Ein W202 für weniger Geld als ein Bahnticket, bitte

  • Man kommt ja kaum mehr nach


    in diesen schnelllebigen Zeiten. Nun habe ich dem Auto einen neuen Thermostat und einen Kühlwassertemperaturfühler gegönnt. Ersterer ist ein Wahler-Teil mit weggefräster MB-Teilenummer, was in mir die Hoffnung schürt, dass es sich um ein etwas langlebigeres Qualitätsteil handelt.
    Ergebnis der Mühen: eine etwas ruhigere Temperaturanzeige und ein um 0,5l niedrigerer Verbrauch. Sehr schön, so darf es weitergehen.


    Dann war da noch ein bisschen was mit Metall. Schaut man sich das Schwellerende auf der Fahrerseite an, sieht man Luft:
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    ...und wer sich umdreht, sieht zunächst Rost und dann auch Luft:
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    Gah. Hier sieht man den noch nicht finalen Zustand, aber man erahnt schon, was da vorher am Schwellerende fehlte:
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    Keine Sorge, der hier noch sichtbare Gammel ist nun auch nicht mehr da. Und dank Brantho Korrux und Dichtmasse wo es sinnvoll erschien, hoffen wir, dass das auch so bleibt.


    Dann passierte noch dies...
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    ...das...
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    ...und das hier auch:
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    So. Und dann kam der Punkt, an dem ich mich der Technik widmen wollte. Und als ich die funkelniegelnagelneuen Motorlager aus den Schachteln zog, war ich auch entsprechend motiviert. Aber wie so einige Menschen vor mir hier berichteten, ist das ja ein pig of a job, wie der Engländer sagt. Kurzum: nachdem ich mich außerstande sah, mit meinen Mitteln da auch nur irgendwas zu erreichen, habe ich das mal auf den kommenden Samstag verschoben. Für die 16er oben drauf braucht man wohl schwerere Geschütze.

  • Ein Wochenende voller Technikarbeiten.


    Wir begannen mit den Motorlagern, die dann doch schneller als gedacht gezogen waren. Alt vs. neu:
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    Das alte Lager war nicht nur beeindruckend zerrissen und undicht, es war nach 335.000 Km auch reichlich platt:
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    Nun kursieren über den Wechsel dieser Dinger beim M112 und M113 so einige Geschichten im Internet. Es gibt bestimmt mehrere Wege wie das Ganze am sinnvollsten geht, hier der Kurzabriss unserer Methode:
    - das Auto muss zwingend auf eine Hebebühne
    - man stütze den Motor an der Ölwanne einseitig ab und hebe ihn leicht an
    - wir haben zur besseren Zugänglichkeit die komplette Spurstange gezogen sowie das Abschirmblech auf der Beifahrerseite
    - mit einem kurzen 16er Ringschlüssel kommt man nun oben auf die Schraube, die sich erfreulich einfach lösen ließ
    - die untere Schraube ist eh sehr gut zugänglich und lässt sich ebenfalls leicht lösen
    - dann den Motor etwas weiter anheben, bis das neue Lager hineinpasst
    - obere, dann untere Schraube einsetzen, Motor leicht ablassen, Schrauben anziehen, fertig


    Das zweite Lager ist dann genau so zu wechseln, sodass man hinterher nur noch alles zusammenbauen muss und dann ist's gut. Ach so: ich habe übrigens Lemförder verbaut und werde berichten, falls sie frühzeitig den Geist aufgeben sollten, was man von Febi und co. ja gelegentlich mal liest.


    Weiterhin kamen noch zwei neue Hardyscheiben unters Auto (Corteco, sicher ist sicher). Ich hielt es erst für einen Fehler, dass vorne und hinten die gleiche Scheibe verbaut wird, aber die ausgebauten Altteile sind tatsächlich auch identisch. Hiervon habe ich leider keine Fotos, die Hände waren zu eingepampt für die Bedienung einer wie auch immer gearteten Kamera. Wie macht ihr das eigentlich? Habt ihr da Kameraassistenten dabei? Oder eine Kreativagentur? Hmm...


    Letzte Baustelle waren die vorderen Bremsen. Neue Scheiben und ATE Ceramic-Beläge kamen unters Auto, was nun relativ unspektakulär war. So sieht das jetzt aus:
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    Und das Ergebnis der ganzen Mühen? Nun, die Bremsen bremsen. Das haben sie zwar vorher auch gemacht, aber vorne waren sie halt kurz vor um. Die Hardyscheiben - obwohl sichtlich angeschlagen, aber nicht völlig zerfetzt - sorgen nun dafür, dass sich das Einlegen der Fahrstufen merklich geschmeidiger anfühlt, auch die Schaltvorgänge selbst sind nochmal weicher geworden.


    Wenig überraschend haben aber die Motorlager den größten Unterschied gemacht. Day and night. Die Vibrationen im Leerlauf sind fast unspürbar, auch ist das ganze Auto deutlich leiser geworden. Hat sich sehr gelohnt!

  • Hallo,


    es ist Sommer und aus den Winterautos wächst munter die Kresse. Ja, wirklich:
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    Ich darf hier kurz innehalten und zurückblicken auf den ersten echten Winter mit dem CLK.


    Wie erwartet war der mitteldeutsche Winter jetzt nicht wirklich ein Problem für das Auto - im Gegenteil. Es fühlte sich ziemlich gut an, mit ihm ein bisschen was von der Welt zu sehen, den Wagen vorausschauend nicht in die Botanik zu setzen (die kommt ja anscheinend von alleine) und dafür komfortabel und sicher umsorgt zu werden. Man passt aufeinander auf. Auf diesen Deal kann man sich also ganz gut einlassen.


    Und wenn man so durch die Gegend fährt, kommt man ganz selbstverständlich an Orte, die man ohne ein Auto gar nicht erst gefunden hätte. Raum und Zeit bekommen so ein ganz anderes Verhältnis zueinander.
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    Wer aufmerksam hingeschaut hat, wird auch einen neuen Aufkleber am Auto erkannt haben.
    Hier nochmal in Nahaufnahme:
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    TÜV neu, keine Mängel. So soll es sein.


    Der Motor ist wieder dicht (Ölfiltergehäuse, der Klassiker), die Klimaautomatic funktioniert auch wieder (Verdampferfühler, auch ein Klassiker) und auch ein neues Hütchen gab's zwischendurch von Mercedes:
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    Und so kam es, dass der Wagen sich jetzt eine kleine Verschnaufpause gönnen darf.
    Eine sorgsame Handwäsche später fand er Zuflucht über den Sommer in einem ruhigen, schattigen Plätzchen.


    Winterautos unter sich:
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    ;)


    Es stehen noch ein paar Jobs auf der Liste, die ich über den Sommer angehen muss, sodass es hier nicht komplett still werden wird. Für den Moment aber bin ich einfach nur froh, ein Auto gefunden zu haben, das mir sogar bei aktuell 25°C eine gewisse Vorfreude auf den Winter macht.

  • Jupp, der ist wirklich viel zu Schade für Salz!
    Deine Beiträge lesen sich schön und die Foto‘s sind herrlich anzusehen. Danke!

  • Vielen Dank für die Blumen! :)

    Jupp, der ist wirklich viel zu Schade für Salz!

    Awatt. Wenn es ein bis hierhin rostfreies Exemplar gewesen wäre, vielleicht. Wir haben hier ja eher ein Exemplar vor uns, an dem man gut ablesen kann, welche Mittelchen den Verfall wie gut verlangsamen können. Oder anders gesagt: "Das muss das Boot abkönnen, Herr Kaleun." ;)

  • Hallo,


    sehr schön geschriebene Berichte und tolle Fotos.



    Irgend einen Mercedes muss man leider durch den Winter schieben um dafür einen oder mehrere andere Mercedes zu schonen . Ich kenne die Herausforderung. :|

    Grüße.Andi
    ex C36/2 /////AMG-Styling = C180 LPG 8|:crazy:

  • Danke! :) Solange ihr an diesen Geschichten auch euren Spaß habt, mache ich damit gerne weiter.


    Und ja, das Dilemma der Winterautos... Man hat mit den Jahren ja so 1-2 Winterautos aufgebraucht. Das tat mir früher zwar auch immer ein bisschen leid, aber wusste ich es halt nicht besser.


    Dieser CLK soll ja ein Langzeitwinterauto sein, weswegen man bei der (präventiven) Pflege halt stets am Ball bleiben muss. Dann aber bekommt man die 202er Fahrzeuggeneration ganz gut durch den Winter. Neuen Rost habe ich zumindest noch keinen gefunden.