Erhöhter Ölverbrauch

Hallo,

ich habe seit einiger Monate das Problem, dass ich alle 2000Km ca. 1Liter Motoröl nachfüllen muss. Das Auto hat nur 135t Km, Baujahr 2003 (C 240, W203). Es wurde bisher immer jährlich ein Ölwechsel (gemeinsam mit Öl- und Luftfilter) durchgeführt. Ich habe in diesem Forum gelesen, dass die M112 Motoren (zumindest bis Baujahr 2000) eine bekannte Schwachstelle mit dem Ölkanal haben.
Es kann sein, dass mein Motor (trotz Baujahr 2003) dasselbe Problem hat.
Ich habe einen sehr interessanten Beitrag gelesen, und ich würde die dort beschriebene Reinigung machen. Ich habe dabei einige Unklarheiten:

1. "kleinen Deckel": ist damit der Ölabscheider gemeint ?
2. "Die Ventildeckel dann ordentlich reinigen ist ja auch halb so wild. In diesem Zuge kann man dann ja auch gleich die Anschlussbohrungen aufbohren!": welche Anschlussbohrungen bzw. wo sind diese zu finden ?
3. "Er meint es liegt an einem Kanal zwischen Motor und Getriebe, der gereinigt werden müsste. In diesem setzt sich dreck ab und dann läuft das öl in die Drosselklappe bei Volllast.": könnte jemand ev. ein schematisches Bild dazu zeigen, damit man das findet ? (Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte hier auch ein Ölsiphon sein, was ebenfalls verstopft ist.)
4. "Schaltsaugrohr reinigen": gilt dies nur für die Diesel-Variante oder auch für Benziner ?
   

Vielen Dank für Eure Hilfe,

Daniel

Zitat von C240T_Elegance

falls man einen äußeren Verlust nicht ausschließen kann; hast du mal den Ölkühler kontrolliert? Da werden gerne die beiden Dichtungen undicht, wie es bei mir (noch) der Fall ist.

Ja, es gibt bereits einige sichtbare Stellen, wo das Motor schwitzt. Eine davon ist der Öhlkühler. Die Dichtung vom Deckel der Ventilgehäuse ist auch nicht mehr so gut. Die werden demnächst alle getauscht.

Zitat von Xpelle77

Das Problem besteht bei dem Ölkanal und der Gusshaut bei deinem Modelljahr nicht mehr....

beim Defekten Ölkühler müsste das Kühlwasser komplett kontaminiert sein, Ausgleichsbehälter schwarz.

Ölverbrauch kann viele Ursachen haben, Kolbenringe, Ventilschaftabdichtung und , wenn Verbaut die Ölabscheider der KW Entlüftung, ( bin mirr aber nicht sicher, ob der M112 diese hat)

Ich geh davon aus, dass der Motor eine Dichtigkeitsprüfung von Unten erfahren hat? Die KW Simmeringe am M112 Abtriebsseitig werden gern undicht.

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Ok, das beruhigt mich etwas, dass der Gusshaut nicht mehr da ist. Könnte es aber trotzdem sein (wie ich im Anfangs erwähnten Thread gelesen habe), dass der Ölrückführkanal (im hinteren Teil der Ventilgehäuse) verkokt ist und der Öl nur langsam abfließt ? Dies werde ich noch prüfen.
Doch Ölabscheider gibt es. Habe schon gesehen. Der befindet sich am Ventilgehäuse. Der sieht tatsächlich, wie ein kleiner Deckel aus. Deswegen war meine erste Frage, ob damit wirklich der Ölabscheider gemeint ist.

Der wird auch demnächst gereinigt.

Gute Idee mit der KW Simmeringe.

Abtriebsseitig, also muss man dazu die Getriebe ausbauen ?

Ein KFZ Mechaniker meinte, dass die Ölabstreifringe verkokt (aber nicht unbedingt verschlissen) sind und deswegen können ihre Funktionalität nicht erfüllen. Genauer gesagt, die kleine Bohrungen in der Kolbe, hinter den Ölabstreifringe, verstopft sind und der Öl wird nicht in die Ölwanne zurückgefördert sondern verbrannt wird. Könnte das stimmen (bei Saugbenziner und bei dieser Km Laufleistung) ? Kann man dagegen etwas noch tun ? (außer sie zu tauschen)

Zitat von playaboy

Wie wird der Wagen denn bewegt? Langstrecke oder eher kurzstrecke? Eventuell mal die Ventildeckel abnehmen und mal schauen wie es drunter aussieht. Wenns sehr verschmutzt ist würde ich die Ölwechsel Intervalle verkürzen und mal ne Motorspülung machen.

Ich bin der 2.Besitzer. Der vorheriger Besitzer war ein alter Herr. Ich vermute, er hatte sehr viel Stadtverkehr mit dem Auto (was die Verkokung erklären könnte). Aber sowohl er als auch ich haben jährlich (alle 10t - 15t Km) das Öl gewechselt.
Unter den Ventildeckel habe ich noch nicht geschaut, aber werde ich bald machen.

Zitat von jof

Du könntest einen Kompressionstest machen (in Eigenregie) und anschließend einen Druckverlusttest (üblicherweise Werkstattsache). Mit den Ergebnissen kann man die Problematik eingrenzen und eventuelle Schäden in Betracht ziehen oder ausschließen.

Kompressionstest hatte ich bereits im MB-Service. Da hat man ein klein wenig Verschleiß festgestellt: normal wäre, wenn sich die Kompression zwischen 10-12 Bar bewegen würde. Bei meinem Fall ist sie zwischen 9-10 Bar.

Druckverlusttest werde ich noch auf jeden Fall machen.
Ist es überhaupt bei 135t Km der Verschleiß der Kolbenringe realistisch ?