Automatik 722.6 rollt bei kleiner Steigung nicht von selbst los

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Nun, seit ein paar Wochen habe ich ja ein 722.6 Tiptronic-Getriebe eingebaut. Wie das immer so ist, achtet man auf vieles und ist vielleicht zu empfindlich. Ich bin auch länger kein solches Getriebe mehr ausgiebig gefahren, trotzdem kommt es mir etwas komisch vor.


    Die Schaltvorgange, insbesondere beim Hochschalten, fühlen sich alle soweit OK an. Auch bei höheren Geschwindigkeiten oder beim Kickdown hab ich nicht das Gefühl, dass das Getriebe durchrutscht oder so. Stehe ich allerdings an einer Ampel und gehe von der Bremse, rollt der Wagen nicht gleich los. Auf ebener Strecke vergehen so 1 - 2 Sekunden bis er sich bewegt. Hierbei hat man aber nicht das Gefühl, dass das Getriebe noch einen Gang sucht oder sonst mechanisch irgendetwas macht. Es fühlt sich einfach träge an.


    Stehe ich dann auch nur in einer minimalen Steigung, rollt der Wagen gar nicht mehr an. Geht man aufs Gas klappts natürlich, aber bis zu einer gewissen Steigung muss er doch trotzdem Vorwärtsdrang haben, oder?


    Ist das richtig so? Ich kann mich nicht erinnern, dass mir das so extrem schonmal in anderen Autos aufgefallen wäre.


    Dazu kommt, dass das Getriebe beim Anhalten einmal kurz ruckt. Wenn ich das richtig beobachte, dann ist das immer beim runterschalten von 3 nach 2. Der Wagen verzögert dann für eine halbe Sekunde etwas stärker als er es durch die normale Bremse tut. Danach ist alles gut. Die anderen Schaltvorgänge fühlen sich OK an.


    Der Getriebeölstand ist meiner Meinung nach OK. Ich hab letzte Woche mit dem Peilstab gemessen nachdem ich 50 km gefahren war. Das ÖL stand exakt in der Mitte der Warm-Skala.


    Könnte es dennoch zu wenig ÖL sein? Ich habe die Temperatur nicht ausgelesen, wenn das Getriebe wämer als die für die Messung vorgesehenen 80 ° war, könnte sich dadurch Messergebnis entscheidend verfälschen? Es würde da theoretisch dann bei 90 ° mehr anzeigen als bei 80 °. Oder ist da etwas anderes im Busch? Der Wandler vielleicht?


    Der Leitungssatz und das Steuergerät sind trocken, den Getriebestecker hab ich natürlich getauscht. Eingefüllt ist das freigegebene Fuchs Titan ATF. Fehlerspeicher von Motor und Getriebe sind leer.

    Kreative Ideen?


    Gruß,
    Daniel

  • Das Öl dehnt sich schon gewaltig aus bei Erwärmung. 50 km sind m.E. eher zu viel um zu messen.

    Ich würde mal 0,1 Liter nachfüllen und dann sehen. Messen vll. eher nach 20 km. Du hast ja sicher etwas zur Hand mit dem man zu viel Öl wieder abpumpen oder ablassen könnte.


    Bei Steigungen ist nicht viel mit Vortrieb, und ein leichtes Rucken beim Runterschalten halte ich auch für normal, hatte ich bei allen Getrieben bislang. Zumindest hin und wieder.

  • Die Kriechneigung verringert sich mit geringem Ölstand, allerdings gehe ich davon aus, dass bei dem von Dir gemessenen Ölstand dies nicht vorliegen sollte.


    (Du wirst ja bei laufendem Motor gemessen haben)


    Die Geschichte mit dem harten Ruck, tritt die vorrangig im kalten Zustand auf?


    Kontrollier mal bei konstant 30, 40, 50 Kmh die Motordrehzahl, also nur im normalen Fahrbetrieb ohne Änderung der Fahrpedalstellung, sollte dort ein Drehzahlschwanken auftreten ist vom defekten Wandler auszugehen.


    Ein Rücksetzen der Adaptivwerte bringt da nix, diese Geschichte hängt dann eist mit klebender WÜK zusammen.


    Ganz extrem hatte ich dies bei einem ZF6G HP Getriebe, trotz Ölwechsel etc hat der bei 50 Kmh Drehzahlschwankungen von 300 U /min gehabt und immer toll reingeschlagen, nach Wandlertausch war dieser Fehler behoben.

  • Miß, wenn er warm ist, es darf sich mit zunehmender Wärme nicht immer mehr ausdehnen und lass ihm vor dem Messen aber mindestens DREI (3) Minuten Zeit, damit sich das Öl sammeln kann.

    Grüße aus der Baustellenhaupt- und Fächerstadt

    ... xundbleiwe und Kotzbeutel tragen


    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Das Öl dehnt sich schon gewaltig aus bei Erwärmung. 50 km sind m.E. eher zu viel um zu messen.

    Ich würde mal 0,1 Liter nachfüllen und dann sehen. Messen vll. eher nach 20 km. Du hast ja sicher etwas zur Hand mit dem man zu viel Öl wieder abpumpen oder ablassen könnte.

    Hm, dann muss ich wohl doch nochmal die Temperatur auslesen und dann genau bei 80 ° messen.

    Bei Steigungen ist nicht viel mit Vortrieb,

    Ich spreche aber von "Steigungen", die man eigentlich mit dem Auge kaum wahrnimmt. Es geht mir also nicht um die steile Parkhausauffahrt, sondern z. B. ums Einbiegen von einer Seitenstraße auf eine Hauptstraße, dort ist ja immer ein kleines Gefälle damit Regenwasser zum Straßenrand läuft. Da rollt er schon nicht von selbst an.

    und ein leichtes Rucken beim Runterschalten halte ich auch für normal, hatte ich bei allen Getrieben bislang. Zumindest hin und wieder.

    Aber auch so, dass der Wagen merklich verzögert wird? Und zwar immer, also reproduzierbar?

    (Du wirst ja bei laufendem Motor gemessen haben)

    Ja, so wies im WIS steht. Laufen lassen, alle Fahrstufen durchschalten, bei laufendem Motor messen.

    Die Geschichte mit dem harten Ruck, tritt die vorrangig im kalten Zustand auf?

    Es tritt immer auf, also bei jeder Bremsung in den Geschwindigkeitsbereich wo auf 2 runtergeschaltet wird. Ob es bei kaltem Getriebe anders ist, muss ich mal beobachten. Bei kaltem Getriebe ist allerdings der Vortrieb beim Lösen der Bremse wesentlich stärker. Und zwar so, wie ich ihn von Automatikfahrzeugen zu kennen glaube. Das spricht eher gegen zu wenig Öl, denn dann müsste es ja mit steigender Temperatur besser werden und nicht schlechter.

    Kontrollier mal bei konstant 30, 40, 50 Kmh die Motordrehzahl, also nur im normalen Fahrbetrieb ohne Änderung der Fahrpedalstellung, sollte dort ein Drehzahlschwanken auftreten ist vom defekten Wandler auszugehen.

    Ich werd mal drauf achten am Wochenende. Lässt sich ja mit dem Tempomat ganz gut machen. Aufgefallen ist mir in diese Richtung bislang aber nichts.

    und lass ihm vor dem Messen aber mindestens DREI (3) Minuten Zeit, damit sich das Öl sammeln kann.

    Also im WIS steht man soll vor der Messung alle Fahrstufen durchschalten. Das Widerspricht ja genau dem 3 Minuten warten.

    • Offizieller Beitrag

    Genau die beschriebenen Symptome haben ja die alten W168 sehr oft im Alter, bei nem anderen Getriebe allerdings.

    Ich hab das 722.6 und es hat nicht die von dir genannten Eigenschaften.

    Es hat ständig Vortrieb, egal ob ebene Fahrbahn oder Steigung...die Verzögerung hab ich auch nicht, genausowenig wie ein rucken.

    Kreative Ideen?

    Nö. Dein Getriebe scheint nicht in Ordnung zu sein.


    Oder kennst du das Spenderfahrzeug und weisst, dass es vorher problemlos gearbeitet hat?

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin mit dem Spenderfahrzeug 100 km gefahren, hab aber eher drauf geachtet ob es weich hochschaltet, ob der Kickdown geht und ob es durchrutscht. Obwohl ich eigentlich denke dass mir das jetzige Verhalten aufgefallen sein müsste, will ich aber jetzt nicht meine Hand dafür ins Feuer legen.


    Aber da ich ja Getriebe, Wandler, Steuergerät und Kabel aus dem Spender übernommen hab bleibt ja eigentlich nichts mehr an "neuen" Fehlerquellen aus meinem Auto über. Eigentlich müsste es also schon vorher gewesen sein. :/

  • Die Theorie, von zu wenig Öl kannst Du sofort wieder fallen lassen, sofern Dein Füllstand anähernd im Soll Bereich liegt. Wenn der so eine enorme Einflußgröße wäre, dass sich sogar geringste Abweichungen im Schaltverhalten bemerkbar machen, dann hätte man im Fahrbetrieb durch Kurven und Hügel ein ständig wechselndes Schaltverhalten.

    Der Schaltstoß beim Zurrückschalten, von 2 nach 1, tritt vermutlich vor allem im Schiebebetrieb auf.

    Das haben viele 722.6 mehr oder weniger ausgeprägt. Bei mir tritt das nur auf, wenn ich vorher eine steile Bergabpassage gefahren bin.

    Ich habe das schon vielfach beobachtet. Bei meinem Roten Baron ist es auch stärker ausgeprägt, als bei meinem Grünen.

    Hatte letztens einen C280, da war es bei meiner Referenzstrecke, die ich täglich zur Arbeit fahre, noch etwas ausgeprägter. Aber das Schaltverhalten war sonst unauffällig, weshalb ich mir da Gedanken mache.


    Das Anfahrkriechverhalten ist stark abhängig von der Getriebeöltemperatur... Wäre, bzw. ist für mich aber kein Beurteilungskriterium für den Zustand des Getriebe.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt doch dort so eine Platine / Leiterplatte? Oder meinst du das mit Steuergerät?

    Auf der können sich Späne aus dem Getriebe sammeln welche dann zu diversen Getriebestörungen führen können.

    Ich erinnere mich gerade, dass ich das einmal hatte, nach dem vorsorglichen ATF Ölwechsel letztes Jahr.

    Der Wagen schaltete dann auf der Probefahrt allerdings fast garnicht mehr.

    Die Mechaniker haben die Platine dann gereinigt, danach war alles wieder in Ordnung.