Ungelöstes Fahrwerksproblem: Werte gut, Auto zieht stark nach rechts

  • Nabend zusammen! Joa, was soll ich sagen, der 202 läuft. Allerdings treibt mich seit Mitte letzten Jahres das Problem, dass der Wagen stark zur Seite zieht. Ich weiß, klingt jetzt nicht wirklich problematisch, aber ich komme nicht weiter.


    Der Wagen zieht nach rechts, also so stark, dass wenn ich genau in der Mitte der Fahrbahn fahre und das Lenkrad los lasse, nach 100m der Beifahrer Muffensausen bekommt und das Auto den Rand kratzt. Lenkrad muss man entsprechend 5-10 Grad links runter ziehen, damit es dauerhaft gerade läuft. Räder sind Winterräder von Conti von letztem Jahr. Radlager sind auch neu und gleich fest angezogen.

    Dachte schon mal Bremsen. Aber die müssten ja gewaltig hängen. Bremswerte sind 260/260 200/200 also komplett gleichmäßig, TÜV war im Oktober. Gut, nur dass sie packen heißt nicht, dass sie nicht nicht schleifen, aber drehen sich auch etwa gleich gut. Wird aber auch kein Rad heiß oder so.


    Ich habe dann nach Fragen und Tipps noch mal das gesamte Hirschgeweih gegen ein neues ausgetauscht, der Rest der Achsen(vo + hi) ist ja gerade mal ein Jahr alt seit der Generalüberholung. Kurz nach dem Tausch bin ich dann die Achse vermessen lassen bzw wollte ich.


    Bei MB kurz anfragt, der Spieler sagte, die hätten mal ne Aktion gehabt. War wohl schon länger nicht mehr der Fall gewesen, sagen wir mal so. Erst fing der Aufnahmemensch an rumzureden, ja, was denn gemacht worden sei, evt müsse man Schrauben tauschen und blabla. Daraufhin meinte ich dann recht flapsig, dass ich höchstpersönlich die Achseteile komplett ausgewechselt habe, mir Schrauben die ich bei seinem Kollegen neu geholt hätte, und garantiert keine Schrauben gewechselt werden würden ohne meine Zustimmung. Also technisch hatte der – wenn überhaupt – nur sehr oberflächlich Ahnung vom Aufbau einer Achse.


    Naja, nach seinem freundlichen Angebot: Spur einstellen ohne Sturz 280€ zzgl MwSt und darauf fünf Wochen Wartezeit habe ich ihn darauf hingewiesen, dass ein Satz neue Reifen billiger wäre und sie selbst bei ihrem Satz von 140€/Stunde bestimmt nicht 2 Stunden unter meinem Auto rumkriechen würden, und mich noch freundlich verabschiedet. So viel zu dem Angebot :D




    Also ne Reifenbude besucht, haben mir die Spur eingestellt. 60€ ca. (fürs Bild, das untere Protokoll mit Edding). Leider war man nicht in der Lage den Computer zu bedienen, die Nachlaufwerte sind für Classic/Elegance Sänften aber nicht für Sport. Egal. Auto zieht immer noch nach rechts.

    Jetzt kürzlich bei einer anderen Bude gewesen(Funfakt, auch eine Hoffmann Bühne, allerdings als große Schere statt Viersäulenmodell, nur zwei Drehteller vorne, aber nahezu gleiches Protokoll. Nur hier hat der Monteur es nach meinem Hinweis geschafft Sportfahrwerk mit SA480 einzustellen. ,


    Nach dem Einmessen sagt der Geselle: Tut mir Leid, Spur ist absolut im Rahmen der Sollwerte. Hat noch minimal was am Sturz drehen wollen, ging aber ohne Exzenterbolzen ja nicht, waren vorher aber auch keine drin. Probefahrt gemacht, zieht immer noch nach rechts. Es hieß, ich sei zu empfindlich, das Auto liefe doch gut, gerade bei den Kilometern…(was hat das bitte damit zu tun wie viele km ein AUto drauf hat? Ich möchte gerne eine Dienstleistung haben und dafür auch bezahlen) Dann bei der Probefahrt den Mechaniker auch mal fahren lassen und darauf hingewiesen dass er auch das Lenkrad mit einem Finger festhalten würde. Das ist das zweite neuere Protokoll. Was soll ich sagen, im Westen nichts neues. Dann folgte die Erklärung, dass die Fahrbahn ja immer nach rechts kippe, wegen Regen. Dass das Auto auch schief auf der schiefen Ebene steht, und ein normales Auto nicht nach 100 Metern ohne Lenkrad gegenhalten in den Graben zieht, wollte man nicht hören. (Ja, Hangabtriebskraft kann ich auch ausrechnen, aber das kann nicht so viel sein.


    Außer, dass der Nachlauf noch auf den Elegancewerten steht, finde ich nichts „gravierendes“ was daneben ist, kann die Werte aber auch nicht wirklich zuordnen.


    Da es so schlimm eigentlich erst seit meinem ganzen Umbau ist, muss es ja irgendwo dran liegen.

    Am liebsten würde ich selber mir so eine Messbühne anschaffen und rumprobieren, den ganzen Halunken kann man ja offensichtlich nicht über den Weg trauen, aber dafür fehlt der Platz – und eigentlich will ich mich auch gar nicht damit so viel beschäftigen müssen. Wobei ich sagen muss, diesen ganzen Messbühnen mit Kameras und Spiegeln die an die Reifen gemacht werden, traue ich eh nicht über den Weg. Ich hätte ja gerne was absolutes mit Messuhren an den Flanschen, aber aber…


    Wie relevant sind die negativen Werte ganz unten? Vielleicht gibt es ja noch Ideen.


    Ich habe auch schon das Lenkgetriebe in Verdacht, da viel Spiel im eingeschlagenen Zustand vorhanden ist, und ich auch wie ein anderer User hier mal, mir einbilde, dass das kurveninnere Rad bei Volleinschlag kraftlos ist. Lenkgetriebe hätte ich sogar noch ein, nur für „auf Verdacht tauschen“ fehlt mir aktuell die Zeit, die Nerven und wegen der Kälte mach ich es schon mal gar nicht. Dagegen spricht aber, dass das Getriebe ja selber keinen Einfluss auf die Spur hat, sondern eher nur das Lenkrad schief stehen würde, oder ich viel Umkehrspiel hätte. Aber eine gerade Spur müsste meinem Verständnis nach auch mit ausgelutschtem LG noch halbwegs gerade fahren.


    Haut mal ein paar Sachen raus was ihr denkt.

  • Hi Helix,


    dass du ein Sportfahrwerk hast sieht man ganz gut an den Werten. Deiner ist tiefer als mein C36 :P Wie du bereits erkannt hast, sind die Werte von der Fahrzeughöhe abhängig, ich persönlich vertraue meiner MB Werkstatt und sogar sie kriegen es manchmal nicht 100%ig, bessern aber Kleinigkeiten auf Kulanz schnell nach.


    Ich habe neulich meine 3 (von insg. 4 ) Hinterachsschemmellager gewechselt. Seitdem zieht er auch nach rechts. Hast du was an der HA gemacht bzw. wie sind deine Lager (ins. die Vorderen) ?


    Ansonsten sehen deine Werte unglaublich gut symmetrisch aus , freu dich :)

  • Genau das waren auch die Antworten der Monteure - aber es hilft ja nichts, wenn der Bock weiter in den Graben will :D


    Hinterachse ist komplett neu. Alte ausgebaut, alle Streben getauscht, Rahmen gestrahlt, neue Gummilager rundum (Lemförder), neue Radlager. Daran dachte ich auch schon mal, also das die HA vielleicht schief drin sitzt. aber eigentlich wird die ja über die vier Bolzen der Karosse zentriert, und der Rahmen dann ja über die Gummilager. Ob da solche Toleranzen drin sein können?


    Warum der Wagen so tief ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Sind noch die org Federn. Hinten müsste eigentlich auch noch 1-3cm runter damit es gleich aussieht, aber die Niveauachse ist ein bisschen störrisch...

  • Ich tippe jetzt ins Blaue, aber hast du die Spur hinten mal einstellen lassen?

    Eine der Streben hat einen Knus mit so einer EierUnterlegscheiben, ich habe auch keinen Plan wie die heißen.


    Foto: Quelle Flodiho KLICKEN HIER


    Wenn du dir das Bild ansiehst, neben dem Benzinfilter ist unterhalb des Querlenkes eine Schraube sichtbar (Auf dem Bild ca. 1cm). Ich meine, bin mir aber nicht ganz sicher, das dieser Bolzen einer mit Konus ist.

    Meines Wissens nach stellt kann man dadrüber die Spur hinten ein.


    Jochen, der übrigens hier komplett ins Blaue rät.

    Schwarzer Benz, laute Schreie, endlich ist der Boss wieder da ... (Zitat: Kollegah)
    Es zählt nicht was für ein Auto neben dir steht.. Es zählt wie du zu dem Auto stehst!
    Ich konnte aus unerklärlichen GrÜnden in der Schule während der Kommasetzung nicht Geistig anwesend sein..
    Und ich Entschuldige mich für jeden Rechtschreibfehler.. leichte Lese- u. Rechtschreibschwäche!

  • Das mit dem "losen" Rad bin ich gewesen. Nur: ein neues Lenkgetriebe ändert daran nichts. Das hängt mit dem Winkel zwischen Spurstange und Lenkhebel zusammen. Sprich im eingeschlagenen Zustand bilden die Beiden eine Gerade. Das wäre konstruktiv so und wäre nicht schlimm. Damit das Rad dabei nicht "überschlägt", wurde der Anschlagbolzen gesetzt. Ich habe mein Lenkgetriebe ersetzt, weil es bei JEDEM Lenkeinschlag bei einem Hindernis (Bordstein, Schlagloch) geknallt hat - und weil ich eine sportlichere Lenkung wollte...


    Den 202 einzustellen ist eine Wissenschaft für sich - und wenn man SO konsequent die diesbezüglichen Arbeitsanweisungen von MB ignoriert, wie das die hiesigen Werkstätten tun (inkl. der hiesigen Niederlassung!), dann wird es zu einem hoffnungslosen Unterfangen! So meine 5-fachen Erfahrungen jedenfalls. Motor laufen lassen ist schonmal kompletter Unfug und Spurdrückvorrichtung (oder so Ähnlich?) nie gehört. Auch werden die Einstellwerte selbst garnicht beachtet, weil die Software macht es dem "Herrn Einstellinschenööör" auch megaeinfach: Rot und Grün, fertig. Ist alles Grün, ist alles gut. Nur daß du dabei aber auch Toleranzen hast... Ich meine, du kannst ja links in die eine Richtung gerade so eben "grün" haben und rechts in die andere Richtung gerade so eben "grün haben". Ist in Summe trotzdem schei*e. Daß das Fahrzeug dann beim Fahren sofort aus den Werten raus ist, ist klar. Hab ich dem letzten "Herrn Einstellinschenööör" bei Vergölst eindrucksvoll bewiesen. Er alles ratz-fatz auf "gerade so eben grün" geschraubt und für gut befunden, ich dann nur mal mit der Faust auf den Reifen geschlagen: Zack-Rot! "Und DAS willst du mir jetzt ernsthaft als gut verkaufen? Gib dir mal n bißchen mehr Mühe!"


    Den Vogel hat aber die NL abgeschossen: "Das ist beim 202 so, Veraltete Technik! Und von einer Einstellvorschrift wissen wir Nichts. Das macht alles unser neuer Super-Duper-Prüfstand von alleine!" - "Neeeee Freunde, das ist beim 202 NICHT so. Ich kenne diese Autos noch als Neuwagen. Die können geradeaus fahren! Das weiß ich! Und eine Vorrichtung ist auch nur so gut wie der, der sie bedient, egal wie toll der Computer da dran ist!" Was die mit meinem Auto veranstaltet haben, schreib ich besser nicht... nur soviel: Jedes Rad ist danach in eine andere Richtung gelaufen. Jetzt hätte man ja als Kunde theoretisch das Recht auf Nachbesserung, nur praktisch...? Ich sag's mal so: Irgendwann bist du die sinnlosen Diskussionen leid!



    Letztlich hat's (mal wieder...) meine kleine Stammwerkstatt hinbekommen. Ein kleiner Einmann-Betrieb, der zum Achsvermessen zu einem Bekannten fährt und dessen 25 Jahre alten manuellen Meßstand benutzen darf. So what! Was hat der gemacht? Er hat's einfach nur RICHTIG gemacht: Sich an die Vorschrift gehalten und bei dem Meßwerten die Toleranzmitte angestrebt - und voila, alles hübsch!


    Ich meine, die teigige Lenkung bleibt, das ist beim 202 tatsächlich so. Und die Rückstellkräfte und der Geradeauslauf sind bei Weitem nicht so ausgeprägt wie bei einem Frontkratzer mit Zahnstangenlenkung. Die sind ja diesbezüglich "stur wie ein T34" hätte mein Opa gesagt...



    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Also:

    Im Messschrieb ist m.E. keine Ursache für Rechtsablaufen zu erkennen, im Gegenteil ist der relevante Wert für Ablaufen , der Nachlauf sogar im positiven Sinne rechts grösser als links, was eine rechts grössere Vorspurkraft erzeugt als links. In der Summe ergibt sich dadurch ein Gesamtmoment nach links. Da auch die Fahrachse schön geradeaus zeigt, hätte ich mal mit einem Reifenkreuztausch angefangen. Dabei ist erstmal egal, ob die Reifen laufrichtungsgebunden sind. Mit diesem Test kann ein Reifenkonus als Ursache ermittelt werden. Sollte es bei der Rechtstendenz bleiben, könnte auch ein sog. Plysteer (Unterschiede in den Lagenwinkeln der Reifen) Ursache sein. Fast überall auf der Welt wird dabei ein drehrichtungsunabhängiges Linksziehen eingebaut. Das macht die Sache in Rechtslenkerländern mit Linksablauftendenz kritischer. Billigreifen haben da oft erhebliche Toleranzen und tragen zum Ablaufen maßgeblich bei. Mit einem neuen Lenkungsdämpfer lässt sich etwas mehr Reibung ins System bringen. Leider lassen sekundär gesteuerte Kugelumlauflenkungen nur geringe Einflussnahme auf das Ablaufen zu und mehr Reibung in der Lenkung ist dabei eher nicht so wirksam wie bei primär gesteuerten Lenkungen. Auch die Steuerkantengeometrie bleibt dabei eine stumpfe Waffe. In der Summe sinkt dabei im Betrieb die Reibung in der Lenkung über der Laufleistung und das Spiel nimmt dabei zu...(s. teigig).

    Nun bleibt noch das sog. physikalische Ablaufen. Der Wagen wird immer der Neigung der Straße folgen wollen. Das kann man mal an einem WE in einem Industriegebiet als Geisterfahrer auf der linken Fahrbahnseite testen. Gehts dann symmetrisch nach links?

    Heutzutage hat man halt mit Elektrozahnstangelenkungen zigfache Einflussmöglichkeiten und dazu noch eine erheblich höhere Steifigkeit im Lenkstrang und damit das Ablaufen inzwischen im Griff.

    Regards

    Rei97

  • Jochen-43er

    Ich weiß welche Schraube du meinst. Joa, ich die beim Einbau mit dem Gedanken daran, dass es sich wohl um Einstellschrauben handelt, so gut es geht gleich eingebaut und angezogen.
    Beim Einstellen bisher nur gesagt: "Einmal Spur einstellen bittö, mein Wägen zieht nach rechts". Das setzt ja dann wahrscheinlich eine Bühne mit vier dieser Verdrehteller voraus, mal schauen ob ich zu den anderen noch mal hin will.


    Zitat

    Den 202 einzustellen ist eine Wissenschaft für sich - und wenn man SO konsequent die diesbezüglichen Arbeitsanweisungen von MB ignoriert, wie das die hiesigen Werkstätten tun (inkl. der hiesigen Niederlassung!), dann wird es zu einem hoffnungslosen Unterfangen! So meine 5-fachen Erfahrungen jedenfalls.

    Ich bin jetzt bei drei und weiß was du meinst. Das lustige: Ein Bekannter lässt seine Autos auch immer bei jemandem mit analoger Vermessung einstellen, der das nebenbei macht. Ich würde es ja auch am liebsten selber machen, weil ich die Einstellung der Leute auch recht naiv finde. Ein paar Winkelminuten sind halt echt nicht viel, und wenn man schon sieht das alleine beim festziehen die Werte wieder verlaufen...



    Zitat

    Im Messschrieb ist m.E. keine Ursache für Rechtsablaufen zu erkennen....In der Summe ergibt sich dadurch ein Gesamtmoment nach links.

    Also meine Hand sagt gerade nach vier Stunden Fahrt etwas anderes :D

    Gut, Kreuztausch kann ich machen, habe sogar noch nen anderen Satz mit (steinharten) Reifen, das könnte ich mal testen.
    Lenkdämpfer hatte ich schon einen neuen da, habe ich nicht verbaut nachdem ich den alten ausgebaut und mit dem neuen verglichen habe. Also zumindest war bei händlicher Bewegung (mal schnell, mal langsam) kein nennenswerter Unterschied zu spüren.


    Zitat

    Nun bleibt noch das sog. physikalische Ablaufen. Der Wagen wird immer der Neigung der Straße folgen wollen. Das kann man mal an einem WE in einem Industriegebiet als Geisterfahrer auf der linken Fahrbahnseite testen. Gehts dann symmetrisch nach links?

    Werde ich auch noch mal testen, aber aktuell geht es entschlossen nach rechts sobald ich die Flossen vom Steuer nehme. Probiere ich dann auch mit den anderen Reifen bzw nach dem Tausch mal. Wegen den Reifendurchmessern: Lohnt es sich da, einmal mit einem Maßband nachzumessen?

    Also ich kenns von Traktoren mit Diffsperre, dass da 0,2-0,3 Bar Unterschied echt schon auffallen und der Gerät dann langsam aber sicher Kurve fährt. Druck hatte ich aber Donnerstag noch gemessen, alle gleich.

  • Gaaanz gaaanz gaaanz früher mal hatte ich auch mal dieses Phänomen, das bei zwei Vermessern nicht entdeckt wurde, sich dann ganz banal als verzogenen Querlenker herausstellte. Miss und vergleiche mal links und rechts den Abstand von Radmitte zu Radmitte.

    Grüße aus der Baustellenhaupt- und Fächerstadt

    ... xundbleiwe und Kotzbeutel tragen


    Peter

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Nun bleibt noch das sog. physikalische Ablaufen. Der Wagen wird immer der Neigung der Straße folgen wollen. Das kann man mal an einem WE in einem Industriegebiet als Geisterfahrer auf der linken Fahrbahnseite testen.



    Aber vorher nochmals schauen, auf welcher Seite sich die Straßenabläufe befinden. Bei Innerortsstraßen, Industrie- und Gewerbegebieten ist Einseitquerneigung genau so häufig wie ein "Dachprofil".


    Bei Autobahnen geht die Querneigung üblicherweise in Geraden nach außen, und in Kurven zur Kurveninnenseite. Aber auch da gibt es Ausnahmen...

  • Also:

    Wer hat kann sich da schnell mit einer Wasserwaage behelfen um die Seitenneigung zu bestimmen..

    Dann auch mal den Wagen auf eine quer ebene Fläche stellen.

    Motorhaube hoch und an Blechteilen schauen, ob da dann ein Winkel quer zur Fahrtrichtung ist.

    Dann spätestens , wenn das so ist auch mal die Querneigung der Querlenker messen.

    Da geht auch eine billige elektronische Wasserwaage. Bei nennenswerten Winkelunterschieden kann auch eine gebrochene Feder oder oberer abgegammelter Federtopf für Schieflage sorgen. Das wird dann speziell bei Spocht vom etwas dickeren Stabi vorne kaschiert.

    Stark unterschiedliche Radlasten wirken ähnlich wie stark unterschiedlicher Nachlauf. Der sog. Hochkrafthebelarm erzeugt dann über den Radlastunterschied unterschiedliche Vorspurmomente. Da muss dann aber schon Einiges im Argen sein. Demolierte Karossen in Querrichtung haben ohne Reparatur erstmal einen Sturzunterschied zur Folge. Bis 3mm kann der sog. Repbolzen Abhilfe schaffen. Unterschiedlich lang herausgedrehte Aussenspurstangen sind auch ein Indiz.

    Trotzdem würde ich immer den Weg vom billigen zum Teuren gehen und das beginnt mit den Reifen (Kreuztausch) und dem Prüfen auf linksgeneigter Fahrbahn.

    Profis helfen sich dann mit einem Momentenmessgerät, das in das Lenkrad gespannt wird und in seinem Speicher Querwinkel und Moment aufnimmt.

    Zur Auswertung gibt es dann die Momentenraute die hinter einem Exceltool steckt. Nur so erhält man belastbare Aussagen über gut oder schlecht.

    Regards

    Rei97