Rost Behandlung

  • Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Brunox Epoxy gemacht?


    Erinnert mich bisschen an Fertan wenn ich das so lese allerdings mit Hartz drin und kann direkt überlackiert werden, ohne es vorher wieder abzuwischen!?!

  • Hi!


    Brunox Epoxy - Erfahrung? Jawoll.
    Vorerst: Immer wichtig, WAS Du damit vor hast. Es ist kein Zeug, dass Du überall drüberpinseln kannst.


    Wenn Du nicht gerade große Flächen machen musst, nimm auf jeden Fall KEINE Spraydose. Kauf Dir einfach eine Lackdose, und pinsel das Zeug auf. Somit werden genau jene Stelle erreicht, welche befallen sind.


    - Zuvor auf jeden Fall: Rost weg, soweit es geht!!!!!
    - Keine lackierten Flächen damit sonst musst Du diese mit Nitro wieder reinigen: Grund ist, dass das Material an diesen Stellen ewig (wochenlang) nicht aushärtet. Das siehst Du spätestens, wenn der Lack darüber runzelt.
    - Wenn Du damit Roststellen behandelst, bildet sich eine richtige Epoxydschicht darüber. Das Zeug saugt sich quasi in den Rost hinein. Diese Stellen werden auch schön trocken, sind aber IMMER vor einer Lackierung anzuschleifen.
    - Auf blankem rostlosen Material würde ich es nicht empfehlen. Da gibt es kaum etwas, mit was dieses Zeug reagieren kann. Hier nimmst Du besser einen Rostschutzgrund (Standox Perco), welchen Du nicht gleich überlackieren musst.
    - Auf blankem mit wenig Rost befallenem Material (nicht durchgerostet) meiner Meinung nach am besten geeignet.
    - Auf von Rost befallenem Material (durchgerostet) hilft nur einschweißen.
    - Auf jedem Fall sollte die Gegenseite anschließend mit FluidFilm oä. konserviert werden.


    Nochmal ganz wichtig: Vergiss die derzeitige Verarbeitung, wenn Du nicht mindestens 20 Grad hast. Frag nicht woher ich ..... :cursing:


    Das sind halt meine Erfahrungen damit, welche ich im Rahmen meiner vor kurzem durchgeführten Rostbehandlung an meinem Blauen gemacht hab.


    Viele Grüße
    Elmar

  • Danke für die Antwort!


    Hört sich soweit ja ganz gut an, bin darauf gekommen, da ich es immer wieder im Bereich Oldtimer Restaurierung gehört habe.
    Werde es im Sommer mal ausprobieren Rost hab ich ja genug 8|


    Ich hab nochmal ne andere Frage, und zwar habe ich jetzt die nicht sichtbaren Stellen wie z.B.: Unter dem Kotflügel, hinter der Stoßstange usw mit Zinkspray behandelt nachdem ich den Rost entfernt hatte und mit Fertan behandelt habe.


    Kann ich das so lassen oder sollte ich nochmal einen Steinschlag/Unterbodenschutz oder Ähnliches auftragen?


    Gruß


    Koop

  • Hi!


    Was schreibt denn der Hersteller vom Zinkspray was da drüber muss/soll?


    Grundsätzlich würde ich meinen, dass da weiteres Material darüber Sinn machen würde. Besonders jetzt vor dem Winter würde ich diese Stellen schon besonders schützen.


    Aber vielleicht hat da jemand noch was dazu zu sagen...


    Viele Grüße
    Elmar

  • Zitat

    Auch wenn du die betroffenen Bereich ordentlich gemacht hast, werden in
    spätestens 2 Jahren andere Bereiche kräftig am blühen sein. Das ist ein
    Fass ohne Boden.


    Ruhe bekommst du in der Art und Weise auf jeden Fall nicht mehr.

    Wenn man den Feind kennt, dann nicht.
    Als Erstes mal Gedanken machen, WARUM es DA rostet und DORT nicht...


    Und dann kommt man beim W202 (wohl auch beim W203) dahinter, daß er überall dort gammelt, wo eine der Schichten über der Grundierung entweder nicht vorhanden ist oder beschädigt ist. Nicht vorhanden ist sie z.B. am Unterboden über der Hinterachse oder entlang des Mitteltunnels, dort grinst dich die nackte Grundierung an.
    Beschädigt wurde sie bereits im Werk bei der Montage des Autos. Überall dort, wo ein Clip in's Blech gesetzt wurde oder wo etwas auf einen angeschweißten Stehbolzen geschraubt wurde ist der Lack, Unterbodenschutz oder Schutzwachs beschädigt worden. Und da gammelt es!
    Dazu kommen die Beschädigungen im Alltag: Hier ein Steinschlag, dort ein Kratzerchen, da eine Scheuerstelle... Und da gammelt es! ;)


    Grund dafür ist die biologisch abbaubare Grundierung, die sich in keinster Weise den Unbilden der Witterung wiedersetzt. Sie geht eine Symbiose mit der Luftfeuchtigkeit ein und löst sich schlicht und ergreifend auf. An meinem W202 habe ich z.B. die komplette Grundierung an den sichtbaren Stellen entfernt und durch Epoxygrundierung ersetzt. War recht einfach: Luftpistole, 10 bar Druckluft und weggeblasen den Mist :D



    Nochmal zur Verinnerlichung! Eine ganz normale Ausblaspistole hat da genügt und die Grundierung ist in großen Placken davongeflogen und hat sich als "Folienschnipsel" auf den Werkstattboden niedergelassen. Darunter das nackte Blech... Man meint, die Karosse wurde vor dem Lackieren eingeölt anstatt sie fettftrei zu machen. Keine Haltbarkeit, Nichts! Allerbilligste Baumarktplörre ist Gold dagegen! :patsch:



    Ich denke jetzt nicht, daß das immer so war, denn da, wo die Grundierung seit dem Auftrag des Decklackes kein Tageslicht mehr gesehen hat, hält sie bombenfest. Sonst könnte man ja den Decklack ebenfalls wegblasen. Oder bei 200km/h auf der Autobahn durch den Fahrtwind verlieren... Deswegen nenne ich sie "biologisch abbaubar". Saubere Leistung Daimler! Was hat der Verantwortliche dafür bekommen? Ich denke, daß das ein Maulwurf war, der auch bei den Münchnern auf der Gehaltsliste stand :thumbup:





    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Also der Hersteller schreib dort nichts weiter vor außer, das Zinkspray ist für Stellen geeignet die nicht mehr überlackiert werden sollen.


    Aber irgendwie trau ich dem ganzen nicht so recht, da an den besagten Stellen sich gerne mal Dreck und Sand sammelt der dann das Scheuern anfängt und Zack hab ich wieder Rost ?(

  • Man unterscheidet 2 Sorten Zinkspray.
    Einmal das normale als Grundierung womit ich seit über 20 Jahren meine Oldtimer behandel und sehr gute erfahrungen mit gemacht habe.
    Dann gibt es noch Glanzzinkspray welches eigendlich zum ausbessern von verzinkten Teilen(Treppengeländer usw)benutzt wird.
    Letzteres braucht nicht überlackiert werden.
    Ersteres ist wie geschrieben eine Grundierung.

  • Wozu Zinkspray?
    Eine vernünftige 2K-Epoxygrundierung genügt.
    Oder alternativ, wenn man sich das Anmischen und Spritzen mit einer Lackierpistole sparen will, 1K Epoxygrundierung von Colormatic.
    Da würde ich das Zinkgepansche lassen. Denn halten tut auf Zinkstaubfarbe nicht viel ;)
    Die von Glatze angesprochene Zinkgrundierung kenne ich allerdings nicht...



    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • 1K Epoxygrundierung von Colormatic


    Genau diese hatte ich teilweise (auch auf Chrom) verwendet und ist tadellos. Auch in der Verarbeitung Weiterverarbeitung unproblematisch.
    Wie gesagt: Mit Zinkspray habe ich überhaupt keine Erfahrung bzw. wurde mir das von meinem Lack-Spezie noch nie angeboten (denke mal nicht grundlos).


    lg
    Elmar