Erhöhter Ölverbrauch

  • Ach bei der Laufleistung sollte ein m112 kaum Spürbaren Verschleiß haben. Welches Öl wurde denn verwendet? Und wie ist dein Fahrstil?

  • Ach bei der Laufleistung sollte ein m112 kaum Spürbaren Verschleiß haben. Welches Öl wurde denn verwendet? Und wie ist dein Fahrstil?

    Ich verwende 5W-30. Beim Fahren versuche es nicht zu überdrehen; Max. 3000 U/min (eventuell bei einer Überholung 4000 U/min). Würde wegen dem Tempolimit von 130Km/h höhere Umdrehungen gar nicht gehen.

  • Wenn es nicht Ventilschaftdichtungen, Unterdruck im Ventildeckel oder so eine Kleinigkeit ist, kannst du dir überlegen was billiger ist: Öl für 3€ den Liter nachfüllen, oder ein großes Fass aufmachen.

    Ich vermute (falls ich nichts dagegen unternehme), wird der Ölverbrauch mit der Zeit eher höher, oder ?
    Bzgl. Ventilschaftdichtungen: man findet Videos, wo man diese ohne der Demontage vom Zylinderkopf tauscht. Ich habe gehört, dass dies aus 2 Gründen bedenklich ist:
    1) die Ventile könnten sich beim Tausch der Schaftdichtung verdrehen, und dann werden sie nicht richtig abdichten (teilweise verbrannter Treibstoff gelangt im Auspuff usw...)

    2) wenn die Ventilführungen auch schon verschlissen sind, dann werden innerhalb kürzer Zeit die neue Schaftdichtungen wieder verschlissen sein

    (Dazu kommt noch, dass beim V6 Motor die hintere Ventile nicht so leicht zu erreichen sind; wenig Platz. Ev. braucht man dazu teuere Werkzeuge ?....)

    Was meint ihr darüber ?

    Eine laienhafte Frage: falls wirklich der Ölrückführkanal (im hinteren Teil vom Ventilgehäuse) verkokt ist, könnte man mit einem dünnen Metall (ähnlich, wie der Ölmessstab) den Weg quasi "freimachen" ? Oder beschädige ich damit die Kanalwand ?

    Die Seite ist wirklich gut :)

  • Zitat

    die Ventile könnten sich beim Tausch der Schaftdichtung verdrehen, und dann werden sie nicht richtig abdichten (teilweise verbrannter Treibstoff gelangt im Auspuff usw...)

    Quark. Hochwertige Triebwerke haben extra Mechanismen/spezielle Hydrostößel eingebaut, die das Ventil mit jedem Takt weiterdrehen, damit eben Hotspots vemieden werden.(ob der M112 sowas hat, weiß ich nicht). Die Ventile sind gehärtet und geschiffen, für sowas was du meinst, müssten da Riefen drin sein, dann würde der Motor nur noch wenige dutzend Bh schaffen und dann endgültig mit Ventilschaden stehen bleiben.


    Zitat

    wenn die Ventilführungen auch schon verschlissen sind, dann werden innerhalb kürzer Zeit die neue Schaftdichtungen wieder verschlissen sein

    Das eine hat erstmal nichts mit dem anderen zu tun. Kleinere Motoren haben meist gar keine Schaftdichtung, klar, wenn dann die Führungen verschlissen sind, muss man neue einpressen und weider auf Sollmaß reiben. Die Ventilschaftdichtung ist ja nur ein geformter Simmerring oberhalb der Führung, dessen einzige Aufgabe ist, eben das Öl darunter zu halten. Aber da ist ja kein Öldruck drauf, es geht ja nur um die Menge Öl, die das Ventil am Schaft mit nach oben bringt und dort abstreift.
    Also: Auch wenn die Führung verschlissen wäre, würde eine neue Schaftdichtung dicht halten, sofern das Ventil noch unbeschädigt ist.

    Öl: Sehe ich genau so. Da du jetzt ja recht viel Öl brauchst, wechsel doch erstmal, und schau ob sich was ändert.

    Wegen dem Ölkanal: Ja, den kannste mit einem Draht oder dünnen Bohrer wieder frei machen. Aber das Öl, was nicht mehr zurückkäme, müsste dann ja alles über die Ansaugbrücke zurück in den Motor kommen. Zieh mal den Schlauch zur Brücke ab und schau wie ölig dass darin ist.
    Ansonsten: Motor wirklich dicht? Wenn nirgendwo(auch nicht am getriebeseitigen Simmerring) Öl rauskommt, und die Entlüftung es nicht ist, verbrennt der Motor das Öl eben mit. Dann kannste mit dem Endoskop mal schauen, bei "so wenig" Kompression würde ich dann aber wirklich schon auf den Verschleiß der Laufgarnitur tippen.

    Also: Kuckst du Ansaugbrücke, Ventildeckel(wegen Dichtheit), Kurbelwelle und Riemenscheibe vorne. Wenn alles dicht ist, und die Ansaugbrücke nicht im Öl schwimmt, schau mal in die Deckel (brauchste nachher Flüssigdichtmittel für die kleinen) und wenn dort nicht literweise das Öl steht, braucht der Motor eben Öl.

    • Offizieller Beitrag

    Bei 0,5 Liter Öl pro 1.000km würde ich mir keinerlei Gedanken machen. Das verbrauchen meine W202 auch. Auch der Kompressionstest klingt völlig ok, wie Helix bereits schrieb.


    Mach halt' den Druckverlusttest, der kostet nicht viel, gibt aber detailliert Auskunft, ob und wo er "durchpfeift". Je nach Ergebnis dann die weiteren Schritte (bevor ein


    Lass den Druckverlusttest bei einem Motorenbauer machen, für den ist das Tagesgeschäft und der gibt Dir die richtigen Auskünfte.

  • Helix meint: „Die Ventilschaftdichtung ist ja nur ein geformter Simmerring oberhalb der Führung, dessen einzige Aufgabe ist, eben das Öl darunter zu halten.„

    Fast richtig. Die Aufgabe ist es, das Öl drüber zu halten.

    Öl ist im ZK, Ventile werden nicht geschmiert.

    Mein M112 braucht auch rund 1L/1.000 km. Bläut morgens beim Kaltstart.

    Tippe da auch auf Schaftdichtungen.

    Beim Umstieg von 5W 40 auf 10W 40 ging der Ölverbrauch etwas zurück.

    Ach ja, der Motor wird nicht so opamässig gefahren wie der des TE. Meiner muss schon ab und zu in den Begrenzer oder nahe dran. Vmax auch. Der soll schon drehen, dafür ist er da.

    GrusS

  • Hallo,

    Kompressionstest hatte ich bereits im MB-Service. Da hat man ein klein wenig Verschleiß festgestellt: normal wäre, wenn sich die Kompression zwischen 10-12 Bar bewegen würde. Bei meinem Fall ist sie zwischen 9-10 Bar.

    Druckverlusttest werde ich noch auf jeden Fall machen.
    Ist es überhaupt bei 135t Km der Verschleiß der Kolbenringe realistisch ?

    an den Kompressionswerten sieht man hauptsächlich den Zustand der Ventile und Ventilsitze, Ebenfalls Einfluss auf die Kompression hat:

    - Drosselklappe offen oder geschlossen beim Test (vorgeschrieben ist offen)

    - Motor auf Betriebstemperatur

    - vorheriger Langstreckenbetrieb um Ablagerungen an den Ventilsitzen abzubrennen

    - Zustand der Batterie (eher gering)


    Bei 135.000 km würde ich aber gerade beim M112 nicht von einem Problem im Bereich der Kolbenringe ausgehen. Eher von einer verschlammten Entlüftung (Ölabscheider) oder verhärteten Ventilschaftabdichtungen.


    Falls beides i.O sein sollte, dann lass bei der Druckverlustmessung auch die Zylinder endoskopieren. Wenn da Riefen drin sind, sieht man das selbst beim Druckverlust nicht unbedingt, jedoch wird Öl in den Brennraum hoch geschoben. Aber erst mal mit den schon beschriebenen einfachen/günstigen Sachen anfangen...


    Die Ventile werden durchaus geschmiert. Wenn die Schaftabdichtungen gar kein Öl durchlassen würden, hätte dies erhöhten Verschleiß und evtl. auch das Fressen vom Schaft in der Führung zur Folge.


    Gruß

    Holger

  • Danke für die vielen nützlichen Tipps.


    Angenommen, mit dem Motor und Dichtungen ist alles in Ordnung. Wenn es aber dennoch 0,5l / 1000Km verbraucht, dann ist das doch ein Konstruktionsfehler, oder ?



    Danke,
    Daniel