W202 C250 Turbodiesel Rennsportprojekt und Experimentierplattform

  • Hi Chris,


    Interessant wäre auch mal zu erfahren, wie sich das Auto jetzt so fährt, wo Du noch Handlungsbedarf siehst. Sowas bauen ist ja eine Sache... Umsetzen der Theorie..., aber was davon kommt in der Praxis an...
    Erst im Einsatz sieht man wo es hängt und was noch zu verbessern ist.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Hi Jürgen,


    auch deshalb versuche ich die Doku gerade voranzutreiben, damit ich wieder in der Gegenwart meine Erfahrungen und Fortschritte schreiben kann. Es gab tatsächlich einiges, was ich nach dem ersten Rennen nachbessern musste bzw. im Moment noch dran bin. Vorerst lässt sich so viel verraten, Fahrwerk, Bremsen und Antrieb arbeiten top. Kühlsystem und Tanksystem mittelmäßig und der Kompressor war erstmal ein Flop (falsche Übersetzung). Den Turbolader bin ich in Single-Aufladung mit etwas über 1 bar gefahren und konnte auf der Geraden diversen M3 (e36) und Porsche 944 Paroli bieten (Was nicht zwingend viel heissen muss). Mehr wird sich dann in 2 Wochen zeigen :thumbup:


    Viele Grüße,


    Chris

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  • Hallo,


    Weiter ging es nun im Motorraum. Nach und nach kamen die Anbauteile für das Aggregat an Ort und Stelle. Der Turbolader fand seinen Platz auf dem neuen Abgaskrümmer. Damit konnte ich schon einmal mit der Downpipe starten und die Leitung vom Wastegate integrieren.


    Die Diesel Zulaufleitung AN8 und den Rücklauf AN6 habe ich in der orginalen Rinne am Unterboden verlegt und mit einem Kraftstoffdruckregler, eingestellt auf 1,5bar nach Dieselmeken-Vorgabe, nach der Einspritzpumpe den Kreislauf geschlossen.


    Es folgten Teile wie Domstrebe, Hitzeschutz am Turbo, Luftfilter, Turbolader Ölzu- und -ablauf, Gaszug, Dampfrad, etc.


    Bei den Kühlern, Ladeluft und Wasserkreislauf, bin ich auf Tuningteile für Fremdmarken umgestiegen. Ich habe mir dadurch einerseits eine hohe Kühlleistung erhofft, andererseits ist die Verfügbarkeit und somit der Preis dieser Kühler recht überschaubar. Wasser kam vom Nissan Silvia 240SX, Ladeluft universal aus dem Aftermarket. Da ich nicht viel an der Frontpartie bzw. dem Stoßfänger und den Längsträgern umarbeiten wollte, habe ich den originalen Kühlerhalter umgebaut. Dadurch sind die Kühler etwas näher an den Motor gerückt, aber letztendlich hat doch alles seinen Platz gefunden.


    Viele Grüße,

    Chris

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  • Hallo,


    So, mit den Kühlern an ihrem Platz musste ich diese dann noch ordentlich befestigen, die Frontmaske einfärben und alles verschlauchen. Durch die nach hinten gerückte Position wurde es an der Lichtmaschine leider etwas eng, aber mit beherztem Flexeinsatz wurde auch hierfür eine Lösung gefunden.


    Parallel ging es an den Einbau des Kompressors. Diesen konnte ich günstig ersteigern und mit dem entsprechenden Kit überholen. Für die Platzierung an der Ansaugseite des Motors mussten die originale Klimakompressorbefestigung und eine Kompressorbefestigung vom C230 "zusammenwachsen". Viel Platz für die Krümmer des Kompressors blieb nicht, das Problem habe ich aber erst einmal nach hinten geschoben. Es folgten erst einmal die Ladeluftschläuche um den Motor im alleinigen Turbobetrieb laufen zu lassen. Ebenso ging der Flachriemen zunächst nicht über die Kompressor-Riemenscheibe.


    Anschließend wurde die Downpipe fertiggestellt und Eingebaut. Damit war der Motor dann für den ersten Start und die ersten Betriebsminuten bereit. Ziel war es, ihn in diesem Setup ca. 60 min bei langsam steigender Drehzahl einlaufen zu lassen.


    Viele Grüße,

    Chris

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  • Hallo,


    Als letztes fehlte dann nur noch ein Lüfter um die erste Betriebsstunde ohne Überhitzung zu überstehen und dann wurde es spannend. Wichtig war mir ein schneller Aufbau des Öldrucks, den Sensor dafür habe ich vor den Turboladerzulauf gehängt. Um das Ölsystem vor dem ersten Start gut zu "primen" habe ich mir einen zusätzlichen Deckel für das Ölfiltergehäuse besorgt, diesen mit einem Druckluftanschluss versehen und dann mittels Druckluftbeaufschlagung einen Kanister frisches Öl durch die Öl-Druckseite gejagt. Unten gibt es ein Video vom ersten Start, das war für mich natürlich ein Meilenstein und es ist zum Glück auch alles glatt gegangen. Keine Leckagen, keine Überhitzung und keine vergessenen Lumpen/Tücher in den Kanälen (Man macht sich ja dann selbst etwas verrückt den Tag davor).


    Viele Grüße,


    Chris

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  • Hallo,


    Weiter ging es mit dem Auspuff. Die Downpipe in 63,5mm war mir eigentlich schon etwas zu klein, hat mir von den Platzverhältnissen und dem Turboladeranschluss aber nicht anders hingehauen. Der Rest der Anlage sollte dann in 70mm ab Downpipe durchlaufen. Also Rohre, Schweissbögen, einen Magnaflow-Kat und einen universal Endschalldämpfer besorgt, zusätzlich noch ein bisschen 10mm Draht um die Aufhänghaken zu biegen und los gings. Als Vorlage diente der Alte Auspuff, den Vergleich sieht man in den Bildern wobei die neue Anlage vom Druchmesser wirklich keinen überdimensionierten Eindruck macht. Es hätte prinzipiell auch gut eine 3" Anlage werden können, aber im Moment reicht die vorhandene. Da ich kein Freund von dicken Endrohren bin, wollte ich selbiges dezent in einem Abwärtsbogen hinter der Schürtze auslaufen lassen.

    Danach ging es dann zu den Türen. Diese standen 1 1/2 Jahre unberührt auf dem Dachboden, beim heuraskramen musste ich dann erstmal feststellen, dass ich mit dem Entrosten des Fahrzeugs leider doch noch nicht fertig war. Zunächst wurden sie dann entkernt, alles überschüssige Blech entfernt, entrostet, auf der Innenseite lackiert und mit einem Alublech wieder geschlossen. Als Öffnungsmechanik reichte ein einfacher Seilzug.


    Dann fehlten im Aussenbereich eigentlich nur noch die Schürzen. Da diese schon ziemlich mitgenommen waren, habe ich mich entschieden sie selbst aus der Dose zu lackieren. Bei Driftfahrzeugen leiden diese Teile eh als erstes, für eine richtige Lackierung also zu schade. Mit den ersten Aufklebern konnte ich dann natürlich auch nicht lange warten.


    Viele Grüße,


    Chris

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  • Sehr geiles Projekt erstmal :thumbup:
    Bin selber auf einigen Drift-Days mit meinem C250 TD auf dem Hockenheimring und Nürburgring unterwegs. Meiner wird jedoch auch noch auf der Straße bewegt und hat daher Motormäsig nur den 6-Zylinder Turbo und ein optimiertes Steuergerät (200PS+). Für die Nassdrift Trainings reicht das :)
    Wo hast du denn vor mit dem Wagen das nächste mal anzutreten? Würde mir das ganze gerne live ansehen :love:


    Gruß ebenfalls ein Chris

  • Echt ein geiles Gerät! Hochachtung! :thumbup:
    Sicher ur geil zu fahren und der Sound!


    Wünsch dir viel Spaß damit!


    Gruß
    Willi