So löst die Sicherung oftmals erst bei hoher Lautstärke aus.

Fazit: Bei fehlender Masse könnten aufgrund dieser Spannungsunterschiede Geräte zerstört werden!!!

Also würde ich auf jeden Fall eine 'saubere' Lösung empfehlen. Wenn Du nicht gleich auf den Fehler draufkommst, versuch doch einen Filter!

Viele Grüße
Elmar

Wo ist denn deine Endstufe befestigt? Wenn sie sich im Kofferraum befindet, bietet es sich doch auch an den Minuspol der Batterie abzugreifen.
Ich habe auch gelesen, dass zwischen Cinch und Boxenkabel möglichst ein Abstand sein soll (40 cm). Ich habs so ähnlich gemacht (Mitteltunnel u. rechter Schweller) und zum Glück keinerlei Geräusche.