Macht Elektromobilität krank?

  • Die ca. Angaben wären auch bei mir besser gewesen

    Ca. Angaben sind es vor allem deshalb, weil es unklar ist, ob wir über ein Fahrzeug mit 6 Tonnen CO2 Äquivalent reden oder eines mit 9 Tonnen?

    Und auch ein paar andere Faktoren spielen noch mit. Ein Liter Benzin ist anders als ein Liter Diesel usw..


    Und du als Wenigfahrer machst sicher nichts falsch. Hier einen Neuen unbedingt zu nehmen, das macht keinen Sinn. Sauber aufbrauchen und gut ist.

  • Wie viele Ressourcen werden bei der Pkw – Produktion verbraucht?

    Für die Produktion eines einzigen Autos, das durchschnittlich 1,5 Tonnen wiegt, werden im Schnitt 70 Tonnen Materialien und Ressourcen verbraucht. Je nach Gesamtfahrleistung entstehen 15 bis 20 Prozent der CO2-Emissionen bei der Produktion eines Pkw und ein Prozent beim Recycling. Was beim Betrieb eines Fahrzeugs verbraucht und emittiert wird, ist also nur ein Teil der Ressourcen- und Schadstoffbilanzen von Fahrzeugen.

    Während die Automobilindustrie die Effizienz der Motoren verbessert, wurden die Fahrzeuge in den Jahren 1980 bis 2010 um 30 bis 50 Prozent schwerer. Nur ein Teil der technisch erreichten Effizienzsteigerung der Motoren wirkt sich daher auf einen niedrigeren Spritverbrauch aus, da mehr Masse transportiert werden muss.

    Und selbst wenn das neue Auto weniger Treibstoff verbraucht, bedeutet das über seinen Lebenszyklus hinweg betrachtet noch keine verbesserte ökologische Bilanz. Verbraucht ein Neuwagen etwa einen Liter weniger pro 100 Kilometer, kompensiert er bei einer jährlichen Kilometerleistung von 10.000 Kilometern erst nach 20 Jahren Betrieb jene Menge Treibhausgase, die bei der Produktion des Fahrzeugs verursacht wurde.

    Dazu kommen noch Schädigungen durch die Verkehrsinfrastruktur (Straße und Schiene) selbst. Energie und Wasser werden verbraucht, der Boden versiegelt, Feinstaub und Lärm entstehen, die die Lebensqualität beeinträchtigen.


    Gruß Stephan

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    Klimaschutz: Oldtimer oder Neuwagen? — 02.04.2009

    Oldies für den Klimaschutz

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     (15 Fotos)

    Seit Jahrzehnten das gleiche Auto fahren oder regelmäßig einen sparsamen Neuwagen kaufen – was schützt das Klima mehr? AUTO BILD hat nachgerechnet – mit erstaunlichen Ergebnissen!


    Elf Liter Benzin verbraucht Michael Schuncks Langzeit-Beitrag zum Klimaschutz. Es ist sein graugrüner VW Brezel-Käfer, den er vor 58 Jahren als Neuwagen vom Händlerhof fuhr. Sein Alltagsauto, ein Laternenparker. Regelmäßig fährt er mit ihm zum Einkaufen. "Ich schmeiße doch kein funktionierendes Auto weg", sagt der 82-Jährige aus Ludwigshafen am Rhein. Schließlich müsste dann ein neues produziert werden. Ganz anders macht es Manfred Brügner (66) aus Wurmberg bei Pforzheim (Baden-Württemberg). Erst vor gut drei Jahren kaufte er sich einen nagelneuen Citroën C5. Mit Rußpartikelfilter und einem Normverbrauch von sechs Liter Diesel. "Das war eines der ersten Euro-4-Modelle überhaupt", führt er als eines der Kaufargumente an. Auf den ersten Blick sieht der Wurmberger wie der klare Klimaschutz-Sieger aus.
    "Der Staat sollte statt des Abwrackens lieber Umrüstungen fördern"

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    Aber das täuscht. Denn der C5 ist bereits sein sechster Neuwagen. Den ersten kaufte er vor 37 Jahren. Die Produktion verursache mit allen Lieferketten und der Rohstoffgewinnung in etwa "so viel Kohlendioxid, wie in 3,5 Tonnen Benzin enthalten sind", sagt der Produktdauer-Forscher Walter R. Stahel aus Genf. Also rund 10,4 Tonnen. Die müssen bei der Frage berücksichtigt werden, ob der Neukauf oder das Fahren mit einer vermeintlichen Dreckschleuder die ökologisch bessere Alternative ist. AUTO BILD hat das jetzt nachgerechnet. Lässt man dabei die Gebrauchten in Brügners Autofahrerleben außen vor, lautet das überraschende Ergebnis: Der wahre Saubermann fährt im Kat-losen Käfer von 1951. Mit einem CO2-Ausstoß von 285 Gramm je Kilometer gegenüber 299 beim Neuwagenkäufer. Und das, obwohl nicht ein einziges von Brügners sechs Fahrzeugen in der Praxis mehr verbraucht hat als der Schunck-Käfer.
    Abwrackprämie ist ökologisch absurd

    Für die Autohersteller ist die Ausweitung der Abwrackprämie ohne Frage ein lohnendes Verkaufsprogramm. Und sie rettet sicher den einen oder anderen Arbeitsplatz. "Doch ökologisch gesehen ist die Prämie kontraproduktiv", so Stahel. Ginge es nach ihm, würden für die 1,5 Milliarden Euro plus der gerade beschlossenen Aufstockung besser Altfahrzeuge mit moderner Einspritztechnologie, leichteren Bauteilen und Katalysatoren ausgestattet. Das schone viel mehr Ressourcen, verhindere den Ausstoß gefährlicher Abgase Kat-loser Autos und sichere zusätzliche Arbeitsplätze. Nicht an den Bändern der Hersteller – aber bei Zulieferern und in Werkstätten.
    Reparatur statt Neukauf

    Weil die menschliche Arbeit am Band nur 15 Prozent der Kosten ausmache, die in Werkstätten aber rund die Hälfte, lautet eine weitere von Stahels Empfehlungen: Das Auto immer reparieren lassen. Denn "für ein neues brauche ich eine Tonne Stahl, für einen neuen Zylinderkopf gerade mal 20 Kilogramm". Einleuchtend. Aber finanziell schmerzhaft, wie Brügner im vergangenen Winter zu spüren bekam, als der C5 einen 6000 Euro teuren Motorschaden erlitt. Weil es aber "ein gut ausgestattetes und bequemes Auto mit gut zugänglichem Kofferraum" ist, ließ ihn Brügner reparieren. Und handelte damit ganz im Sinne des Klimaschutzes. Wirtschaftlicher wäre womöglich ein Neuwagen gewesen. Zumindest in Zeiten des staatlich unterstützten Autokaufs.

    Quelle :autobild


    Gruß Stephan

  • Die Tage kam es mal in der Glotze. Bevor ein Elektroauto CO² einspart, muss es erst mal 100.000km gefahren sein. Davor liegt es unter einem Verbrenner. Ich kann die Zahlen nicht nachvollziehen und muss es erstmal glauben. Es war aber m.E. seriös gerechnet und kein Magazin, das der Autoindustrie nach dem Mund redete. Es war eher positiv dargestellt.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Und selbst wenn das neue Auto weniger Treibstoff verbraucht, bedeutet das über seinen Lebenszyklus hinweg betrachtet noch keine verbesserte ökologische Bilanz. Verbraucht ein Neuwagen etwa einen Liter weniger pro 100 Kilometer, kompensiert er bei einer jährlichen Kilometerleistung von 10.000 Kilometern erst nach 20 Jahren Betrieb jene Menge Treibhausgase, die bei der Produktion des Fahrzeugs verursacht wurde.

    Da sind wir doch auf einem Stand.

    200.000km, das ist doch durchaus eine durchschnittliche Laufleistung eines PKW. Bedeutet, wenn der Neue einen Liter weniger nimmt, sollte man den Alten besser sofort verschrotten. Das ist natürlich nur rein ökologisch betrachtet.

    Aber dazu muss natürlich gesagt werden, dass ein Liter weniger (praktisch) in einer Fahrzeuggeneration nie eingespart wurde.

    Darum bleibt weiter das Motto, dass Autos vernünftig aufgebraucht werden sollten, übertreiben muss man es aber auch nicht, denn das bringt auch nicht weiter (hier sei aber klar damit gesagt, die Abwrackprämie war ökologischer Unsinn!). Und da hinkt das AutoBlöd Beispiel. Hier sollten Beispiele genommen werden, die vergleichbar sind, z.B. einfach mal eine durchschnittliche Laufleistung von 15.000km/Jahr. Weniger fahren, dann hält das Auto auch länger. Und nur dem Neuwagenkäufer den CO2 Anteil für die Produktion zuzuschreiben, ist natürlich auch Unsinn.

    Die Tage kam es mal in der Glotze. Bevor ein Elektroauto CO² einspart, muss es erst mal 100.000km gefahren sein. Davor liegt es unter einem Verbrenner. Ich kann die Zahlen nicht nachvollziehen und muss es erstmal glauben. Es war aber m.E. seriös gerechnet und kein Magazin, das der Autoindustrie nach dem Mund redete. Es war eher positiv dargestellt.

    Das passt u.U. schon.

    Bei E-Auto ist eine große CO2 Komponente der Akku. Um die Rohstoffe dafür zu gewinnen muss z.B. unglaublich viel Erde umgewälzt werden. Das Problem hier ist eher, dass Fahrzeuge mit kleinem Akku das schon gerne nach 50tkm schaffen und ein Tesla S mit 100kWh Akku erst nach weit über 200.000km. Und das auch gerne nur nach europäischem Strommix gerechnet und nicht nach dem Deutschen (der klar schlechter ist, Energiewende sei Dank).

    Unter dem Strich aber lässt sich da keine klare Größe nennen, weil es darauf ankommt was und wo man vergleicht.

    Fakt ist aber, mit der E-Mobilität lässt sich da nicht wirklich viel gewinnen.

  • Das Problem in unserer Gesellschaft ist doch, dass es immer weniger Produkte gibt, die auf längere zeit Update fähig oder reparierbar sind.

    Und bei ersterem sind mittlerweile auch das Auto angekommen. Das Auto entspricht dem Stand der Zeit, nur weil es zwischenzeitlich eine Gesetzesänderung gab, wird es verschrottet.

    Keine großen Angebote für Aufrüstmöglichkeiten, oder Umrüstmöglichkeiten auf E-Mobil.

    Das einzige, wo man sich noch Gedanken macht, ist, dass das produzierte in dem Kreislauf der Wiederverwertung zu geführt werden kann ( was aber auch wieder Energie und Umweltbelastung mit sich führt )

    Und wenn ich das "Umwelt" Argument höre, wir lügen uns doch nur noch selber in die Tasche.

    Schöne Grüße
    Andreas


    Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe (Walter Röhrl)

  • Das Problem in unserer Gesellschaft ist doch, dass es immer weniger Produkte gibt, die auf längere zeit Update fähig oder reparierbar sind.

    Das halte ich für Unsinn.

    Mein Smartphone ist 7 Jahre alt (so lange hat noch nie eines geschafft), mein Laptop auf dem ich grade tippe ist 10 Jahre alt (so lange hat bei weitem noch keiner gehalten) und beides funktioniert.

    Nein, es sind nicht die Geräte, es ist vor allem die Einstellung und der Wohlstand dahinter, der das möglich macht.

    Dabei betrifft es die Elektronikgeräte komplett, beim Auto ist die Darstellung aber falsch. Das Durchschnittsalter der Autos geht kontinuierlich signifikant hoch.

    Und Umrüstungen von Verbrenner aus E-Autos zu fordern, das ist einfach nur komplett Plemm-Plemm und weltfremd!

    Das ist gemeint mit vernünftig aufbrauchen und gut sein lassen. Nicht einmal die viel diskutierte Nachrüstung von Euro 5 Dieseln mit einer SCR-Anlage ist sinnvoll, auch nicht ökologisch.

  • ALso mein Smartphone hat gerade nach gut über drei Jahren den Geist aufgegeben. Ich habe aber ein baugleisches neues in ebay für 69,99 gekriegt und konnte über die Cloud das alte kopieren, sogar mit Apps, die es nicht mehr gibt. .


    Aber um beim Thema zu bleiben: Der bundesdeutsche Strommix ist ein gelinder Skandal. Das wird von einigen Konzernen mit Billigung von Teilen der Politik unterlaufen. Und so wird der meiste grüne Strom einfach exportiert und die Braunkohleschleudern laufen volle Kanne. Man kann mit den abgeschriebenen Kisten so herrlich viel Geld verdienen.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Hör doch auf, der überhastete Atomausstieg war Schuld daran. Davor gab es ein echtes gutes Konzept.

    Sowohl an den Preisen, wie auch auf der CO2 Front. Aber das ist ein urgrünes Thema, medial instrumentialisiert.

    Damals gab es nur eine Entscheidung, Kohle oder Atom. Und um nicht die Grünen gewinnen zu lassen, hat Merkel sich gegen das Atom entschieden und für den Klimawandel. Hätte sie es nicht getan, dann hätte sie wahrscheinlich das gleiche Schicksal wie Schröder ereilt bei der Agenda 2010. Die war zwar 100% richtig, aber war in dem Moment tödlich.

    Der Preis für eine solche Politik ist aber mehr als verherrend. Hier wurde die Mitte gespalten, dadaurch, dass die Mitte nicht mehr streiten kann um Themen. Wen soll die Mitte doch noch wählen? Die sind doch alle gleich!

  • Der überhastete Atomausstieg kam ja nur, weil man davor den vereinbarten wieder umgeschmissen hat. Und das was wir jetzt haben, ist der Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg. Die Konzerne wollten den Ausstieg nie haben. Der Grund ist einfach. Die Erzeugung an wenigen zentralen Standorten gibt ihnen eine Macht an die Hand, die sie als reine Netzbetreiber, Abrechner und Ausgleicher nicht haben. Und die geben ungern die Macht ab, da gleichen Sie einigen Kanzlern.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P