Mercedes lernt es nicht. Rost am 204

  • Dass das Unsinn ist, wurde schon oft genug bei anderen Produkten bewiesen.


    Das halte ich nicht für Unsinn.
    Selbst wenn eine gewisse Klientel ihr Fahrzeug nur wenige Jahre fährt und Defekte während der Zeit kein Thema sind, so leidet das Image trotzdem massiv, wenn die Karren z.B. nach 10 Jahren unterm Arsch wegrosten.
    Genau damit hat Opel bis heute zu kämpfen.

  • Da kann ich dir uneingeschränkt zustimmen. Am Image hängt der Wiederverkaufswert und der interessiert indirekt auch die Leasingnehmer, denn daran hängt deren Rate. Und die Autos, von denen wir hier hauptsächlich reden, sind längst aus dem Leasingalter raus, mit Ausnahme der W205.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Der "Youngtimerblog.de" (z. Zt. offline) hatte es mal so beschrieben: "Der Abstieg von Mercedes in das Premium-Segment" :D
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    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • in der letzten Auto Bild haben fast alle Hersteller mit Rost an neuen Autos zu kämpfen weil kein Geld mehr in die Rostvorsorge investiert wird, auch Mercedes mit jungen Modellen.


    Wer sich heute ein neues Auto kauft und es lange fahren möchte, sollte selbst in die Rostvorsorge investieren, leider.

  • Da jetzt ja wieder Rost-Vorsorgezeit ist, habe ich mich unter ein paar Autos gelegt, zwei 204er und einen F30er BMW. Die 204er sind dank der neuen VA zumindest in weiten Teilen vorne vom Rost gefeit. Der VA Träger ist verzinkt, die Lenker aus Alu. Das wichtigste ist also soweit gut behandelt.

    Anders hinten, der HA Träger ist weiterhin nur KTL beschichtet, da gibt es bei beiden 204ern jetzt nach 8 Jahren auf der Piste erste Rostansätze an den Schweißnähten. Sonst die üblichen Verdächtigen: Die Stehboxen für die Hitzeschilde am Auspuff erzeugen leichten Gammel oder lassen den Gammel nach innen. Galvanische Korrosion?
    Der S204 gammelt dazu ganz gut an der (nachgerüsteten, aber in der Datenkarte aufgenommennen Westfalia) AHK. Der Träger ist brauner als meiner unter dem 202. (Der W204 mit AHK hat das Problem mit Werks-AHK nicht). Naja, Augen zu und viel Seilfett werden es richten müssen, von der Materialstärke gammelt der nicht mehr durch. Beide Automaten gammeln zudem an der Ölwanne der Automatik, nicht schlimm, sieht aber scheiße aus. Die letzte Plastikwanne ist zu kurz.
    Ansonsten: Beide erfreulich unauffällig. Klar, wo Stahl ist, ist auch Rost. Aber beide haben mit 8 Jahren und ~ 160tkm die Hälfte ihres Lebens gerissen. Die Substanz hält auch ohne großen Kampf wohl mal ganz locker noch 5 Jahren, eher 10.


    Krass dagegen der F30, BJ 2013
    Träger an der VA nur KTL beschichtet, die Schweißnähte sind jetzt schon so braun wie von den 204er die HAs nach bald der doppelten Zeit, km weiß ich gerade nicht, frage ich mal nach. Aber keine 20tkm im Jahr geritten. Ansonsten sah er aus wie ein fünf Jahre altes Auto, da muss man schon suchen um was zu finden. Wobei, wenn ich da an den Focus BJ 2006 denke, unten ALLES am Fahrwerk braun, beide Schweller am gerade Stück hinter dem Kotflügel am rosten, echt übel wie sich "billig" bei der Rostvorsorge rächt. Aber ist und bleibt halt nur ein Ford ^^



    Ich finde, da kann man sagen, dass Mercedes schon einiges richtig gemacht hat, klar, Luft nach oben ist immer. Warum die HA nicht verzinkt ist, würde mich mal interessieren? Der Träger hat ja eigentlich genug Löcher, der dürfte kaum im Zinkbad platzen so. Weil nur vorne verzinkt macht kaum Sinn, oder nur weiß alles aufgewirbelte da rein rauscht?



  • Wir haben am Wochenende bei meinem 350er auch mal ordentlich Rostvorsorge betrieben und mal 5L Seilfett rein gepumpt in die Kiste.


    Nach der Demontage der Unterboden- und Radhausverkleidungen war ich aber sehr positiv überrascht, wie sauber und rostfrei die Kiste ist. Ok, er ist erst 5 Jahre alt (EZ 12/2013) und hat auch erst 95tkm drauf, aber da kenn ich von anderen Marken ganz andere Zustände.



  • komische stelle für Rost, aber gut behandelbare stelle, schlimmer wären die türunterkanten und radläufe. Ich habe mal in einer Zeitschrift gelesen, das man sich ab bj. 2011 bei MB keine Sorgen um Rost machen brauch. Aber auch verzinkte Audis und VW rosten. Das rosten der alten Fahrzeuge war normal, mercedes hat Kohlenstoffarmes Stahl benutzt, weil der flexibler, biegsamer war, und gut federte und die Karre nicht wie andere nach 100TKM anfing überall zu rappeln. Kohlenstoffarmer Stahl ist natürlich rostanfälliger. Das benutzt mercedes immer noch, aber das die äußere schutzschicht sich um einiges gebessert hat.

  • Sorry Kohlenstoff armer Stahl, wenn dem so ist, wurde nicht wegen der biegsamkeit sondern aus Kostengründen eingesetzt. Denn wem egal ob der Wagen rostet, der nimmt sicher keine Rücksicht aufs klappern.

    Das sie von Daimler billig Stahl verwenden ist ja wohl bekannt.


    Gruß Stephan

  • Kohlenstoffarme Stähle = Baustahl

    Alles wo Kohlenstoff drin ist, kann man Härten = Vergütungsstahl oder besser.
    Schlimmer als Baustähle rosten eigentlich nur Automatenstähle, wo noch Schwefel und so Quatsch drin ist.



    Bei einem Tafelblech kann man auch nicht mal eben die äußere Schicht anders gestahlten, außer eben verzinken. MB setzt mittlerweile ja auch auf verzinktes Blech, vielleicht meinst du das. Rappeln ist auch eher nicht auf den Stahl der Karosse zurückzuführen.

  • Stahl ist ein Werkstoff, der zum größten Teil aus Eisen besteht. Er lässt sich warm oder kalt umformen, also durch Walzen oder Schmieden bearbeiten.

    Nach einer anderen Definition ist Stahl eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung mit einem Kohlenstoff-Massenanteil von maximal 2,06 %. Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mit höheren Kohlenstoffanteilen werden Gusseisen genannt und sind nicht plastisch umformbar. Stahl enthält neben Kohlenstoff noch weitere Legierungselemente, die gezielt zulegiert werden, um seine Eigenschaften zu verändern oder die als Verunreinigung enthalten sind. Im Register europäischer Stähle sind über 2400 Stahlsorten (Stand: 2017) aufgelistet.

    Stahl ist einer der vielseitigsten Konstruktionswerkstoffe und ist unbegrenzt wieder zu verwerten. Seine Produktion (im Jahr 2016: 1629 Millionen Tonnen) übertrifft die Menge aller übrigen metallischen Werkstoffe zusammen um mehr als das zehnfache. Stahl ist in großen Mengen und zu geringen Kosten verfügbar und seine Eigenschaften lassen sich durch Legieren und Wärmebehandeln in weiten Bereichen variieren. Er lässt sich gut durch Walzen, Schmieden, Fräsen und Schweißenverarbeiten und verfügt über eine hohe Festigkeit (einfacher Stahl zwischen 180 und 350 N/mm², hochfester Stahl bis weit über 1200 N/mm²), gute Härtbarkeit, Steifheit (E-Modul) und Bruchdehnung.


    Mal eben zum Verständnis


    Gruß Stephan