W202 - Kampf dem Rost mit FluidFilm und Leinöl - aktualisierte Zusammenfassung auf S. 19, Beitrag Nr. 184

  • Moinsen :)


    Ausgiebiges Schmökern an vielen Stellen hier im Forum und im benachbarten Mercedes-Forum ließ mich immer wieder auf das Rostproblem beim W202 stoßen. Mein Garagen-1995er ist zwar gerade glücklich über den TÜV, und meine Werkstatt sagte mir, Unterbodenversiegelung o.ä. sei an der Karre akut keine Notwendigkeit, sondern das sei alles soweit in Ordnung. Aber ich möchte das C180-Elegance-Schätzchen (das erst 75Tkm runter hat) so lange wie nur möglich fahren und gern das Mögliche dazu vorsorgenderweise beitragen, bevor es irgendwann mit dem Rost plötzlich richtig losgeht. (So ähnlich wie ich mir seit langem alljährlich eine professionelle Zahnreinigung verpassen lasse und seitdem ungleich weniger neue Löcher in den Beißerchen habe. :monocle: )


    Klar könnte man das von einem Fachbetrieb machen lassen, aber ich möchte es gern ein Stück weit lernen, um mir soweit wie möglich selber helfen zu können. Für meine Zwecke muß es auch nicht die letzte Profiqualität eines Fachbetriebs sein - schließlich ist es ein wenig bewegter und sehr betagter Garagenwagen.


    Was die Substanzen angeht, kommt mir für einen Anfänger wie mich die Kombination aus Hodt FluidFilm und PermaFilm ganz praktikabel vor. (Vom guten Ruf von Mike Sander habe ich gelesen, allerdings scheint die Handhabung komplizierter zu sein.) Oder spräche eher was für andere Mittelchen?


    Im Auge habe ich jetzt erst mal die Unterseite, Fahrwerk, Radkästen etc. zu deren Beglückung mir vorschwebt, in eine Mietwerkstatt (wenn ich richtig sehe, gibt es hier in Krefeld mindestens zwei - hat jemand evtl. Empfehlungen?) mit Hebebühne zu gehen.


    Leider fehlt mir hier zuhause die Aufbock-Möglichkeit, deshalb konnte ich hier vorab nur mal die Kamera unter die Karre halten. Vielleicht gibt das aber schon mal erste Anhaltspunkte, wo und wie man loslegen sollte?


    So sieht es hinten links aus:



    Und so hinten rechts:




    Vorn rechts bietet sich dieses Bild. Hier wie auch rechts lacht mich der Rost auf dem Gewinde an - gehört es zur Spurstange?




    Vorn links dann:




    Soweit man in dieser Weise unter den Motor gucken kann, sieht's so aus:




    Der Vollständigkeit halber noch ein Blick von vorn links nach hinten, Stichwort allgemeine Dreckpräsenz:




    Was ich mich nun frage (es werden bestimmt noch mehr Fragen auftauchen, sobald ich der Karre unter den Rock gucke - ich schraube zwar seit 20 Jahren an professioneller Tonstudiotechnik, und eine einzelne Studio-Bandmaschine kostete mal soviel wie ein schwach motorisierter /8, aber trotzdem werden sie nicht mit Verbrennungsmotoren angetrieben ;) - bin also als Auto-Schrauber ein Anfänger):


    - Sollte man vor der Aktion eine Unterbodenwäsche machen lassen? Ist an dem Auto noch nie passiert. (Allerdings habe ich gerade eine für mich als Anfänger größere Polieraktion durchgezogen - muß ich selbige noch mal machen, wenn das Auto die Waschstraße hinter sich hat? Ich berste nicht gerade vor Lust dazu.) Oder wäre die Wäsche reine Unterboden-Kosmetik?


    - Wenn ich im schlauen Buch von Etzold und im Forum richtig gelesen und bei meiner Karre richtig hingeguckt habe, sitzen im W202 innerhalb der Radkästen Innenkotflügel. Das klingt für mich danach, als ob es dahinter nach über 20 Jahren gern mal 1. Dreck und 2. Rost gibt? Also die Dinger raus und auch dahinter behandeln? (Wenn ich's bei Etzold richtig sehe, lassen sich diese Demontagen auch zuhause mit per Wagenheber angehobenem Auto machen?)


    - Sollte man die Stoßfänger abnehmen und drunter vorsorglich die Süppchen verstreichen?


    - Bei Etzold ist vom Einsprühen des Motorraums mit Konservierungswachs die Rede. Sinnvoll? Wenn ja - welches Wachs sollte man dazu verwenden? (Muß man vorher eine Motorwäsche machen? Vor letzterer schrecke ich irgendwie zurück.)


    Merci für jeden guten Tip :thumbup:.


    Michael

  • Grundsätzlich ist eine penibel Unterbodenwäsche vor einer Konservierung zu empfehlen. Du willst ja nicht den Dreck konservieren... ?

    Aber nicht in der Waschstraße, sondern am besten auf der Bühne.

    Zur Demontage der Radhaus Schalen kann ich nur den Tip geben, die Kunststoffmuttern mit nem Heißluftföhn gut anzuwärmen, damit sie sich leicht von den Stehbolzen Schrauben lassen. Auf angegammelten Stehbolzen gibt es oft Rostaufblühungen, die dem Abschrauben hinterlich sind und dazu führen, daß die Stehbolzen gerne abreißen.

    An der rechten Federaufnahme solltest Du mal genauer nachsehen. Bilde mir ein, auf dem Foto hinten am Federteller Rost erkennen zu können. Praktisch Früherkennung einer abrostenden Federaufnahme.


    Es schadet sicherlich nicht auch die Stoßstangen abzunehmen und dahinter nach dem rechten zu sehen.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Aber nicht in der Waschstraße, sondern am besten auf der Bühne.

    Klingt einleuchtend. Hier in der Gegend weiß ich allerdings nur eine Waschstraße... In welchen Läden kann man das machen lassen - normalen Werkstätten... Lackierereien...?

    Zur Demontage der Radhaus Schalen kann ich nur den Tip geben, die Kunststoffmuttern mit nem Heißluftföhn gut anzuwärmen, damit sie sich leicht von den Stehbolzen Schrauben lassen.

    Oha, gut zu wissen, das steht nicht mal bei Etzold. Sind die Muttern einigermaßen hitzebeständig, oder läuft man Gefahr, sie bald anzuschmelzen?

    An der rechten Federaufnahme solltest Du mal genauer nachsehen. Bilde mir ein, auf dem Foto hinten am Federteller Rost erkennen zu können. Praktisch Früherkennung einer abrostenden Federaufnahme.

    O Mist :huh:8|:S - du meinst am rechten Hinterrad? Wo erkennt man das auf dem Bild?


    Reicht es, in der betreffenden Mietwerkstatt mal jemanden von den Betreibern draufgucken zu lassen - oder sollte ich besser direkt vorab mal zu meiner Stammwerkstatt gehen?


    Michael

  • Ich meinte vorne rechts, hinter der Feder sieht es auf dem Foto nach Rost aus. So zwischen 70 - 100°C sollten die Kunsstoffmuttern schon ab können.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Ah verstehe.

    Ein Heißluftfön (mit dem ich allerdings noch keine Erfahrungen habe) sollte in einer Mietwerkstatt vorhanden sein, oder?


    Du meinst auf dem Foto den roten Strich rechts vom oberen Teil der Feder?=O

    Was unternimmt eine Werkstatt normalerweise, um so was in den Griff zu kriegen?

  • Ja, auf dem Bild, bzw. in Fahrtrichtung rechts von Deiner Feder. Praktisch zwischen Karosserie und Feder.


    Das kann man mit Fetten zwar noch etwas rauszögern. Je früher man da aber bei geht, umso leichter ist das fachgerecht instandzusetzen. Wartet man zu lange, ist das darunter liegende Blech durchgerostet und es genügt nicht mehr nur die Federaufnahme zu erneuern, sondern es muss auch noch das Blech am Langsträger geflickt werden.

    Wenn sich das bei genauer Begutachtung so herausstellt, wie befürchtet, würde ich die Federaufnahme zeitnah erneuern.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Das werde ich allerdings tun - praktischerweise habe ich momentan etwas mehr Zeit als gewohnt und stiefele gleich übermorgen mal zu meiner Werkstatt. Danke für deinen segensreichen Tip !:wine:


    Was ich mich jetzt allerdings frage - warum der TÜV-Prüfer die Stelle vor vier Wochen nicht gefunden hat... :/


    Übrigens hatte ich Bilder durcheinandergeschmissen - es ist das linke Vorderrad, das Foto war von hinten her aufgenommen. Habe gleich noch mal die Kamera draufgehalten und einen Ausschnitt rausgezogen:




    Am rechten Vorderrad sieht's so aus:




    Michael

  • Für den TÜV-Prüfer ist das erst relevant, wenn der Rost strukturgefährdend ist. Hier ist das bis jetzt nur leichter Rostbefall.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Federaufnahme ist klar. Dringend begehen. Ich steh total auf Mike Sanders. So schlimm ist die Arbeit nun auch nicht. Einmal begehen, stopfen auf und Hohlräume vollpumpen. Hab 8kg drin :hug::saint:20 Jahre Ruhe.



    Gruß Stephan