Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen den Fahrwerken? Mein 210er rollt sanfter und geschmeidiger ab als der 213er. Ab und an schlägt das Fahrwerk vom 213er auch durch sprich die Reserven sind klein. Lenkung ist natürlich traumhaft durch die elektrische Unterstützung. Die Stöße im 213 sind insgesamt leiser.
Mein 202 fährt sich extrem gut (auch alles neu). Knackig, exakt und spurtreu. Nur die B6 Dämpfer müssen noch raus denn es nervt.
Könntest genauer erklären wie damit größere Federwege möglich sind ?
mfg
mb
Also:
Das Übersetzungsverhältnis wurde schon erwähnt und zu den großen Federwegen +- 100mm gab es die Forderung das Ganze mit einer ' weichen' Federung einher gehen zu lassen. Dafür war die Dämpfung entsprechend strammer, besonders beim Spocht. BMw konnte das aus Packagegründen bei der McPhersonachse nicht so darstellen, weil die Federhöhe und der Durchmesser räumlich beschränkten, sodass nur deutlich geringere Federwege bei entsprechend größerer Härte raus kam. Insbesondere auf schlechteren Straßen macht das die Vorderachse stuckrig, was zur Unterdämpfung zwang und dadurch war bei schlechtem Geläuf einerseits der Verlust der Bodenhaftung als auch Durchschlagen auf die Puffer nicht selten. Inzwischen wurden viele Straßen weich gespült auf Autobahnen gibt es kaum noch Freewayhop (In der DDR ganz schlimm) .
Deshalb ist man von den großen Federwegen auch bei MB abgekommen und erst als Geldmangel die Schlaglöcher wieder wachsen ließ, erinnerte man sich sehnsüchtig an die alten Zeiten. Ganz schlimm war das beim W168 bei dem die Nachteile der Mc Pherson Achse vorne sich mit hohem Schwerpunkt und einer instabilen Längslenker Hinterachse zum Elch kulminierten was dann zu gnadenloser Härte führte. Den Ärger hätte man sich mit der Arc Hinterachse, die dann beim W169 kam, sparen können, aber da ein Kollege sich diese Achse hat patentieren lassen, ohne die Chefs zu beteiligen, waren die verschnupft und lehnten die Arcachse beim W168 ab.
Stories, die das Leben schrieb.
Regards
Rei97
Hui, ganz viel kompakte Infos, danke dafür.
Ich habe schon bei diversen PKW gesehen, dass der Puffer als "aktives Element" im Fahrwerk dient wobei ich das eher zweitklassig finde. Bsp. Opel Speedster (OK, ab Werk bereits sehr flach); die Feder / Dämpfer arbeiten dort nur bei Geradeausfahrt und sorgen für Restkompfort. Bereist bei leichten Kurvenfahrten liegt die Karosse auf den kurvenäusseren Puffern welche dann den Großteil der Fahrwerksarbeit übernehmen.
Sorry, leider noch eine Frage:
Ich dachte es gäbe nur eine, zumindest theorethische ideale Dämpfung (-srate) welche sich aus Masse und Federrate ergibt; du schreibst nun von Über- und Unterdämpfen. Das kenne ich nur von defekten Dämpfern oder von Sportdämpfern welche zu hart eingestellt wurden. Gibt es hier einen Graubereich welchen die Großserienhersteller nutzen ?
mfg
mb
