Moinsen
Ausgiebiges Schmökern an vielen Stellen hier im Forum und im benachbarten Mercedes-Forum ließ mich immer wieder auf das Rostproblem beim W202 stoßen. Mein Garagen-1995er ist zwar gerade glücklich über den TÜV, und meine Werkstatt sagte mir, Unterbodenversiegelung o.ä. sei an der Karre akut keine Notwendigkeit, sondern das sei alles soweit in Ordnung. Aber ich möchte das C180-Elegance-Schätzchen (das erst 75Tkm runter hat) so lange wie nur möglich fahren und gern das Mögliche dazu vorsorgenderweise beitragen, bevor es irgendwann mit dem Rost plötzlich richtig losgeht. (So ähnlich wie ich mir seit langem alljährlich eine professionelle Zahnreinigung verpassen lasse und seitdem ungleich weniger neue Löcher in den Beißerchen habe. )
Klar könnte man das von einem Fachbetrieb machen lassen, aber ich möchte es gern ein Stück weit lernen, um mir soweit wie möglich selber helfen zu können. Für meine Zwecke muß es auch nicht die letzte Profiqualität eines Fachbetriebs sein - schließlich ist es ein wenig bewegter und sehr betagter Garagenwagen.
Was die Substanzen angeht, kommt mir für einen Anfänger wie mich die Kombination aus Hodt FluidFilm und PermaFilm ganz praktikabel vor. (Vom guten Ruf von Mike Sander habe ich gelesen, allerdings scheint die Handhabung komplizierter zu sein.) Oder spräche eher was für andere Mittelchen?
Im Auge habe ich jetzt erst mal die Unterseite, Fahrwerk, Radkästen etc. zu deren Beglückung mir vorschwebt, in eine Mietwerkstatt (wenn ich richtig sehe, gibt es hier in Krefeld mindestens zwei - hat jemand evtl. Empfehlungen?) mit Hebebühne zu gehen.
Leider fehlt mir hier zuhause die Aufbock-Möglichkeit, deshalb konnte ich hier vorab nur mal die Kamera unter die Karre halten. Vielleicht gibt das aber schon mal erste Anhaltspunkte, wo und wie man loslegen sollte?
So sieht es hinten links aus:
Und so hinten rechts:
Vorn rechts bietet sich dieses Bild. Hier wie auch rechts lacht mich der Rost auf dem Gewinde an - gehört es zur Spurstange?
Vorn links dann:
Soweit man in dieser Weise unter den Motor gucken kann, sieht's so aus:
Der Vollständigkeit halber noch ein Blick von vorn links nach hinten, Stichwort allgemeine Dreckpräsenz:
Was ich mich nun frage (es werden bestimmt noch mehr Fragen auftauchen, sobald ich der Karre unter den Rock gucke - ich schraube zwar seit 20 Jahren an professioneller Tonstudiotechnik, und eine einzelne Studio-Bandmaschine kostete mal soviel wie ein schwach motorisierter /8, aber trotzdem werden sie nicht mit Verbrennungsmotoren angetrieben - bin also als Auto-Schrauber ein Anfänger):
- Sollte man vor der Aktion eine Unterbodenwäsche machen lassen? Ist an dem Auto noch nie passiert. (Allerdings habe ich gerade eine für mich als Anfänger größere Polieraktion durchgezogen - muß ich selbige noch mal machen, wenn das Auto die Waschstraße hinter sich hat? Ich berste nicht gerade vor Lust dazu.) Oder wäre die Wäsche reine Unterboden-Kosmetik?
- Wenn ich im schlauen Buch von Etzold und im Forum richtig gelesen und bei meiner Karre richtig hingeguckt habe, sitzen im W202 innerhalb der Radkästen Innenkotflügel. Das klingt für mich danach, als ob es dahinter nach über 20 Jahren gern mal 1. Dreck und 2. Rost gibt? Also die Dinger raus und auch dahinter behandeln? (Wenn ich's bei Etzold richtig sehe, lassen sich diese Demontagen auch zuhause mit per Wagenheber angehobenem Auto machen?)
- Sollte man die Stoßfänger abnehmen und drunter vorsorglich die Süppchen verstreichen?
- Bei Etzold ist vom Einsprühen des Motorraums mit Konservierungswachs die Rede. Sinnvoll? Wenn ja - welches Wachs sollte man dazu verwenden? (Muß man vorher eine Motorwäsche machen? Vor letzterer schrecke ich irgendwie zurück.)
Merci für jeden guten Tip .
Michael