Ölverbrauch steigt, Wolken aus dem Auspuff, LMM wieder kaputt

  • Hallo zusammen.


    Wie ich in anderen Beiträgen ja schon erwähnt habe, hat mein Fahrzeug einen immer größeren Öldurst. Abhängig von Öl und Fahrweise, bin ich inzwischen bei 1Liter auf 1000- 1500 km angekommen.


    Erst gestern habe ich wieder beobachten können, wo das Öl hingeht... Durch den Auspuff...
    Er haut beim Gangwechsel eine richtige Wolke raus, wenn man ihm die Sporen gibt z.B bis 5000 Umdrehungen und dann einen Gangwechsel macht, also schlagartig vom Gas geht.


    Also beim Beschleunigen selbst, ist keine Wolke sichtbar, erst beim entlasten bzw. Gangwechsel.


    Was ist das? Die Kolbenringe? Der Motor hat 233 tkm auf der Uhr und im Herbst letztes Jahr eine Teilüberholung (ZKD und VSD) bekommen.
    Leider haben wir damals nicht die Situation genutzt die Kolbenringe neu zu machen.


    Kann ich irgend etwas gegen den Ölausstoß machen?


    Übrigens ist mein LMM nach nun etwa 50-60tkm wieder defekt, auch reinigen hilft nichts mehr. Ist es möglich das übermäßig Öldunst über die Kurbelwellenentlüftung ausgeblasen wird und dann durch das ungefilterte Wiederansaugen den LMM auf Dauer himmelt?

    Würde so ein kleiner Spritfilter, wie es ihn für Motorräder gibt, Abhilfe für den LMM-Tod schaffen?




    Vielen Dank im Voraus.

  • ausgehärtet? Wenn die neu sind?
    Wieder mal ein Fall von "Ausgangsbeschreibung nicht richtig gelesen"...


    Kannst mal einen Kompressionstest oder machen oder eine Druckhalteprüfung. Dann weißte mehr. Und dann kann man noch kontrollieren, ob die Kurbelgehäuseentlüftung noch richtig funktioniert oder irgendwo verstopft ist oder so und sich damit Öl in den Ansaugtrakt zieht.

  • Richtig, die Ventilschaftdichtungen sind erst 30tkm alt...


    Bei der Kompressionsmessung vor 2 Monaten (da war das Problem auch schon), hatte ich auf allen 4 Zylindern etwa 10 bar gleichmäßig.
    Druckhalteprüfung haben wir noch nie gemacht. Wie geht das? Zündkerze raus Luft rein drücken und schauen ob es über 10 Minuten den Druck hält?


    Ich habe halt gedacht, dass wenn es fertige Kolbenringe sind, sich möglicherweise Druck aufbaut, der den Ölhusten über die Kurbelgehauseöffnung rausdrückt... Dann müsste der Luftfilter aber wahrscheinlich ein bisschen versaut sein?


    Verstopft ist die Entlüftung nicht, ist schon geprüft worden.

  • Genau, Du gibst Druck auf den geschlossenen (also Ventile zu) Zylinder und schaust, ob da was entweicht zum Kurbelgehäuse hin. Wenn Du da Druckabfall feststellst, dann nochmal die Messung machen und zwar mit einem kleinen Schlückchen Öl im Zylinder (das dichtet dann den mutmaßlich undichten Kolbenring ab) und dann weißte Bescheid, falls der Druck dann gehalten wird.


    Aber wenn die KGE frei und i.O. ist. Dann kann eigentlich, wenn man mal drüber nachdenkt, nix anderes mehr sein als Kolbenringe defekt oder festgebacken. Oder Ihr habt einen Fehler bei der ZKD gemacht (ich weiß, hört man nicht gern, könnte aber möglich sein)...

  • Auch wenn die Ventilschaftdichtungen vor 30tkm neu kamen, können die trotzdem schon wieder hinüber sein, da ihr keine Ventilführungen geprüft und die bei der LL mit Sicherheit schon Spiel hatten... :rolleyes:


    Aber alles nur Spekulation. Mach eine Druckverlustprüfung, danach weißt Du mehr.



    Gruß



    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • ausgehärtet? Wenn die neu sind?
    Wieder mal ein Fall von "Ausgangsbeschreibung nicht richtig gelesen"...
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    schon richtig gelesen, bei meinem W124 waren sie wieder nach knapp 20.000 platt,

    [align=center][color=#0000ff][b][i]Grüsse aus dem Ruhrpott


    Peter

  • Hallo zusammen,


    ich hatte das gleiche Problem mit meinem 230K, er hatte sich ca.1l MÖL auf 1000 km gegönnt, hatte jedoch sowohl Leistung als auch gleichmässige Kompression.


    Bei mir war die Kurbelgehäuseentlüftung vom Reservoir im Lagerbock der Servopumpe zur Ölwanne hin zugerotzt, so dass er sich über die Entlüftungsschläuche am Ansaugrohr das Ol reingezogen hat.


    Nachdem ich alles gereinigt hatte ( ich hatte das Auto gerade erst gekauft ) hab ich auch die Ölwanne demontiert, um möglichst viele Verunreinigungen zu entfernen und 10000 km lang alle 2000 km Öl und Filter gewechselt. Es war faszinierend, welche Teerartige Kacke ich da raus geholt habe.


    Die Arbeit hat sich gelohnt, denn nach der Aktion habe ich keinen messbaren Ölverbrauch während mittlerweile 60000 km mehr feststellen können.


    Wenn man mal " Kurbelgehäuseentlüftung M111 " googelt, findet man Zeichnungen, die einem da gut weiterhelfen können, zwar nicht vom Kompressormotor, ist aber bei allen M111 nahezu identisch.



    Viel Erfolg & Gruss


    Thorsten

  • Deine Ausführung macht irgend wie Sinn. Dass er Öl ansaugt, wenn die Verbindung zwischen Kurbelraum und Ölabscheideraum zu ist. Dann holt er sich das Öl direkt aus der Ölwanne...


    Ich habe dieses aussagekräftige Bild gefunden.


    Kann jemand bestätigen, dass die Luftdurchströmung tatsächlich so stattfindet, wie dort eingezeichnet?
    Ich habe irgend wie noch meine Zweifel, da ich nicht verstehe, welchen Sinn diese Ölzentrifuge (das kreiselartige, schwarze Ding, was die Kompressormodelle haben), dann bei einer Durchströmung der Luft in dieser Richtung bewirken soll.



    Kann das jemand das erklären?




    Wie hast du den Ölabscheideraum gereinigt? Bremsenreiniger am Eingang des dicken Entlüftungsschlauch reingeballert oder was? Demontieren kann man ihn doch nicht...

  • Hallo zusammen,


    genau dieses Bild meinte ich.


    Ich habe die Ansaugbrücke demontiert um den Servopumpenträger ( im Bild Nr.10 ) zu demontieren. Der Ölabscheideraum ( Bild Nr.11 ) war zur Hälfte voll mit einer teerartigen Ölpampe. Somit war der Ablauf zu dem Ölrücklaufrohr/Syphon ( Bild Nr.13 ) zu, und er zog sich fröhlich das Öl durch die Entlüftungsleitung ( Bild Nr.9 ) ins Ansaugrohr rein.


    Nach diversen Litern Bremsenreiniger, die ich in die Ablauföffnung zum Syphon reingejaucht habe ( ohne Erfolg :cursing: ) versuchte ich mein Glück mit einem biegsamen Bowdenzug. Wenn man sich die Zeichnung anschaut sieht man, dass das auch kein einfaches Unterfangen ist, da man erstmal den Bowdenzug in den im 90° Winkel gelegenen Syphon einfädeln muss, der aber seinerseits nochmal im 180° Winkel eng gebogen ist, bevor man dort Kurbelgehäuseluft schnuppern kann.


    Nach viiielen vergeblichen Versuchen und nochmehr Flüchen entschloss ich mich, die Ölwanne abzusenken um dem Problem von beiden Seiten zu Leibe zu rücken :cursing: .


    Das führte dann zum Erfolg, ich konnte den Syphon freistossen. Unvorstellbar, was dort für eine feste Pampe drin war! Mit viiiiel Bremsenreiniger Bowdenzugdurchfädeln und hin- und herziehen und Pfeifenreinigern habe ich diesen verd...Syphon wieder frei & sauber bekommen. Die Ölwanne habe ich wie schon erwähnt dann doch komplett ausgebaut um dort auch den Rotz zu entfernen.



    Wenn es stimmt, dass der Mensch mit seinen Aufgaben wächst, seid Ihr nach der Aktion gefühlte 2,50m gross.



    An Ersatzteilen sollte man sich im Vorfeld eine Ölwannen- und Ansaugbrückendichtung sowie den Entlüftungsschlauch mit Y-Verteiler und Schläuchen zum Saugrohr besorgen. Der Weichmacher dieser Gummischläuche verflüchtigt sich mit der Zeit, die Teile werden Glashart und gehen kaputt, sobald man drankommt oder zu lange draufguckt.


    Die Anschlüsse der Entlüftungsleitung am Saugrohr sind aus Messing und gehen auch gerne zu. Bei mir war eine verstopft, ich konnte sie aber mit einem dünnen Draht wieder freistossen.


    Ich befürchte, wenn beide Düsen frei gewesen wären, hätte der mehr Öl gesoffen wie Juhnke Schampus in seinen besten Tagen.


    Ich wünsche viel Erfolg bei der Aktion und hoffe, geholfen zu haben.



    Gruss


    Thorsten