Neu eingebauter Motor startet nicht -> LÖSUNG: Werkseitige Vertauschung Zündspulenpaare und Schaden an Drosselklappenverkabelung"

  • @ Mechanik:


    Der Motor kommt (vermutlich) aus einem Unfallwagen und wurde bei glaubhaften 39.500 Km vor 17 Jahren ausgebaut. Die Mercedes - Männer haben alles geprüft, Kompression, Steuerzeiten etc.etc.

    Nach übereinstimmenden Aussagen zweier Betriebe ist

    a. der Motor kerngesund und

    b. die geringe Laufleistung glaubhaft.


    Natürlich habe ich vor dem Einbau den Motor vorsichtig mit neuem Öl (1 Spritzer auch in jedes Kerzenloch) von Hand durchgedreht (Motor war frei), den Filter gewechselt, neue Kerzen, pipapo.

    Bei den bisher zurückgelegten ca. 1.200 Km ist kein Ölverbrauch meßbar, er bläut nicht aus dem Aupuff, hat ausreichend Leistung , keine Geräusche, Leerlauf prima unabhängig von der Motortemperatur etc..


    @ Unterschiede Motoren:


    laut Werksunterlagen / Mercedesfachleute der passende Motor für dieses Fahrzeug / Steuergerät / sonstige Peripherie. Keine Unterschiede zum Originalmotor, keine zusätzlichen oder fehlenden Sensoren.


    Heute habe ich auf Verdacht mal noch die Zündspulen getauscht, die Anschlüsse entfettet und auf Verpolung kontrolliert. Ergebnis: Keine Änderung.

  • Unterschied Motor - Schaltwagen - Automatik ist mit Sicherheit nur Zweimassenschwungrad und Anlasserzahnkranz und die Sensorkontaktstellen für KW-Sensor.

    Was ist an der Sensorkontaktstelle Deines Wissens unterschiedlich???? - das wäre ja eine bisher nicht beachtete Fehlerursache!


    Zahnkranz ist original Automatik, Sensoren sind 3 Stück verwendet worden, Abstand zu den Blechstreifen / Magnet am Zahnkranz ist minimal (s.o.), MSG ist

    a. original vom Automatikwagen und

    b. auch schon ausgewechselt und

    c. bei Mercedes getestet worden

  • So, letzte Meldung vor Eintreffen und Einbau des neuen Getriebekabelbaums:


    Hatte den Vielfachstecker beim ABS offen und Stecker A am PMS weg zwecks Durchprüfen. Ergebnis:


    1. Große Verwirrung - was z.B. alles auf dem Pin 10 des Steckers A liegt...

    Die zweite violette Leitung vom Magnetschalter ( in den Motorkabelbaum integriert) läuft im Stecker in´s Leere - karosserieseitig ist dieser Pin

    nicht belegt.

    2. Anhängede Skizze über Kabelfarben / Verbindungen an der karosserieseitigen Buchse, falls es mal jemand gebrauchen kann....

    3. Nach Wiedereinstecken viel besseres Anspringen beim ersten Startversuch!!!


    --> wie schon nach dem Arbeiten am Getriebe (s.o.) vermutet könnte es also am alten Getriebekabelbaum liegen.


  • Du bezeichnest mehrere Pins mit "Masse", deren Kabelfarbe aber kein Braun enthält.

    Das ist vermutlich nicht korrekt, nach meiner Kenntnis gibt es bei MB keine Massepunkte, an denen Kabeladern ohne braun abgelegt sind.

    Hast Du hier Massepotential gemessen? Dann wäre auch der Widerstand zu einem Massepunkt interessant. Echte Masseverbindung und Massepotential ist nicht das Gleiche, es kann sich um Schalter oder Verbraucher handeln.

    Gruß

    Pendlerrad

  • GEFUNDEN !!!!!!!!!
    Nochmals einen allerherzlichsten Dank an alle, die mitgedacht, -gegrübelt, -recherchiert und - gefiebert haben!

    Die Verzweiflung halbiert sich, wenn andere daran teilhaben.


    Und was war es jetzt? - das, weswegen ich die ganze Sache in eine Fachwerkstatt gebracht habe, da es das einzige Bauteil ist, das man ohne Oszi und Computer nicht prüfen kann.

    Auskunft der Werkstatt auf mehrmaliges Nachfragen: Dieses Bauteil ist als Fehlerquelle absolut auszuschließen.


    ES WAR DIE DROSSELKLAPPE ... genauer gesagt das Kabel von der Drosselklappe zur Steckverbindung mit dem Motorkabelbaum, die an der Y - Strebe des Ansaugflansches angeschraubt ist.

    Da muß irgend ein leichter Wackelkontakt / defekte Isolierung o.Ä. im Inneren schlummern. Jedesmal, wenn ich im Bereich unter der Drosselklappe rumgefuhrwerkt habe (KW - Sensor, Getriebekabelbaum, Zündspulen etc.) hat sich die Situation verändert.


    Überholte Drosselklappe mit neuem Kabel eingebaut - springt an wie es sein soll!


    Viel gelernt habe ich trotzdem, vielleicht hilft diese ellenlange Geschichte mal noch irgend jemandem auf der Suche nach dem Kupferwurm.

    Als Quintessenz läßt sich festhalten:


    Bei Vormopf W202s (und wahrscheinlich anderen Benzen dieser Ära) bei beginnenden Auflösungserscheinungen der Kabel gleich ALLE Kabel im Motorraum erneuern,


    auch wenn es finanziell ein Disaster ist. Zeitaufwand und die Wahrscheinlichkeit, das 2 Wochen später die nächste elektrische Baustelle auftaucht relativieren den Preis.


    Dankbare Grüße,


    grischa.ka

  • Die Erkenntnis, dass man da, wenn, dann alles machen muss, ist eigentlich nicht so neu😜

    Aber schön, dass die Odyssee zu einem guten Ende kam. Viel Spaß beim Fahren und genießen... 🤗👍

  • Ich freue mich, dass der Fehler am Ende beseitigt werden konnte.

    Dein Verhältnis zu Elektrik, Schaltplänen und so weiter konnte durch die eingehende Beschäftigung mit diesem Fahrzeug wahrscheinlich deutlich verbessert werden.

    Du hast noch eine Antwort in der Konversation.


    Allzeit Gute Fahrt!


    Pendlerrad