Stabilisator-Stange W202 rostig

  • Hallo zusammen,


    Bin an meinem W202 einem schlagendem Geräusch nachgegangen und dabei auf eine ziemlich verrostete Stabi-Stange (vorne) gestoßen.

    Wollte mir gleich ne neue bestellen aber ich finde nirgendwo eine mit der passenden Nummer.

    Stange: (MUB 897744) 202 323 48 65

    Auto: W202 c200 Kompressor 192ps

    Hatte jemand ein ähnliches Problem?

    Kann ich den Stabi vll sogar noch verwenden? Es fehlt bestimmt 2mm von der Stärke.

  • Hi,


    schwierig zu sagen. Die Geräusche werden jedenfalls, wenn dann, von den alten Stabilagern erzeugt:



    Du kannst den Stabi ja mal sauber machen, den Rost behandeln und schauen ob die Geräusche mit neuen Lagern weg sind. Ein neuer Stabi ist ja recht schnell eingebaut. Kommt aber drauf an was ein kompletter Satz kostet.


    In Frage kämen. noch die Traggelenke vorne. Hast du die mal angesehen?

    Mein Blog: TwentyMag <- Lesen, Teilen, Liken, Kommentieren, Abonnieren. Ihr wisst bescheid, was labere ich hier groß rum:o-o:

  • Moin,

    ich würde es versuchen, hat bei mir auch vor Jahren geklappt und ich habe bis heute Ruhe.

    Es gibt allerdings etwas zu verstehen und dann bei Aufbereitung und dem Einbau zu beachten:

    Die Gummilager sind nur ein Teil der Dreh- und Schubsystems bei diesem Stabi und es sind keine Gleitlager.


    Da sich die äußeren Angriffspunkte des Stabi beim Ein- und Ausfedern der Räder auf Kreisbögen um die unteren Querlenkerlager bewegen ändert sich auch der Zwischenabstand der beiden äußeren Lagerpunkte.

    Wenn beide Querlenker genau in Waage sind ist der Befestigungsabstand der Angriffspunkte maximal. Geht ein Querlenker nach oben oder unten verschiebt sich der Angriffspunkt mehr zur Fahrzeugmitte, der Abstand der Angriffspunkte für den Stabi wird z. B. beim vollen Einfedern beider Vorderräder durch die gleichsinnige Bewegung der Querlenker verkürzt.


    Der Stabi wird also nicht nur verdreht, sondern auch seitlich verschoben oder abwechselnd zusammengedrückt oder auseinandergezogen.

    Die kurzen Schenkel des Stabi können zusammengedrückt oder auseinander gezogen werden, dann muss aber die Mitte nach vorn oder hinten ausweichen können.

    Deshalb hängt der Stabi an senkrechten Federschwingen, die können nach vorn und hinten nachgeben, sie können sich auch etwas verbiegen, wenn die Verdrehung am Gummi eine hohe Kraft erzeugt. Die beiden inneren Gummilager "schweben" an den Federschwingen unter dem Fahrzeug.


    Alle Gummielemente funktionieren hier nicht als Gleitlager, die Verdrehung und Verschiebung an den Enden soll vom Gummi elastisch aufgenommen werden.

    Gummi verträgt kaum Zug, aber viel Druck.

    Deshalb werden die Lager stark vorgespannt, das verhindert dann auch gleichzeitig das Gleiten an den Berührungsflächen.

    Schon die Verhärtung des Giummis aufgrund von Alterungsvorgängen führt aber nach Jahren zum Versagen der Lager. Es beginnen Gleitbewegungen, das ergibt Geräusche und Verschleiß.

    Gleitmittel wie Silikonspray können dann die Geräusche minimieren, sind aber keine Abhilfe.


    Bei der Montage müssen alle Teile frei von Gleitmitteln sein und auch die Farbe auf den Metallteilen darf sich nicht bewegen lassen.

    Das ist nicht ganz einfach sicherzustellen.

    Ich habe meinen Stabi sandgestrahlt und mit Brantho Korrux nitrofest grundiert, dann mit Brantho 3in1 gestrichen. 3in1 bindet sehr langsam ab, durchtrocknung kann 14 Tage dauern. Deshalb haben die fertig lackierten Teile drei Wochen in der Sonne gelegen, dann war die Farbe einigermaßen durchgehärtet, konnte mit dem Fingernagel nicht mehr zerkratzt werden. Hier wäre eine 2-K Farbe vorteilhaft.

    Das Fahrzeug lässt sich gut ohne Stabi fahren.



    Die neuen Gummis hatten innen eine Lage Gewebe mit Kreuzstruktur, ich vermute, das führt zu guter Verankerung in jeder Farbe, aber die Schicht darf nicht mehr verschiebbar sein.


    Bei der Montage werden die Gummis in den Schellen sehr stark vorgespannt. Auch hier keine Gleitpaste auftragen, Schraubzwingen und fallweise auch Gewindestangen sind sehr hilfreich um die Teile zusammen zu bringen.

    Es gibt unterschiedlichen Stabis mit verschiedenen Durchmessern und dazu dann jeweils passende Gummilager

    Die Montage muss in Grundstellung erfolgen, das heißt, das Fahrzeug steht mit dem vollen Gewicht auf den Rädern. Ich habe Auffahrrampen verwendet. Eine Grube oder Auffahr-Hebebühne geht natürlich auch.


    Nach mehr als einem Jahr und 15Tkm sah das dann an einem inneren Lager so aus:

    auf einer Seite ist die Farbe noch sehr gut geschlossen, auf der anderen Seite gibt es einen Schaden, dessen Ursprung mir unbekannt ist. Aber zwischen der inneren Textillage des Gummis und Farbe bzw. Stabilisatorstange findet auch nach dieser Zeit keine Bewegung statt. Auch an der Schelle ist kein Farbabtrag durch Gleitbewegung erkennbar, die Aufnahme der Bewegungen findet im innern des Gummiteils statt.


    Hier:

    gab es eine rege Diskussion über die Gummilager, kann man lesen und sich eine Meinung bilden, muss nicht wiederholt werden.


    Gruß

    Pendlerrad

    Edited 4 times, last by Pendlerrad: auf Unterschiede der Stabi hingewiesen ().

  • Stabi ausbauen und zum nächsten Betrieb bringen, der Pulverbeschichtungen ausführt. Der bei mir um die Ecke hat gestrahlt und neu gepulvert. Hat mich grandiose 25 EUR gekostet (vor zwei Jahren).


    An einem Ende des Stabis wurde eine U-Scheibe angeschweißt zum Aufhängen. Die U-Scheibe hab ich abgebrochen und dort eine Spinselstrich 3in1 aufgetragen.


    Vor dem neu Pulvern den Stabi ein mal auf den Boden mit Pfeil nach oben legen und Notiz anfertigen zur Einbaulage.

  • vielleicht nebenbei noch schauen nach einem guten Gebrauchen.

    Ersatz wäre A 202 323 52 65 vielleicht hat ja noch ein MB Händler eine auf Lager

    Schöne Grüße
    Andreas


    Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe (Walter Röhrl)

    Edited once, last by p2m ().

  • Ersatz wäre A 202 323 52 65 vielleicht hat ja noch ein MB Händler eine auf Lager

    wie kommst Du auf ..52 65, die ist nach meinem EPC z. B. für C240 (202.026).

    Die Ausführung des Stabi ist vermutlich vom Motorgewicht beeinflusst und Sport ist jeweils die straffere Variante.


    Für einen 202.025 komme ich zu A202 323 43 65 für Classic oder Elegance, die Nummer ist auch auf dem Bild des Themenstarters.

    Für diesen Stabi sind die inneren Gummielemente A124 323 57 85 und außen A124 323 23 85, ersetzt durch A124 32349 85


    Für Sport komme ich bei C200 Kompressor zu A202 323 41 65, ersetzt durch ...56 65.

    Da die zugehörigen Gummielemente gleich sind gehe ich davon aus, dass diese Stabis an den Lagerstellen den gleichen Durchmesser aufweisen.


    Der Unterschied ist vermutlich nicht gravierend, denn der A202 323 43 65 ist auch in 220CDI 202.193 bis Ident-Nr. F576431 verwendet worden (obwohl der OM611 sicher schwerer als ein C200K ist), ab F576432 kam dann dann der von p2m vorgeschlagene ...52 65 (derpasst vermuttlich besser zum schweren Motor) Auch hier wieder die gleichen Gummielkemente für beide Stabis.


    Gruß

    Pendlerrad