Verkabelung Drosselklappe A0001419125, M111

  • Hallo in die Runde,


    nachdem der MKB vor einigen Jahren dran war hab ich mich nun an die Drosselklappe gewagt. Ich hatte die Befürchtung, dass Kurzschlüsse in der Verkabelung der Drosselklappe mir irgendwann das Motorsteuergerät zerstören könnten. Der alte MKB war bröselig, aber kein Vergleich zur Verkabelung der Drosselklappe, die wirklich ganz am Ende war!


    Um euch ins Bild zu setzen im Anhang der Schaltplan der Drosselklappe. Wie im Schaltplan ersichtlich, ist die Leitung vom Stecker A1405403381 in die Drosselklappe eine Spezialanfertigung mit 8-Adern, dabei sechs der Litzen mit 0.5mm2 und zwei der Litzen (für den Stellmotor) mit 0.75mm2 (Edit: Originalkabel hatte 1.00 mm2, laut Schaltplan 0.75 mm2.) Ich bin mir unsicher wie ich die Neuverkabelung angehen sollte.


    1) A1405403381 (lieferbar, etwa 80 EUR) bestellen und hoffen, dass es sich nicht nur um den Stecker sondern auch die PINs und Kabel handelt. Die örtliche Niederlassung konnte dazu keine klare Auskunft geben, gab jedoch an, dass Stecker i.d.R. ohne Pins und Kabel geliefert werden. Das Verpackungsmaß ist jedoch mit 24x17x3cm angegeben. Es könnte das Kabel dran sein. Kann da jemand von euch eine Auskunft geben? Ist A1405403381 wirklich nur der Stecker oder ist das Kabel mit dran?


    2) Noch mehr Geld in die Hand nehmen und bei Kurth-Klassic einen Nachbau mit FLR6Y Litze für über etwa 120 EUR kaufen? Kabeldurchführung in die Drosselklappe müsste dann vermutlich mit Vergussmasse abgedichtet werden, weil der Kabelsatz viel dicker ist als das Original. Gibt es Erfahrungen mit diesem Nachbau? Auf mich macht das Bild keinen vertrauenswürdigen Eindruck, denn die aufgerschrumpfte Ummantelung hinterm Stecke sieht so aus als ob dort das Kabel im Stecker nicht neu ist und stattdessen nur das Kabel hinterm Stecker erneuert wurde.


    3) Stecker aufschlitzen (danach mit Epoxidharzkleber wieder abdichten) und selber Kabel nachfertigen (Edit: Stecker ist aus PA. Epoxidharz nur mit Primer, sonst 2K PU z.B. PlastBond). Ich hab die Durchführung durch das Gehäuse der Drosselklappe unzerstört ausbauen können. Diese Vorgehen hätte den Reiz, dass die Durchführung im Original incl. O-Ring wieder eingebaut werden könnte und keine Vergussmasse zum Abdichten nötig wird. Edit: Durchführung lässt sich nach Ausbau auf gewünschten Durchmesser Aufbohren. Hinteren, kabelnahen Teil des Steckers auf zwei Seiten mit Handschleifer mit Korundscheiben auftrennen. Der Stecker lässt sich dann in drei Teile zerlegen.)


    Meinungen? Ideen? Ratschläge?


    Viele Grüße

    Roland


    PS: Es gibt hier im Forum keine Anleitung zur Überholung dieser Verkabelung. Wenn ich fertig bin, kann ich gerne noch eine Anleitung anfertigen.


    Edit: Die Verkabelung der Drosselklappe wurde in 01/2022 erneuert. Verbaut wurden Silikonleitungen von Lapp mit Querschnitt laut Schaltplan (siehe oben).

  • Da ein anderer und verwandter Thread sich etwas vom Thema "Leck im Unterdrucksystem" zu "Defekt Drosselklappe" entwickelt, erfolgt die Antwort auf broeselw202C220 besser passend in diesem Thread:

    Dann wird eventuell deine DK eine weck haben, oder vielleicht mal die DK anlernen.

    Ja, die Drosselklappe (A0001419125) hat einen weg - leider. Ausblinken gibt immer wieder Fehler 8 "Fehler im System Leerlaufregelung".


    Der Schaltplan der DK ist oben angehangen, enthält aber nicht alle Bauteile. Insbesondere an den Abgriffen der Potis zu Pin 1 und 2 müssten noch weitere Widerstände sitzen. Vermutlich sind dies die laserabgeglichen Widerstände, die nach öffnen der DK auf der Platine sichtbar sind (siehe Bild weiter oben).


    Messwerte am Stecker der Drosselklappe:


    Eintrag Messung an Pins DK "zu" in Ohm DK "offen" in Ohm
    1 3/7 1.03k 1.03k
    2 3/2 1.06k 1.77k
    3 7/2 1.53k 1.13k
    4 3/1 1.90k 2.58k
    5 7/1 2.70k 1.77k
    6 1/2 2.85k 3.09k

    (Bitte die Werte auf keinen Fall als Referenzwerte für eine Prüfung nutzen! Gegebenenfalls verlässlichere Werte finden sich hier.)


    - Eintrag 1: Messung entlang der Schleifbahnen der beiden Potis d.h. der Widerstandswert von zwei parallelen Widerständen wird gemessen. Der Wert sollte sich entsprechend beim Öffnen der DK nicht ändern - und das tut er auch nicht.

    - Eintrag 2 und 3: Messung erfolgt durch Druck auf den Hebel, so dass sich das große Zahnrad dreht. Werter scheinen in Ordnung, wenn auch nicht mehr wie am ersten Tag.

    - Einträge 4/5: Messung über Poti r1 laut Schaltplan. Werde ändern sich, wie es erwartet werden würde.


    Anschließend hab ich am Stellmotor gemessen. Der Wert war zunächst unauffällig bei 3 Ohm. Für die Messung ist es jedoch nötig den Motor währenddessen langsam (!) zu stehen, um alle möglichen Stellungen der Kohlen zum Kollektor zu prüfen. Damit der Motor gedreht werden kann muss das große Zahnrad raus. Dieses lässt sich über ein Loch auf der Rückseite mit einem passenden Dorn auspressen. Anschließend kann der Motor frei gedreht werden. Die Messung hat Stellungen am Motor ergeben, bei denen der Widerstand bis auf 2.3k Ohm stieg. Masseschluss konnte ich nicht messen. Der Motor ist trotzdem defekt.


    Zunächst der Workaround gegen hohen Leerlauf bzw. "Wie stelle ich die Leerlaufschraube ein?":


    Im Netz konnte ich zum Einstellen der Leerlaufschraube lediglich einen Beitrag aus 2007 zu dieser Schraube finden. Wer an der Schraube drehen möchte, dem empfehle ich vorher Markierungen an den beiden Zahnrädern und an der Leerlaufschraube anzubringen.


    Die Leerlaufschraube hat am Ende einen Bolzen der federnd gelagert ist. Position der Leerlaufschraube gibt den Bereich an, den der Stellmotor die Drosselklappe mit betätigtem Leerlauftaster noch weiter schließen kann. Die Mutter hat SW14 und die Schraube hat Feingewinde mit 1.0 mm Steigung. Ab dem Punkt an dem die Leerlaufschraube die Drosselklappe beginnt zu öffnen wird 5 halbe Umdrehungen weitergedreht und dann mit der Mutter gekontert d.h. die Schraube ist 2.5 mm "eingeschraubt". Der federnden Bolzen ist 2.0 mm lang. Drehe ich die Einstellschraube 1/2 Umdrehung raus (jetzt 2.0 mm) eingeschraubt) dann wird zwar immer noch Fehler 8 abgelegt, aber falls die DK scheitert die Leerlaufdrehzahl zu erreichen, dann liegt diese bei 900 U/min. In die andere Richtung gleiches Spiel, dann etwa 1300 U/min Leerlauf. Ein zweites Antippen des Gaspedals bringt den Leerlauf weiter auf etwa 750 U/min.


    Die Lösung:


    Der Motor musste getauscht werden. Nach Auspressen des Zahnrades kann der Motor ausgebaut werden. Verbaut ist ein Elektromotor von Johnson mit der Aufschrift "12V, 993 647 051, 352032". Ich hatte mittlerweile eine weitere Drosselklappe zur Reparatur da die gleiche Beschriftung auf dem Motor vorgefunden. Dieser Motor wird bei Johnson als HC355XLG-101 bezeichnet. Ein neuerer Ersatz gleichen Typs hatte den Aufdruck "12v, 993 647 060, 311711". Solch einen Motor habe ich verbaut und alle Leerlaufprobleme gehören der Vergangenheit an. Der Motor ist schwer zu bekommen. Ich hab ihn bestellen lassen und habe ganze 40 EUR für diesen sehr kleinen Elektromotor gezahlt. Immer noch um Welten günstiger, als eine neue Drosselklappe.


    Viele Grüße

    Roland

  • Hallo in die Runde,


    ich melde Vollzug. Drosselklappe ist repariert und Leerlaufprobleme gehören der Vergangenheit an. Hab den obigen Beitrag entsprechend für die Nachwelt angepasst.


    Der Stellmotor war defekt. Es ist ein Johnson HC355XLG-101 verbaut und solch einen Typ hab ich wieder eingebaut.


    Die Drosselklappe ist schon seit einigen Wochen wieder im Einsatz. Ich hab es nicht eher geschafft, hier die Informationen zu aktualisieren. Entschuldigt bitte die Verzögerung.


    Viele Grüße

    Roland

  • Hallo Roland,


    was hatte das Auto für Probleme? Ich frage weil meiner C 180 BJ. 1995 Drehzahleinbrüche hat. Im kalten Zustand geht er sofort wieder aus, ich gasgeben bis er etwas warm ist. Wenn der warm ist und ich auf D schalte bricht er mit der Drehzal ein, schalte ich die Klima an geht er bis auf 3-400 U/min. in den Keller.


    Wäre cool wenn du eine Idee hättest.


    VG

    Antonio

  • Ganz heißer Tipp wäre die Verkabelung im Motorraum anzuschauen. Die Leitungen zu den Einspritzdüsen sollte man einsehen können. Wenn die Verkabelung dort schon Risse oder gar Brüche in der Isolation hat ist klar: der Kabelbaum sollte neu inkl. dem Zündspulenkabelbaum UND der Drosselklappenverkabelung intern.

    Grüßle!

    Johannes


    Fuhrpark:

    Opas Ehemaliger (jetzt Sommerfahrzeug): 94er C180: Imperialrot, Stoff schwarz, Elegance, 1. Hand, 65.946km.

    2003er A209 CLK320 Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 192.000km.

    2005er S211 E500T Brillantsilber, Leder Anthrazit, Elegance, 217.000km.

    Omas 280SE: 78er 280SE: Cayenneorange, Stoff Bambus, 2. Hand seit 1980, 188.000km.

    Ehemalige:

    2002er S210 E430T 4matic: Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 376.000km.

  • Der andere Thread ist weiter oben verlinkt. Ich hatte Probleme mit der Leerlaufdrehzahl. Es hat nicht geschwankt, aber die Drehzahl war zu hoch, etwa bei 1100 U/min. Antippen des Gaspedals half, um die Drehzahl auf die gewohnten 750 U/min zu senken. Das trat nicht in der Warmlaufphase auf. Zusätzlich hatte ich leichten Leistungsverlust und leicht erhöhten Verbrauch.


    Ausblinken gab 8 Impulse (Fehler im System Leerlaufregelung).


    Ich hab zunächst auf Falschluft getippt, ein Leck am Verteilerblock Unterdrucksystem gefunden, und die Dichtungen der Einspritzdüsen zum Krümmer waren auch beschädigt und wurden erneuert. Das hat das Problem mit der Leerlaufdrehzahl jedoch nicht gelöst.


    Die Drosselklappe hatte einen Schaden. Die Schleifbahnen sind scheinbar noch in Ordnung, der Stellmotor war jedoch defekt. Tausch des Stellmotors hat das Problem dann gelöst.


    Bei deiner Fehlerbeschreibung würde ich zunächst erstmal Ausblinken und die Drosselklappe neu anlernen.


    Viele Grüße

    Roland