W202 C180 zieht nicht bzw. hat keine Leistung.

  • Sehe das genauso, wie mein Vorschreiber!!

    Bei einem neu erworbenen, guten und erhaltungswürdigen 202, den man mind. noch 2 - 4 Jahre fahren möchte, würde ich auf jeden Fall DIREKT den LMM, die Lambdasonde, den Kurbelwellensensor, die Zündkerzen und -kabel sowie das K40-Relaismodul ersetzen. Kostet wirklich nicht die Welt und erspart in aller Regel späteren Stress.


    Go go go..

  • Na,

    mein OM 611 Modelljahr 99 hat über 300Tkm und ich habe noch keinen LMM, keinen Kurbelwellensensor und kein K40/4 ausgetauscht....


    Heißfilm-LuftMassenMesser werden meines Wissens typischerweise durch Schmutzpartikel belastet, die mechanisch als Kleinstgeschosse wirken, mit verschmutzter Luft wird auf Dauer Material abgetragen.

    Dazu können sich Schmutzteilchen im elektrisch erhitzten Bereich des Messelements festbrennen, die Oberfläche wird verändert, dadurch stimmt die Kalibrierung für die Messung nicht mehr.

    Der LMM benötigt einen wirksamen Feinstfilter, mit Original Papierfilter kann das als gegeben angenommen werden.

    Dann ist Sorgfalt beim regelmäßiger Luftfiltertausch angesagt, die Abdichtungen muss ordnungsgemäß funktionieren, Dreck aus dem Filtergehäuse nicht mit Druckluft in den LMM blasen, LMM nicht "reinigen"....


    Im Leerlauf ist die Messung der Lufmasse schwierig, es herrscht ja nahezu keine Bewegung im Ansaugrohr. Daher sind bei niedriger Drehzahl andere Werte für das MSG wichtiger.


    Wenn der LMM einen 5-poligen Anschluss hat ist der Temperaturfühler für die Ansaugluft im LMM-Gehäuse integriert. Dann hat das Abziehen selbstverständlich einen Einfluss auf den Leerlauf, das MSG muss wegen fehlender Ansauglufttemperatur mit Ersatzwerten rechnen.

    (M111 mit Motorelektronik ME ab 1.6.98 Pin 1 gelb/weiß, Ansaugtemperatur, Pin 2 Rot/blau 12V für HFM und Ansaugtemperatur, Pins 3, 4, 5 HFM),


    Der KWS (zweipolig) ist eine Kombination aus einer über einem Eisenkern gewickelten Spule und einem Magneten, der den Kern vormagnetisiert.

    Durch das vorbeibewegen einer gezahnten Eisenscheibe wird das Magnetfeld im Kern periodisch verändert, das erzeugt eine Wechselspannung in der Spule. Durch die Abtastung gibt es keinen Verschleiß, ein Ausfall geschieht durch andere Einflüsse und ist kaum vorhersehbar.

    Auch 3-polig angeschlossene Sensoren, die aktive Halbleitertechnik enthalten und das Hall-Prinzip nutzen sind kein kalkulierbarer Verschleißartikel.


    Gruß

    Pendlerrad

  • Quote

    keinen Kurbelwellensensor und kein K40/4 ausgetauscht....

    Ich auch nicht. Aber die anderen beiden sind einfach Verschleißartikel, auch wenn das viele nicht wahr haben wollen. Bosch gibt 160.000 km an, die auch dieser 202 mit Sicherheit gerissen hat. Beim LMM gilt ähnliches.

  • Ich hab mal ein Video gemacht, da sieht man die Verzögerung und das ruckeln gut :

    das im Video gezeigte Verhalten kann Dich auch in die Irre führen.

    Der Sollwertgeber teilt dem MSG mit, wieviel Leistung der Fahrer anfordert.

    Die Antwort des MSG auf diese Anforderung ist softwaregesteuert und genügt im Zweifel auch übergeordneten Zielen.


    Gasstöße können den Antrieb in Schwingung versetzen, das ist nicht nur unangenehm, Stöße belasten die Antriebsmechanik auch sehr stark.


    Mein CDI hat im MSG eine in den entsprechenden Unterlagen beschriebene "Anti-Ruckel-Software". Die von Dir gezeigten "Schubser" würden von einem MSG des CDI komplett ignoriert, da käme als Ergebnis keine Änderung der Leerrlaufdrehzahl.

    Erst ein langsames Hochziehen oder das Halten der Gasstellung führt bei meinem CDI zur Drehzahlanhebung.


    Gruß

    Pendlerrad

  • Bj: 1999

    das ist keine besonders verlässliche Angabe.

    Wie schon erwähnt, gibt es ab einem Bestimmten Zeitpunkt in 1999 das Einspritz- und Zündsystem ME, davor war es HFM.

    Einen Heißfilm-Luftmassenmesser haben beide.


    Die Angabe der FIN (Fahrgestellnummer) macht klar, zu welchem Modelljahr Dein Fahrzeug gehört und was genau eingebaut wurde.

  • also, bevor Anfang mit dem Teiletausch, auslesen gehen

    Schöne Grüße
    Andreas


    Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe (Walter Röhrl)

  • Ich bin hab zwar kein Mechanikerhintergrund, bin aber sehr interessiert an der ganzen Mechanik / Technik und will so viel wie möglich
    selber machen und was dabei lernen!

    Diesen Ansatz kann ich gut verstehen und möchte Dich dazu ermuntern, das durchzuziehen.

    Es ist aber auch eine Fleißarbeit "schnell, schnell" wird meist nichts.


    Wie Du bereits an den bisherigen Beiträgen erkennen kannst gibt es zu jedem Fehlerbild viele Erfahrungen und noch mehr Meinungen.


    Wenn Du jedem Rat-Schlag folgst kann das leider auch einen zumindest finanziellen Rück-Schlag bedeuten und eventuell verschwindet Dein Problem trotzdem nicht.

    Aus meiner Erfahrung sehe ich bei Fehlersuchen eine gewisse Abfolge, oft steige ich im Verlauf der Suche in einen vorherigen Schritt wieder ein:

    1. Fehlerbeschreibung
      Diese muss so genau und umfassend wie möglich erfolgen (es hilft, wenn man schon jetzt beginnt, etwas aufzuschreiben)
    2. Randbedingungen, auf die sich ein Fehler auswirken könnte in die Betrachtung aufnehmen.
      In diesem Fall wäre z. B. der Verbrauch je 100km bei unterschiedlicher Fahrweise und die gefahrenen Höchstgeschwindigkeiten interessant...
    3. Ideenfindung, was könnte es sein.
      Auch "Brainstorming" im Sinne einer Erfassung auch ungewöhnlicher Gründe, ohne diese sofort auf Wahrscheinlichkeit abzuprüfen.
      Meinungen sind frei, jede Meinung ist O.K. aber jede Meinung sollte im nächsten Schritt mit Fakten des tatsächlichen Zustands /Fehlers /Fahrzeugs abgeglichen werden und kann bei der Priorisierung als "sehr unwahrscheinlich" zunächst beiseite geschoben werden. (Wenn die Prüfung am Objekt ganz einfach ist würde ich heute aber vieles untersuchen, von dem ich mal dachte, es sei nicht möglich...manchmal war es dann doch so!)
    4. Priorisierung
      Welche zum jetzigen Zeitpunkt als mindestens entfernt möglich eingestufte Idee lässt sich mit einfachen Mitteln, geringsten Kosten und zügig überprüfen. Hier ist oft eine innere Panik zu überwinden, vielfach neigen wir zur Annahme der größten / teuersten Ursache, diese sollte "nach hinten"
    5. Informationssammlung
      Wie kann ich ausgewählte Ideen so überprüfen, dass ich nach der Prüfung mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Aussage über das Vorhanden sein erkenne?
    6. Erste ausgewählte Idee prüfen, bewerten

    Nach der Prüfung gibt es häufig Gründe, bei den ersten Punkte nachzuarbeiten, neue Ideen aufzunehmen oder Randbedingungen genauer zu beschreiben.


    Dann kommt die nächste Idee an die Reihe.


    Bevor es "richtig teuer" oder sehr aufwändig wird sollten die bis hierhin als "sehr unwahrscheinlich" eingestuften Ideen als Möglichkeiten in Betracht gezogen werden.

    Was kann ich noch prüfen, obwohl ich eigentlich denke, das ist es nicht?


    Und dann gern noch mal von vorn, wo ist meine Bewertung noch ungenau, welche Informationen kann ich noch einholen und was kann ich genauer ermitteln?


    Wenn Du mit dem vorhandenen Fahrzeug einen "längeren Weg" mit viel Eigenleistung siehst solltest Du dich nach einem passenden Diagnosegerät umschauen.


    Hast Du einen "Bastelplatz"?


    Kennst Du Menschen, die Dir einfache Messgeräte für z. B. Unterdruck und Überdruck (bis etwa 5 bar) leihen können oder willst Du selbst etwas Geld dafür ausgeben?


    Gruß

    Pendlerrad

  • Ich sehe auf deinem Profilbild ein K, also Köln. Wenn das Teil passt, kannst du mit meinem LMM mal testen obs besser wird, komme aus der Nähe, allerdings hab ich den V6, ich weiß nicht, ob der auch bei deinem funktioniert.