Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Mercedes Werkstattservice?

  • Allgemein rücken die Autos immer enger zusammen, man kann sie mitunter nur noch an Details auseinander halten und nur wenn zwei nebeneinander stehen, die eigentlich zu unterschiedlichen Klassen gehören, sieht man einen winzigen Größenunterschied... :D


    Und daß Neuwagen einem riesigen Wertverlust unterliegen, ist eine allgemein bekannte Tatsache ;)


    Aber back to Topic:
    Ich bin mit der NL hier ziemlich zufrieden. Reparaturen wurden bislang immer zur größten Zufriedenheit ausgeführt und es wurde fast immer günstiger als zuvor veranschlagt (...man kennt das ja sonst immer nur andersrum) und der Service ist sowieso eine Klasse für sich. Nur einmal bei der Achsvermessung haben sie gepatzt. Hab aber auch nicht groß darauf herum geritten, weil bis ich dahinter kam, was los war, war zuviel Zeit vergangen. Auch die Annahmemeister oder der Teiledienst sind freundlich, hilfsbereit, es gibt mal nen "Tipp am Rande" ("Du schraubst doch selbst? Dann mach's doch so, daß...") usw.



    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Absolut. Aber erstaunlicherweise halten sich viele solcher Dinge trotzdem unglaublich lange in den Köpfen der Leute - z.B. "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen" oder "Turbo immer kaltfahren". Ich tue letzteres zwar auch, weil ich meinen Motor immer optimal behandeln will, aber wirklich nötig ist es bei modernen Motoren/Materialien nicht mehr (allenfalls in absoluten Extremsituationen kann es einen Unterschied machen, sprich auf einer Rennstrecke oder so, wo man permanent am Drezahllimit unterwegs ist).


    Also dazu habe ich von zwei unabhängigen MB Kfz-Meistern schon Folgendes gehört.


    Fahrzeuge mit Turbo soll man nach einer Volllastfahrt bzw. nach hohen Drehhzahlen nicht gleich danach abstellen, sondern kurz warten. Das hätte damit zu tun, daß die Turbine sonst noch kurz mit hoher Drehzahl weiterlaufen würde, aber kein Öl mehr von der Ölpumpe bekommen würde. Nun bin ich kein Techniker, und kann es daher nicht besser erklären, aber das scheint wohl das zu sein, was Du oben beschreibst.


    Ich halte mich jedenfalls dran.

  • Zitat

    aber wirklich nötig ist es bei modernen Motoren/Materialien nicht mehr


    Dann sag das mal den Touraeg-Diesel-geschädigten. Dicker Diesel, V6, V8 oder V10, dann wird schön über die BAB geheizt (es fährt sich ja so gut im Panzer), ab auf die nächste Raststätte, Motor aus, Turbo fest. Zugegeben, bei den V8 und V10 war das Problem überproportional häufiger als bei den kleinen, weil die pro Bank nen Lader hatten der wenig Kühlung bekam. Aber da hörte man schon so Sachen wie: Dein Turbo fängt an Geräusche zu machen und du hast noch Garantie? Dann zwei drei mal die o.g. Aktion abziehen, dann bekommste noch nen neuen bevor die Garantie um ist :rolleyes:


    Die "heutigen" Materialen sind keine Allheilmittel, und wirklich verändert haben sich die Zutaten für Motoren auch nicht. Es wird nur eben langsam oben oben nach unten gereicht, was im Rennsport oder bei Oberklassen schon länger machbar ist, wie immer halt. Die Japaner haben Turbo-Timer, damit denen die Turbos nicht verrecken, ist hier zuland natürlich nicht legal, das Ato könnte ja von alleine losfahren :crazy:
    Wikipedia sagt dazu:


    Zitat


    "Bei Turboladern in modernen Automobilen ist der Einsatz eines Turbo-Timers nicht nötig und auch unüblich. Es sollte allerdings gewährleistet werden, dass der Motor in den Minuten vor dem Abstellen des Fahrzeugs keinen Volllastsituationen ausgesetzt wird. Entsprechende Hinweise befinden sich in den meisten Bedienungsanleitungen der Fahrzeughersteller."

  • Vielleicht werden hier die Kunden in Sachen Turbo mal wieder zum Beta-Tester.


    Bei mir besteht nunmal eine gewisse Skepsis, wenn man aufgrund des Downsizings die Hubräume stark verkleinert, und dann meint, man kann dies durch einen Turbo leistungsmäßig wieder ausgleichen. Sicherlich könnte man sich auch auf den Standpunkt stellen: Ist doch egal, wie man die Leistung oder das Drehmoment erzeugt, um einen 1,5 oder 2 Tonnen schweren Wagen zu bewegen... Aber ich glaube, daß eben hierfür doch ein gewisser Hubraum (nicht unter 2 Litern) sicher besser wäre, als mit solchen "Tricks" wie Kompressor oder Turbo. Sonst könnte man ja gleich einen Porsche Carrera mit 1,8 Liter Hubraum bauen, und den mittels Turbo auf 300 PS oder mehr hochzüchten.


    Nicht das die Turbotechnik schlecht ist, aber sie nimmt für meine Begriffe einen zu großen Raum in der Leistungssteigerung ein. Denn ohne Turbounterstützung würde eine C-Klasse mit 1,5 L Hubraum warscheinlich sogar unter 100 PS haben, und wie sich das bei so einem schweren Fahrzeug anfühlt, kann man sich wohl denken.


    Die Autoindustrie ist in dem Dilemma, das wohl ohne Downsizing keine weitere Kraftstoffersparnis mehr möglich ist, weil das technisch offenbar nicht geht, vorallem wenn man die gleiche Leistung wie vorher erwartet. Da bleibt dann offenbar nur der Griff in die "Trickkiste". Ob generell die Technik der Verbrennungsmotoren ausgereizt ist, kann ich nicht beurteilen.


    Von der Effizienz her gesehen, ist es aber so, daß der Großteil in Wärme umgesetzt wird. Von daher ist der Verbrenner ohnehin nicht effizient.

  • Und daß Neuwagen einem riesigen Wertverlust unterliegen, ist eine allgemein bekannte Tatsache ;)


    Um Neuwagen ging's hier auch zu keinem Zeitpunkt, denn dass sich das hinten und vorne nicht rechnet, ist ja klar (und bekannt). Mein W205-Jahreswagen hatte 6 tkm und lag 38% unter Listenpreis - bei solch riesigen Abstürzen im ersten Jahr würde ich mir keinen Neuwagen kaufen.


    Also dazu habe ich von zwei unabhängigen MB Kfz-Meistern schon Folgendes gehört.
    Fahrzeuge mit Turbo soll man nach einer Volllastfahrt bzw. nach hohen Drehhzahlen nicht gleich danach abstellen, sondern kurz warten.


    Das ist ja das, was ich sagte: Nach einer Fahrt "permanent am Drezahllimit" ist es ein Unterschied - und eine echte Volllastfahrt bedeutet ja genau das.


    Die "heutigen" Materialen sind keine Allheilmittel, und wirklich verändert haben sich die Zutaten für Motoren auch nicht


    Es hat sich schon einiges verändert. Auf diesem Link sagt ein Entwickler von Bosch Mahle Turbosystems etwas zu genau diesem Thema:
    http://www.t-online.de/auto/te…ntergekuehlt-werden-.html


    Konkret:


    Zitat

    Insofern ist es richtig, dass nach einer längeren Volllastfahrt der Abgasturbolader wieder etwas herunter gekühlt werden sollte, um diese extremen Hitzestaus zu vermeiden. Dabei ist übrigens eine Teillastfahrt durch den Fahrtwind wesentlich effektiver als ein Abkühlen im Stand.
    Dennoch gibt es in der Praxis dieses Extremszenario selten. Zusätzlich sind moderne Lader durch Materialauswahl und Konstruktion entsprechend optimiert.


    Bei mir besteht nunmal eine gewisse Skepsis, wenn man aufgrund des Downsizings die Hubräume stark verkleinert, und dann meint, man kann dies durch einen Turbo leistungsmäßig wieder ausgleichen.


    Aber wie sonst soll man es denn machen? Turbo weg und 1,6 L in der C-Klasse mit 100 PS laufen lassen? Oder anderweitig hochzüchten?
    Ich mache mir da keinen Kopf, denn die Kinderkrankheiten von Turbo (oder Kompressor) sind ja schon lange behoben und moderne Motoren auch mit Turbo nahezu ewig haltbar. Die Befürchtung, dass Turbomotoren früher verrecken, ist ja letztlich auch nur ein Relikt aus früheren Zeiten, als das noch gestimmt hat.


    Okay, wenn jetzt wirklich jemand eine lange Volllastfahrt macht, danach sofort ausstellt und dann das böse Erwachen kommt, ist das natürlich ärgerlich, aber halt auch leicht vermeidbar. Wer seinen modernen Turbomotor vernünftig behandelt, ist damit garantiert länger unterwegs als z.B. in den 80ern mit den meisten Saugern (Saugdiesel vielleicht ausgenommen, die halten natürlich auch ewig).


    Was es in den 80ern teilweise noch für de facto miese Qualität gab, auch von Mercedes und BMW, ist doch heute undenkbar: Reihenweise komplett gerissene Turbodiesel-Motoren (mal Kopf, mal Block), heftig räuchernde Benziner mit Wahnsinns-Ölverbrauch, eingelaufene Nockenwellen mit tickernden Ventilen etc... Und all diese Mängel/Schäden waren damals keine Einzelfälle, sondern ziemlich weit verbreitet, und auch ich hatte all das in meinen ersten Jahren als Autofahrer, und teilweise schon nach 100 tkm! Da hat sich dank moderner Materialauswahl und Konstruktion (siehe Zitat oben) wirklich eine Menge getan.

  • Gewisse Dinge werden immer schlecht für die Lebensdauer sein und auch immer bleiben. Das sind die angesprochenen Dinge für den Turbo oder auch einen kalten Motor in den Drehzahlbegrenzer zu drehen.
    Aber diese mechanischen Defekte sind heute so weit nach hinten verlagert, dass zwar eine solche Fehlbedienung immer noch lebensdauerverkürzend wirkt, aber im Normalfall nicht mehr auffällt (weil der Motor nicht so lange läuft).


    @ compuknollis
    Diese Vorträge in Richtung "zu viel Leistung für zu wenig Hubraum", die lese ich schon seit 15 Jahren. Damals konnten Turbomotoren mit 60PS/Liter gar nicht standfest sein, dann waren es die Motoren mit 100PS/Liter und heute sind es die mit 200PS/Liter. Schlecht gemachte Ausnahmen gab es natürlich auch immer, aber die gab es davor ebenfalls. Insgesamt hat sich gezeigt, dass jeder Leistungsschritt bislang technisch standfest machbar war. Und das wird auch weiter so gehen.

  • Die Leistung je Liter wird weiter steigen. Die tzheoretische Grenze liegt um die 900KW/Liter. Mehr geht wirklich nicht mehr.


    Werkstätten, da sind Menschen beschäftigt und da gibt es Licht und Schatten. Dann gibt es auch noch Werkstätten, die finanziell nicht gerade gut da stehen und deswegen versuchen das ein bisschen aufzubessern. Es ist auch Tatsache, dass die oft für Reparaturen mehr Zeit brauchen, wenn wenig los ist.


    Ich meide die einfach, weil ich selbst technisch halbwegs versiert bin.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P