W204 - Anleitung elektrisches Türschloss ersetzen

  • Im Original sind es M-Lock Stahlniete, aber da die eigentlich nur das Alublech und den Fensterheber halten müssen, sollte es auch mit den Aludingern halten. Ich hab die originalen genommen.

  • Hallo Harry,

    Ich habe mir damals eine billige Zweiarm-Hebel-Nietzange gekauft (Amazon oder eBay). Da waren passende Nieten dabei, die hab ich benutzt und bisher keine Probleme oder Klappergeräusche gehabt.

    Bis dann

    Johannes

  • Hallo,


    zuerst einmal riesigen Dank an Helix und Parallelmar für die extrem hilfreichen Beschreibungen, und natürlich an alle anderen, die auch Tipps beigetragen haben.

    Bei mir stand vor Kurzem der Schloss-Austausch links hinten an - alles hat geklappt.


    Wie immer - ein paar Dinge sind mir aufgefallen, die ich hier berichten möchte:


    1. bei der hinteren Tür benötigt man zum Abschrauben des Türgriffes einen seeehr langen T20. Eigentlich sieht man das schon von außen. Wenn nicht, und wenn

    der Baumarkt schon geschlossen hat... Ich kam gerade noch rechtzeitig.


    2. Das neue Schloss kommt in einem länglichen Karton, und das Ende mit der T-förmigen Plastikführung liegt an der Wand der Schmalseite des Kartons. Wenn der Lieferant dann den Karton auch genau so in einen Umkarton steckt, ohne weitere Polsterung, dann bricht diese Führung bei typisch rauher Behandlung ab (siehe Foto). Ich habe das erst gar nicht bemerkt, weil sich das abgebrochene Teil im Karton verkrümelt hatte. Der Schaden wurde erst bemerkt, als ich das Schloss einbauen wollte. Ein Klebeversuch scheiterte erwartungsgemäß.

    Aber die gute Nachricht ist: das Teil wird nur beim Einbau zur gemeinsamen Führung der Innen- und Außenteile benötigt. Und wenn man das vorsichtig mit den Fingern macht, dann wird es gar nicht gebraucht.


  • Hallo,


    ich glaube, ich habe eine sensationelle Nachricht zu vermelden. Mit ein wenig Glück kann man ein klemmendes Schloss wieder gängig machen, man muss es nicht ausbauen und ersetzen. Aber der Reihe nach:


    1. Nachdem ich in meinem W204, Baujahr 2009, das Türschloss hinten links erfolgreich ersetzt hatte, wollte ich natürlich herausbekommen, warum das Schloss denn überhaupt ausgefallen war. Das habe ich an dem ausgebauten Teil untersucht, natürlich nachdem ich schon wieder alles zusammengebaut hatte.

    2. An dem ausgebauten Schloss habe ich den Motor mit Schneckentrieb freigelegt und dabei schon einiges hartgewordenes Fett entdeckt (siehe Foto).


    3. Ich habe dann ein Labornetzgerät mit 12 Volt = genommen und die Strombegrenzung vorsichtshalber auf nur 2 Ampere eingestellt. Dann kurz mit den Motoranschlüssen verbunden und ... nix, nur ein wenig 'ruckeln'. Natürlich habe ich auch die Polarität gewechselt, was sonst ja das Steuergerät automatisch macht.

    4. OK, Strombegrenzung auf 10 Ampere, kurz verbunden und ... wieder nix.

    5. Letzter Versuch, anderes Netzgerät, mit ca 25 A und ohne Strombegrenzung. Kurz verbunden und: KLACK. Polarität gewechselt, wieder: KLACK.

    6. Zurück zum Netzgerät mit 2 A Begrenzung: KLACK - KLACK - einwandfreie Funktion, das Schloss geht wieder!


    Fazit: mein Schloss war ausgefallen, weil das Fett hart geworden war, und weil die Strombegrenzung im Steuergerät den Motor diesen Widerstand nicht überwinden ließ.


    Und hier ist meine Reparaturempfehlung, die man versuchen sollte bevor man das Schloss austauscht. Aber, wie oben schon gesagt, habe ich das erst herausgefunden, als schon alles wieder zusammengebaut war. Ich kann das jetzt leider nicht mehr verifizieren. Aber der nächste, der ein Schloss reparieren muss, der sollte diesen Weg zumindest versuchen. Er könnte sich viel Arbeit sparen:


    1. Türpappe ab

    2. auch die dritte Leitung mit Stecker (grün) vom Steuergerät trennen (siehe Foto). Bei mir waren da nur 2 Drähte, und die gingen direkt zum Motor im Schloss.


    3. zur Sicherheit: mit Ohmmeter den Widerstand zwischen den beiden Drähten prüfen. Der sollte bei nur einigen Ohm liegen, dann ist es ziemlich sicher die Leitung zum Motor im Schloss.

    Bitte auch prüfen, dass keine Verbindung zur Fahrzeugmasse besteht (wichtig, falls man gleich den eigenen Akku verwenden will, der ja mit einem Bein an Masse hängt).

    4. mit zwei Laborkabeln o.ä. eine sichere, belastbare Verbindung zu den beiden Drähten herstellen. Dabei besser nicht den Stecker benutzen, damit der für später funktionsfähig bleibt. Die Verbindung sollte später auch wieder sauber entfernt werden können. Stromräuber bieten sich an, oder die gute alte Lüsterklemme.

    5. Labornetzgerät mit 12 V und ca. 25 A bereitstellen, das kann auch ein getrennter Fahrzeug-Akku sein, ja sogar der eigene Betriebs-Akku. Dann aber doppelt vorsichtig sein und keinen Kurzschluss riskieren!

    6. sehr vorsichtig vorgehen, keinen Kurzschluss riskieren, keine dauerhafte Verbindung machen, immer nur kurz antippen. Nach jedem Versuch die Polarität wechseln. Dem Motor immer ein wenig Zeit geben zum Abkühlen.

    7. Wenn's geklappt hat: alles wieder zurück und dem Forum Danke sagen.

    8. Wenn's leider nicht klappt, dann bleibt noch der harte Weg, das Schloss auszutauschen, so wie hier oben im Forum beschrieben.


    Viel Erfolg!

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen!


    Also ich bin ja wirklich für reparieren statt austauschen und finde es super wenn sich jemand mit vermeintlich defekten mechanischen oder elektrischen Bauteilen so intensiv befasst. :thumbup:


    Allerdings muss ich mich hier schon fragen ob das wirklich bis zu Ende gedacht ist. Du hast als Fehlerursache verharztes Fett im Schloss festgestellt (meiner Meinung nach ist das aber nicht die einzige Ursache), und Deine Problemlösung ist nun das Schloss mit einer höheren Stromstärke als es eigentlich verträgt "anzuschieben" und anschließend alles dem alten Fett wieder zusammenzubauen? Warum sollte das etwas bringen? Damit hast Du doch nichts verändert oder gar repariert? Noch dazu funktioniert Deine Lösung erstmal nur bei ausgebautem Schloss, also unter "Laborbedingungen". Du hast das "reparierte" Schloss ja nicht wieder ins Auto eingebaut und nach einigen Tagen bei Kälte geschaut ob es wirklich noch immer läuft.


    Ich hab da so meine Bedenken ob Dein Vorgehen in der Praxis wirklich so zielführend ist.


    Grüße

    Daniel