Der Diesel ist am Ende, und nun?

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe nicht warum plötzlich alle so überrascht sind, wenn jetzt etwas kommt, wovon seit Jahren die Rede ist.


    Das liegt daran das sich Politik und Industrie gegenseitig in die Tasche lügen. Die Politik hätte schon seit ewigen Zeiten die Entwicklung in die richtige Richtung lenken müssen, aber nun ist es zu spät. Energiewende? Verschlafen. Ausbau der Enegrieinfrastruktur? Verschlafen. Alternative Antriebe? Fehlanzeige. In Deutschland kommt die Tage das vierte Modell mit einem Brenstoffzellenantrieb auf den Markt. Da ist es nicht an Ironie zu überbieten das man bei Mercedes das Necar mittlerweile im Museum findet:


    https://www.mercedes-benz.com/…um/mercedes-benz-necar-1/


    Btw. wo ist eigentlich das erste "F-Cell" hin das letztes Jahr in Serie gehen sollte? Gibt es das mittlerweile oder wurde das verschoben?*


    Es war natürlich einfacher die Tasche aufzuhalten und sich von der Politik einlullen zu lassen: "Wir schaffen das" :crazy: Währenddessen überholt Tesla Mercedes bei den Verkäufen in der Oberklasse und in China wurden alleine in den letzten beiden Jahren fast 50 Millionen E-Roller verkauft.


    Schau dir doch mal an wie viele Merkel und Co wählen, was muß eigentlich noch alles passieren das man hier mal aufwacht?



    *Edit:


    https://www.electrive.net/2018…glc-f-cell-im-haertetest/


    Kommt wohl dieses Jahr.

  • Das liegt daran das sich Politik und Industrie gegenseitig in die Tasche lügen. Die Politik hätte schon seit ewigen Zeiten die Entwicklung in die richtige Richtung lenken müssen, aber nun ist es zu spät. Energiewende? Verschlafen. Ausbau der Enegrieinfrastruktur? Verschlafen. Alternative Antriebe? Fehlanzeige.

    Spätestens als BMW das Brenstoffzellenprogramm (oder war es das Wasserstoffauto) vor Jahren eingestellt hat und sich alle auf den TDI konzentriert haben war es klar, dass selbst mittelfristig kein alternativer Antrieb kommt, weil dafür alle großen drei deutschen Autohersteller zusammenarbeiten müssten.
    Ohne den Erfolg von Tesla würden wir heute immer noch nicht darüber reden. Und wenn wir die Banken vor 10 Jahren retten konnten, werden wir die Autohersteller nicht hängen lassen, weil deutlich mehr Arbeitsplätze direkt oder indirekt von ihnen Abhängen.
    Trotzdem gingen die Verbotsdiskussionen weiter, weil Grenzwerte eingehalten werden mussten.


    Ich bleibe dabei, man konnte schon vor Jahren sehen in welche Richtung es sich bewegt. Wer in den letzten drei Jahren einen Diesel gekauft hat und plötzlich überrascht ist, der wusste vor Jahren schon was er tut.


    Ein Punkt zu den deutschen Elektroautos: Die sind ja ganz nett, aber bei weitem (insbesondere wegen dem Preis) noch nicht konkurrenzfähig. Meiner Meinung nach dienen sie einfach dazu den Flottenverbrauch künstlich schön zu rechnen.
    Die neueste Generation des i3 hätte vielleicht Chancen, aber wenn ich mir die Gebrauchtwagenpreise ansehe und die mit denen in den USA für einen i3 vergleiche ist es lächerlich, wenn sie in Deutschland das doppelte verlangen.

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.

  • Falls tatsächlich die ersten Fahrverbote kommen, dann beginnt das große Preisrutschen.


    Da glaube ich nicht dran.
    Ich behaupte auch mal, dass kaum jemand so richtig überrascht ist (klar, ein paar Deppen gibt es immer).
    Einen weiteren echten Preisrutsch sehe ich nur dann, wenn Fahrverbote deutlich stärker und schneller kommen, als aktuell angenommen.
    Wenn Ende 2019 aber die ersten Fahrverbote für Euro 5 Diesel punktuell kommen, was sind die Autos dann noch wert? Ich fahre so einen sehr durchschnittlichen Euro 5 Diesel (als C-Klasse wahrscheinlich sogar etwas überdurchschnittlich wertvoll), aber da geht es doch steil auf die 10% Listenpreis als Restwert zu, auch wenn keine Fahrverbote da wären.

    Btw. wo ist eigentlich das erste "F-Cell" hin das letztes Jahr in Serie gehen sollte? Gibt es das mittlerweile oder wurde das verschoben?


    Wasserstoff hat eine unglaublich schlechte Energiebilanz. Da braucht es 2-3x so viel Energie wie bei einem Benziner. Das ist nicht konkurrenzfähig. So etwas kauft niemand bis auf Leute, die es sich als "Spielzeug" anschaffen. Theoretisch hat auch Mercedes die Brennstoffzelle in der Schublade, nur wird es dafür keinen echten Markt geben
    Das Problem ist, es gibt sie nicht, die konkurrenzfähige alternative Antriebsform. Und das gilt auch für Produkte aus dem Ausland.
    Ohne Verbote haben diese Technologien keine Chance, denn sie sind qualitativ und finanziell nicht konkurrenzfähig.

    Ein Punkt zu den deutschen Elektroautos: Die sind ja ganz nett, aber bei weitem (insbesondere wegen dem Preis) noch nicht konkurrenzfähig.


    Kein E-Auto ist konkurrenzfähig. Die sind alle nur Spielzeug für Menschen, die zu viel Geld haben. Tesla schreibt tief rote Zahlen und das bei Fahrzeugen die extrem viel Geld kosten.

    • Offizieller Beitrag

    Die sind ja ganz nett, aber bei weitem (insbesondere wegen dem Preis) noch nicht konkurrenzfähig.


    Tesla ist doch auch nur eine einzige Blase die noch keinen müden Euro verdient hat. Immerhin ein Tesla eine interessante Feldstudie.


    Wasserstoff hat eine unglaublich schlechte Energiebilanz. Da braucht es 2-3x so viel Energie wie bei einem Benziner. Das ist nicht konkurrenzfähig. So etwas kauft niemand bis auf Leute, die es sich als "Spielzeug" anschaffen. Theoretisch hat auch Mercedes die Brennstoffzelle in der Schublade, nur wird es dafür keinen echten Markt geben
    Das Problem ist, es gibt sie nicht, die konkurrenzfähige alternative Antriebsform. Und das gilt auch für Produkte aus dem Ausland.
    Ohne Verbote haben diese Technologien keine Chance, denn sie sind qualitativ und finanziell nicht konkurrenzfähig.


    Da bist du wohl nicht ganz auf dem aktuellsten Stand:


    https://www.auto-motor-und-spo…nnstoffzelle-wasserstoff/


    Preis ab 60.000 EUR. 6,3 KG Wasserstoff machen ca. 60-70 EUR pro Füllung für eine Reichweite zwischen 600 und 800 Km. Mit der passenden Infrastruktur gäbe es absolut einen Markt dafür.


    Das ist technologisch alle mal besser als dieser ganze Elektroautomist den es bisher gibt. Für den Anfang finde ich das schon eine recht ordentliche Entwicklung. Mal abwarten wie das weiter geht, bisher finde ich das sehr spannend.


    Und nein, Mercedes hat gar nichts in der Tasche. Und selbst wenn, dann war das ziemlich dumm das Potential nicht zu nutzen weil es Jahre dauert so etwas Serienreif zu bekommen. Stattdessen kommen sie mit so einem unsinnigen F-Cell jenseits der 100K und mit elektrischen Stadtbussen daher. Mercedes und alle anderen deutschen Autobauer wurden kalt erwischt.

  • 6,3 KG Wasserstoff machen ca. 60-70 EUR pro Füllung für eine Reichweite zwischen 600 und 800 Km. Mit der passenden Infrastruktur gäbe es absolut einen Markt dafür.


    Und das obwohl Wasserstoff fast steuerfrei ist. Mit Diesel kommt man fast doppelt so weit und der Staat greift noch 50% ab.
    Wo bleibt das ganze Geld?
    Richtig, Wasserstoff zu erzeugen kostet unheimlich viel Energie und das kostet so viel.
    Da braucht es nicht wirklich viel, um das mal kritisch zu hinterfragen.

    Das ist technologisch alle mal besser als dieser ganze Elektroautomist den es bisher gibt.


    Aus meiner Sicht ist das E-Auto zwar auch Mist, aber verglichen mit dem H-Auto eine Nische, die echt was werden wird.
    Das H-Auto hingegen ist aus meiner Sicht eine totale Todgeburt.
    Wenn man regenerative Energie verwerten will, dann in die Umwandlung in CH4.

    Und selbst wenn, dann war das ziemlich dumm das Potential nicht zu nutzen weil es Jahre dauert so etwas Serienreif zu bekommen.


    Das ist serienreif, nur eben nicht praxistauglich aufgrund der energetischen Situation. Wasserstoff wächst leider nicht auf Bäumen.

  • Selbstverständlich hat MB schon seit Jahren (mittlerweile knappe 10) F-Cell in der Schublade. Hat damals schon das verbraucht, was heute der Hyundai verbraucht.


    Leider bringt es halt keiner, bis auf Toyota und Hyundai .. Die übrigens alle nicht gerade günstig sind. Die Herstellung von Wasserstoff ist auch nicht aufwendiger als die Herstellung von herkömmlichem Benzin.
    Was halt nur bedingt etwas zur Energiebilanz beiträgt.


    Allerdings sind E-Fahrzeuge da nicht gerade besser. Sie sind einfach nur schädlich, egal wie. In Süddeutschland bekommt man den im Norden gewonnenen Strom nicht, der wird ins östliche Ausland verschenkt bzw. wir zahlen
    sogar noch dafür, dass dieser genommen wird. Ohne einen vernünftigen Ausbau kommt hier unten der Strom leider weiterhin aus AKWs und Kohlekraftwerken. Die Bürger wollen es ja nicht, dass überall Trassen gebaut werden.


    Von der Batterieproduktion mal ganz abgesehen - nicht umsonst forscht man hier wieder an der guten alten Schwefelbatterie, bei allen anderen sind zu schnell die Ressourcen aufgebraucht.
    Spätestens mit der ersten Verschrottungswelle weiß dann keiner mehr wo hin mit dem Material.


    Die Dieselverbote sind m.M.n. einfach Panikmache, das, was Deutschland in den letzten Jahren am besten beherrscht. Hauptsache die Bürger in Angst versetzen dass man sich auf die von der Regierung
    gewünschten Themen konzentriert.


    Am Sonntag in "Automobil" wurde von dem Moderator auch freundlicherweise angesprochen, dass man ja auf LPG-Fahrzeuge umsatteln kann. Finde ich allerdings auch höchst fragwürdig - das wäre dann nämlich das nächste
    Modell bei dem nicht absehbar ist, wann die Förderung letztlich endet. Wäre dann das nächste große Thema bei dem halb Deutschland wild fuchtelnd im Kreis rennt.

  • Selbst wenn die Förderung weg fällt wären das wohl ca 20cent mehr pro liter LPG. Da bist du trotzdem noch günstiger unterwegs als mit nem Benziner.

  • Selbstverständlich hat MB schon seit Jahren (mittlerweile knappe 10) F-Cell in der Schublade.

    Ich bin 2009 die Brennstoffzellen B-Klasse gefahren. Das Ding war Meilenweit von einer Serienproduktion entfernt.
    Allein der Gedanke von Carbontanks ist für Massen-PKW nicht geeignet. Darüber hinaus reagiert Carbon auf kleinste Stöße unheimlich empfindlich. Wie sie das Problem lösen, konnte mir der zuständige Ingenieur damals schon nicht sagen. In dem Punkt bin ich ganz bei räbbi.


    Möglich dass Tesla eine Blase ist, aber so lange jeder daran glaubt ist sie noch nicht geplatzt und die Firma setzt sämtliche traditionellen Autohersteller unter Zugzwang.

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.

  • Zitat

    Ich würde fast sagen, viele Leute haben sich wegen dem Fahrspaß einen Diesel gekauft. Mit dem Aufkommen der VW TDIs hat sich das Bild ja schlagartig geändert, auf ein mal waren auch "schnelle und spritzige Autos" erschwinglich mit denen man, zur damaligen Zeit, jeden Benziner stehen lassen konnte. Ich kann mich noch ganz gut an die Zeit erinnern und das auf einmal "jeder" einen TDI kaufte.


    Ich war mir echt nicht mehr sicher und hab noch mal alle Baureihen ab kurz vor der Jahrtausendwende nachgeschaut - niemals waren irgendwo die Diesel signifikant schneller von 0 auf 100 - eher immer so 1-3 Sekunden langsamer, egal ob BMW, Audi, Mercedes oder Golf.
    Ich glaube das ist einfach dem grundsätzliche Missverständnis vieler Leute geschuldet:


    "Ich will aber viel Leistung" bzw "mein Auto hat 180 PS" und dann im nächsten Satz sagen: "Ne, über 3000 U/Min wird mir das zu laut, ich schalte immer unter 2000 U/min". Das kombiniert mit der wenig ausgeprägten Kupplungsgabe vieler Menschen, die es auch nicht schaffen einen Benziner mit Standgas anzufahren ohne ihn abzuwürgen, erklärt für mich den Dieselboom. Vor allem die unharmonische Leistungsentwicklung finde ich grausam: Bis 1500-2000 UpM(je nach Fabrika und Motor) nichts, dann setzt der Turbo ein - und schon bei 3000 UpM ist wieder Feierabend. Ne, fahrdynamisch ist das nicht.


    Akustisch bin ich ganz bei Stefan, egal welche Marke, das Dieselgerumpelt hört man auf dutzende Meter im Voraus. Hatte letztens noch das zweifelhafte Vergnügen in einem W204 220CDI mitzufahren, selbst da hört man den Motor deutlich rumpeln(!) - und die Motorlager in meinem Vergleichsbenziner sind des Todes fertig :crazy:

  • Wenn Du Dich mit nem 4-Zylinder rumschlägst, mag das zutreffen...


    Aber Du bist wohl noch keinen OM606 mit Rapsöl im Tank gefahren... Da musst Du schon, wenn er warm ist, die Haube aufmachen, um noch zu erkennen, dass der Motor ein Selbstzünder ist.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97